Fehlende Nachfrage nach E-Autos – Transformation gescheitert: VW-Mitarbeiter bangen um Jobs

Das VW-Werk in Zwickau - Bild: André Karwath aka Aka, CC BY-SA 2.5 , via Wikimedia Commons

„VW Zwickau stellt auf E-Autos um: Zukunft made in Sachsen“ titelte 2019 die linke taz voller Begeisterung. Das Werk sollte die große „Transformation“ vorantreiben: Es sollte das weltweit erste sein, in dem ausschließlich Elektroautos hergestellt werden. Dumm nur, dass kein Mensch, der wirklich mobil sein will, ein solches Fahrzeug haben möchte. Heute sehen die Schlagzeilen ganz anders aus: Aufgrund fehlender Nachfrage bangen die Mitarbeiter des Werks nun um ihren Job. Ist das die versprochene „Zukunft“?

1,2 Milliarden Euro wurden investiert, um das VW-Werk in Zwickau zur reinen Elektroauto-Fabrik umzubauen. Jedoch: Die Nachfrage nach Stromern ist gering – und bricht weiter ein. Der Hauptgrund, warum Menschen sich so ein Fahrzeug zulegen, sind Förderungen, doch die staatlichen Zuschüsse sinken: Kaufprämien für gewerbliche Halter entfallen im September, bis Ende 2025 sinken zudem stetig die Prämien für private Käufer. Überteuerte und unzuverlässige Fahrzeuge mit schwacher Reichweite, die aufgrund der empfindlichen, umweltschädlichen und teuren Batterien obendrein schnell zum wirtschaftlichen Totalschaden mutieren, haben für die meisten Bürger keinen Wert. Wer wirklich etwas für die Umwelt tun will, bleibt ohnehin seinem alten Verbrenner treu. Ohne stetige politische Eingriffe in den Markt hätten diese Fahrzeuge (ähnlich wie „grüne“ Energien) überhaupt keine Chance.

Vielen Mitarbeitern des VW-Werks in Zwickau droht nun der Jobverlust. Insgesamt arbeiten dort 10.700 Beschäftigte, 2.700 davon mit befristeten Verträgen. Wie viele davon nicht verlängert werden, ist noch unklar. Medienberichten zufolge soll die dritte Schicht auf einer von zwei Montagelinien gestrichen werden, Genaueres zu den Stellenkürzungen im Werk werde aber erst auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag bekanntgegeben.

Man sei stolz auf das gewesen, was in Sachsen bei Volkswagen entstanden sei, gab Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstagabend an: „Jetzt sehen wir, ganz so erfolgreich ist es dann am Ende doch nicht. Eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen werden zumindest zeitweise dort erstmal nicht mehr arbeiten können. Das wird diese Leute frustrieren.“ Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bezeichnete die Lage als „ernste Situation“. Anderen Autoherstellern sollte das VW-Werk Zwickau aus Mahnmal dienen: Nur weil die Politik eine Transformation fordert, bedeutet das nicht, dass die Bürger mitspielen. Es ist der Wille der Verbraucher, der für ein Unternehmen zählen sollte.

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