US-Raketenverkauf an Australien zielt auf China ab

Symbolbild: freepik / boggy

Australien erhält neue Raketen mit erweiterter Reichweite aus den Vereinigten Staaten. Diese sollen die militärischen Fähigkeiten Australiens im Falle einer Auseinandersetzung mit China stärken. Im Kriegsfall zwischen den USA und China wäre Australien auch im Fokus chinesischer Langstreckenangriffe.

In einem der kritischsten Rüstungsgeschäfte der letzten Zeit im pazifischen Raum hat das US-Außenministerium Presseberichten zufolge den Verkauf von 80 JASSM-ER-Raketen (Joint Air-to-Surface Standoff Missile – Extended Range) im Wert von 235 Millionen US-Dollar an Australien genehmigt. Australian Aviation berichtete diesen Monat, dass die getarnten Marschflugkörper eine Reichweite von 935 Kilometern haben und von den Kampfflugzeugen F-35 Lightning II oder F/A-18F Super Hornet der Royal Australian Air Force (RAAF) aus eingesetzt werden können, wodurch Australien die begehrten Langstreckenschlagfähigkeiten erhält. Der Verkauf umfasst auch Container und Unterstützungsausrüstung.

Wie Defense Connect berichtet, hatten die USA bereits zuvor den Verkauf von Antistrahlungsraketen zur Unterdrückung feindlicher Luftabwehr (SEAD) im Wert von 94 Millionen Dollar an Australien genehmigt. Im Rahmen dieses Verkaufs soll Australien 15 AGM-88 High-Speed Anti-Radiation Missiles (HARM) erhalten, die auf gegnerische Luftverteidigungsradare abzielen, um dem Gegner den Einsatz von Luftverteidigungssystemen zu verwehren. „Dieser vorgeschlagene Verkauf wird die außenpolitischen und nationalen Sicherheitsziele der Vereinigten Staaten unterstützen. Australien ist einer unserer wichtigsten Verbündeten im Westpazifik“, erklärte die US Defense Security Cooperation Agency (DSCA) in einer Erklärung.

Obwohl Australien 7.400 Kilometer von China entfernt ist, sieht es China immer noch als Bedrohung für seine demokratischen Werte und sein System an. Es betrachtet auch Chinas wachsende militärische Fähigkeiten und die Aussicht, in einen größeren Konflikt zwischen den USA und China im Pazifik hineingezogen zu werden, als kritische Bedrohung. In einer Dokumentation von 60 Minutes Australia aus dem Jahr 2021 behauptete Malcolm Davis, ein leitender Analyst am Australian Strategic Policy Institute (ASPI), dass Chinas autoritäres System die demokratischen Werte Australiens bedrohe. Er fügte hinzu, dass Australien die demokratischen Bewegungen in Taiwan unterstützen und mit den USA gemeinsame Sache machen sollte, um die moralische Überlegenheit und die Glaubwürdigkeit der Demokratie als politisches System und Lebensform zu erhalten.

Chinas militärische Aufrüstung in den letzten 40 Jahren ist möglicherweise die schnellste Entwicklung in der Geschichte der Menschheit ist, die darauf abzielt, die USA aus dem Pazifik zu verdrängen und dann die globale Hegemonie zu sichern. In einer Studie des Lowy-Instituts aus dem Jahr 2021 wird festgestellt, dass China von seinen Stützpunkten aus Australien bereits mit Langstreckenbombern und -raketen angreifen kann und dass die Asymmetrie zwischen den militärischen Fähigkeiten Chinas und Australiens mit der Zeit zunehmen wird. In der 60 Minutes Australia-Dokumentation wird festgestellt, dass China die Fähigkeit entwickelt hat, die USA und ihre Verbündeten, einschließlich Australien, mit weltraumgestützten Waffen, Laserwaffen, einem wachsenden Atomwaffenarsenal, elektromagnetischen Railguns und Hyperschallraketen anzugreifen.

Die Präsenz von US-Militäreinrichtungen in Australien, insbesondere am Nordwestkap und in Pine Gap, machen Australien zu einem Ziel für chinesische Langstreckenangriffe, sollten sich die USA und China in der Taiwan-Frage gegenüberstehen. Insofern sind Canberras Bemühungen um eine entsprechende Aufrüstung nachvollziehbar.

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