ORF präsentiert ehemalige KPÖ-Spitzenkandidatin als Expertin „gegen Rechts“

Symbolbild: So manche Berichterstattung muss man als Clowndarbietung verstehen.

Die Skandale des linkslastigen Staatssenders ORF, der mit Zwangsgebühren finanziert wird, reißen nicht ab. Am 26. Jänner wird Frau Judith Götz als Wissenschaftlerin und Expertin in der ZIB3 vorgeführt – sie darf sich zur bestellten Demo in Wien, zu Rechtsextremismus und zum Potsdam-Attentat auf die AfD äußern, das sie freilich als „Recherchearbeit von Correctiv“ verkaufte. Mit betretenen, schicksalsschweren Mienen reichten sich Moderatorin und Kommunistin Stichwörter hin und her.

Ein Kommentar von Willi Huber

Dass die Correctiv-Inszenierung mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenarbeit mit dem deutschen Inlandsgeheimdienst stattfand und – wie jetzt mehr und mehr bekannt wurde – viele Übertreibungen und auch dreiste Lügen umfasste, berichtete die „Expertin“ in der ZIB3 am 26. Februar im ORF nicht. Stattdessen beschwerte sie sich darüber, dass sich der österreichische FPÖ-Chef Kickl und FPÖ-Generalsekretär Hafenecker nicht von der AfD-Veranstaltung in Potsdam distanziert haben – mit denen sie freilich überhaupt nichts zu tun haben. Die Moderatorin sieht darin kein Problem, sie fragt nicht nach. Vielleicht liegt das daran, dass die politischen Ideale der beiden Damen sehr ähnlich strukturiert sind – aber das ist natürlich nur eine Mutmaßung.

Sehr unterhaltsam auch im Bericht zuvor: Der ORF spricht von 80.000 Menschen bei der Demo in Wien – Das Bildmaterial gibt das natürlich auch bei bestgemeinten Kameraeinstellungen nicht her.

Journalistisch unredlich ist allerdings die Vorstellung der „Expertin“ durch die ORF-Moderatorin Kathrin Pollak. Sie stellt vor: Judith Götz, Rechtsextremismusforscherin und Politikwissenschaftlerin an der Uni Innsbruck. Tatsächlich war Götz Politikerin in der linken ÖH, Referentin für politische Bildung an der Grünen Bildungswerkstatt und Spitzenkandidatin der KPÖ bei den Kärntner Landtagswahlen 2004. Neben ihrer Tätigkeit an der Uni tingelt sie beispielsweise als Vertreterin des „Autor*innenkollektiv Biwi Kefempom“ durch die Gegend und stellt spannende Werke wie „Femi(ni)zide. Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen“ vor oder erklärt, „warum emanzipierte Frauen Ziel von Attacken Rechtsextremer sind“.

Es ist ein Unding, Politaktivisten als neutrale Experten vorzustellen und einem seriösen Medium nicht würdig. Außerdem stellt sich die Frage, weshalb man solche Fakten vor dem Publikum geheim halten möchte. Ist die politische Linke denn nicht stolz darauf, welche Akteure sie zu bieten hat? Oder geht es wirklich und geradeaus nur um die Täuschung und Manipulation der Menschen, denen man „das richtige Denken“ beibringen will.

Wer sich die natürlich völlig neutralen und superseriösen Ausführungen der „Expertin“ ansehen möchte, kann dies noch einige Tage in der ORF Mediathek tun.

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