Corona-Protokolle aus Deutschland bestätigen Maßnahmenkritiker – auch in Österreich

Bild: R24

Die freigeklagten RKI-Protokolle belegen eindrücklich, dass all jene Argumente, die Maßnahmenkritiker in den Corona-Jahren vorbrachten, auch den Wissenschaftlern beim RKI bekannt waren. Die Politik ignorierte das und erhob die Kritikpunkte zu Verschwörungstheorien. Die GGI-Initiative mahnt an, dass es sich in Österreich ganz ähnlich verhalten haben dürfte. Nur eine lückenlose Aufarbeitung kann verhindern, dass sich derartige Vorgänge wiederholen.

RKI Files – brisante Corona-Protokolle aus Deutschland

Presseaussendung der GGI-Initiative am 26.03.2024

Multipolar, ein unabhängiges Medium aus Deutschland, hat geheime Dokumente des RKI freigeklagt. Die Inhalte offenbaren brisante Details, wie offenkundig politisch und evidenzbefreit das deutsche Maßnahmenregime ablief. Die Grünen für Grundrechte und Informationsfreiheit (GGI) zeigen anhand weiterer Beispiele auf, dass KritikerInnen mit ihren Fragen richtig lagen und zu Unrecht zensiert und diskreditiert wurden. Man kann davon ausgehen, dass dies genauso auf Österreich zutrifft. Wir fordern weiterhin eine ehrliche Aufarbeitung der Corona-Politik.

Unabhängige Medien decken auf

Das unabhängige – fälschlicherweise oft als rechts bezeichnete – deutsche Multipolar-Magazin hat bislang unter Verschluss gehaltene Protokolle des Krisenstabs am Robert Koch Institut (RKI) nach einer Klage erhalten. Obwohl viele Passagen geschwärzt wurden, enthalten die Dokumente interessante Einblicke. Multipolar selbst hat einen der brisantesten Aspekte gezeigt, nämlich die nicht näher begründete Hochskalierung der pandemischen Risikobewertung auf das Signal einer bislang unbekannten Person hin. [1]

Mit dem ZDF hat auch ein deutsches Leitmedium über die Dokumente berichtet. Obwohl man versucht, die erwähnte Hochskalierung herunterzuspielen, werden Kritik an FFP2-Masken und Privilegien durch Impfzertifikate zitiert. [2]

Der Krisenstab wurde im Jänner 2020 eingerichtet. Die Tagesordnungen und Sitzungsprotokolle erstrecken sich von da an bis Ende April 2021 und werden von Multipolar vollständig zur Verfügung gestellt. [3] Alle Dokumente von über 2518 Seiten hier zum Download erhältlich.

Was wusste das RKI? – Kalibrierung von PCR-Test

Diverse Inhalte werden auf Social Media auf und ab diskutiert. Im Rahmen dieser Serie zur Großen Aufarbeitung haben wir Grüne für Grundrechte und Informationsfreiheit (GGI) bereits viele zweifelhafte Aspekte und Logikfehler aufgezeigt. Zum Thema PCR-Test haben wir neben der Bedeutungslosigkeit hoher CT-Werte auch die nicht vorhandene Kalibrierung auf (theoretisch) infektiöses Potenzial mittels Viruskultur kritisiert. [4]

Am RKI hat man über beide Aspekte Bescheid gewusst. In der Sitzung vom 22.05.2020 ist das Ergebnis einer entsprechenden Untersuchung nachzulesen. Darin bestätigt sich die Faustregel, dass außerhalb eines Fensters von 10 Tagen nach Symptombeginn und CT-Wert von 30 so gut wie keine Chance auf positive Viruskultur besteht. Eine Infektiösität ist daher nahezu ausgeschlossen.

Auch die ggf. lange PCR-Positivität wurde am 19.06.2020 thematisiert, wobei das Zusammenspiel zwischen CT-Wert und Viruskultur erwähnt wurde.

Äußerst willkürlich und unserer Ansicht nach unangemessen risikobetont lief wenige Tage zuvor die Festlegung des CT-Grenzwertes für eine “gültige” Infektion ab. Nach 7 Tagen ab Symptombeginn und CT-Werten über 25 war fast keine Viruskultur mehr positiv. Wegen einer Ausnahme, die mit CT-Wert 29 noch kulturpositiv war, wurde der Grenzwert mit 30 festgelegt.

Was wusste das RKI? – Spezifität und falsch-positive Ergebnisse

Auch das unangemessen hohe Aufkommen an falsch-positiven Ergebnissen und damit verbundener Haft-ähnlicher Isolation/Quarantäne für mutmaßlich mehrere 100.000 Menschen ohne jeglichen Zweck haben wir in einer Aussendung kritisiert. [5]

Auch diese Problematik war dem RKI bewusst. Nicht nur das, es wurden wiederum am 19.06.2020 himmelschreiend schlechte Zahlen schulterzuckend zur Kenntnis genommen. 98% Spezifität (d.h. wie oft meldet der Test fälschlicherweise ein Signal in 100 tatsächlich negativen Proben) ist schon unerwartet schwach. Ein Test mit nur 92% Spezifität sollte gar nicht angewandt werden dürfen.

Anmerkung nebenbei: In diesen Protokollen kommen immer wieder Schlampigkeitsfehler vor. So auch in dieser Passage. Aus dem englischen möchte man specificity intuitiv durchaus mit Spezifizität übersetzen. Doch der korrekte Begriff im Deutschen ist tatsächlich Spezifität.

Was wusste das RKI? – Saisonalität

Auch dem Reproduktionsfaktor bzw. R-Wert als angeblich wichtigstem Parameter einer Epidemie haben wir in einer Aussendung den saisonalen Trigger gegenübergestellt. Dieser erklärt unseres Erachtens nach Zirkulation und wellenförmiges Auftreten von Krankheit/Symptomen bei respiratorischen Erregern deutlich besser. [6]

Wenngleich dieser Unterschied am RKI nicht direkt bekannt sein dürfte, so wurde doch recht früh am 06.05.2020 die Frage nach der Saisonalität aufgeworfen.

Schlussfolgerung

Sämtliche hier und in anderen Medien aufgezeigten Punkte waren freilich bereits 2020 bekannt. Kritiker der Corona-Maßnahmen haben diese Fragen von Anfang an aufgeworfen, wurden jedoch als Verschwörungstheoretiker, “Schwurbler”, Coronaleugner oder schlimmeres beschimpft und diskreditiert. Die narrativhörigen Experten und Leitmedien haben dies befeuert und nach anfänglich sachter Kritik keine Fragen mehr gestellt.

Nun liegt amtlich vor, dass diese Fragen auch von den Wissenschaftlern und Experten des deutschen Krisenstabs gestellt wurden. Warum manche Unklarheiten nicht weiterverfolgt bzw. manche Erkenntnisse nicht in die Tat umgesetzt wurden, lässt sich nur mit politischem Willen erklären.

Die Grünen für Grundrechte und Informationsfreiheit (GGI) gehen davon aus, dass es in Österreich nicht wesentlich anders zugegangen ist. Zwar kennen wir einerseits die groteske Tragödie namens GECKO, deren öffentlich zugängliche Berichte ein schockierendes Ausmaß an wissenschaftlicher Unbelesenheit und intellektueller Bequemlichkeit offenbart haben. [7] Andererseits werden wohl viele Diskussionen und Rechercheergebnisse unter Verschluss geblieben sein. Wir fordern volle Transparenz und weiterhin eine ehrliche Aufarbeitung der Corona-Jahre.

Quellenangaben

[1] Schreyer P. „Es soll hochskaliert werden“. Multipolar Magazin, 2024. online: https://multipolar-magazin.de/artikel/rki-protokolle-1

[2] Spiekermann B. Die brisanten Corona-Protokolle des RKI. Zweites Deutsches Fernsehen, 2024. online: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/rki-protokolle-corona-klagen-100.html

[3] Red. Mehr als tausend Passagen geschwärzt: Multipolar veröffentlicht freigeklagte RKI-Protokolle im Original. Multipolar Magazin, 2024. online: https://multipolar-magazin.de/artikel/rki-protokolle-2

[4] Anonym. Der PCR-Test – Goldstandard der Verwirrung. Grüner Verein für Grundrechte und Informationsfreiheit, 2023. online: https://ggi-initiative.at/wp/pm-23-der-pcr-test-goldstandard-der-verwirrung

[5] Anonym. Falsch positive Testungen: Eine vernachlässigte Größe mit enormen Auswirkungen. Grüner Verein für Grundrechte und Informationsfreiheit, 2024. online: https://ggi-initiative.at/wp/pm-99-falsch-positive-testungen-eine-vernachlaessigte-groesse-mit-enormen-auswirkungen

[6] Anonym. Der R-Wert – Kennzahl mit wenig Aussagekraft. Grüner Verein für Grundrechte und Informationsfreiheit, 2023. online: https://ggi-initiative.at/wp/pm-31-der-r-wert-kennzahl-mit-wenig-aussagekraft

[7] Anonym. GECKO – Sesselkreis im Operettenstaat. Grüner Verein für Grundrechte und Informationsfreiheit, 2023. online: https://ggi-initiative.at/wp/pm-50-gecko-sesselkreis-im-operettenstaat

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