Überwachung per Kameras: London sagt Autoverkehr den Kampf an – Bürger gehen auf die Barrikaden

Bild: wirestock / freepik

Die „ultra-low emission zone“ (ULEZ), die 2019 in der Hauptstauzone von London eingeführt wurde, um die Luftverschmutzung durch den Verkehr zu reduzieren, soll nach einer ersten Expansion im Jahr 2021 nun auf den gesamten Großraum London ausgeweitet werden. Dazu werden großflächig Kameras installiert: Wer diese mit einem „umweltschädlichen“ Auto passiert, muss 12,50 Pfund (aktuell 14,65 Euro) berappen – und das täglich aufs Neue. Wie bei den 15-Minuten-Städten sollen ungehorsame Bürger bestraft und ausgenommen werden. Die Bevölkerung protestiert.

Der Kampf gegen den motorisierten Individualverkehr geht in London in die nächste Runde. Der umstrittene islamische Bürgermeister Sadiq Khan, der findet, dass weiße Familien keine echten Londoner repräsentieren, will die verhassten ULEZ nun plangemäß auf den Großraum London ausweiten. Dass viele Menschen im Alltag auf ihr Fahrzeug angewiesen sind, sich in Anbetracht der explodierten Lebenshaltungskosten aber die Anschaffung eines neuen „umweltfreundlichen“ Autos schlicht nicht leisten können, interessiert ihn dabei herzlich wenig. Es gehe darum, dass die Londoner „klarere Luft atmen“ können, so Khan.

Aktivisten demontieren Kameras

Die Menschen gehen nun auf die Barrikaden. Ab 29. August soll die Gebühr von 12,50 Pfund täglich für Fahrzeuge, die bestimmte Emissionsstandards nicht erfüllen (vor allem Diesel-Fahrzeuge und ältere Benziner), greifen – überall werden bereits spezielle ULEZ-Kameras aufgestellt. Selbst in Sackgassen in kleinen Wohngebieten werden sie installiert, damit Anwohner die Gebühr zahlen müssen, sobald sie es nur wagen, aus ihrer Einfahrt zu fahren. Es hat sich bereits eine Gruppe von Aktivisten gegründet, die diese Kameras abmontieren oder anderweitig zerstören – sie werden die „Blade Runner“ genannt. Sie kündigten im Juli an, nicht eher zu ruhen, bis alle ULEZ-Kameras ausgeschaltet seien und ernten bis heute viel Applaus dafür.

Bürger sind verzweifelt und protestieren

Auf Demonstrationen wie zuletzt in Orpington im Südosten Londons, wo Traktoren, ein Taxi und ein dreirädriges Auto gestern den Verkehr lahmlegten, machen die Einwohner ihrem Ärger Luft. Gegenüber dem „Evening Standard“ erörterte ein Demonstrant:

„Ich habe bisher noch nie gegen irgendetwas protestiert. Ich habe ein Auto, einen Volvo C30. Es ist ein Diesel, weil mir von meiner Regierung gesagt wurde, dass Diesel die umweltfreundliche Lösung sei. Ich muss es jetzt loswerden. Es ist ein Auto aus dem Jahr 2010, aber es wurde regelmäßig gewartet und gepflegt. Wir machen Reisen, um meine Kinder in Cornwall zu besuchen, wir waren kürzlich in Suffolk. Es ist großartig, aber jetzt sagt mir Bürgermeister Khan, ich solle es loswerden. Wir werden bald kein Auto mehr haben oder eine Steuer zahlen müssen, was völlig ungerecht ist.“

Auch eine 60-jährige Demonstrantin gab an, einen 18 Jahre alten Diesel-BMW mit niedrigem Kilometerstand zu fahren, der in perfektem Zustand sei – und den sie seinerzeit angeschafft hatte, weil es damals noch hieß, Diesel sei die bessere Wahl. „Warum sollte ich ihn loswerden? An ihm ist nichts auszusetzen.“ Jeder echte Umweltschützer weiß, dass die massenhafte Anschaffung von neuen Fahrzeugen aufgrund solchen politischen Drucks viel schlechter für die Umwelt ist, als wenn Menschen an ihren alten Fahrzeugen festhalten – so geht nämlich Nachhaltigkeit.

Ein 88-Jähriger wiederum erläuterte bei dem Protest, er sei auf seinen 23 Jahre alten Rover angewiesen, denn seine Frau leide unter schwerer Arthrose: „Sie kann jetzt nicht mehr als 10 Meter laufen. Sie wartet auf ein neues Knie. Ich kann es mir nicht leisten, unser Auto zu wechseln. Es ist in einem sehr guten Zustand. Unser Auto kostete uns im Jahr 2000 mit allen Extras etwa 21.000 Pfund. Das Auto ist für das Jahr in einem tadellosen Zustand.“ Er prangerte an, die Ulez-Erweiterung werde zudem viele Bürger und auch Geschäftsleute treffen – ein Unding in Anbetracht der Lebenshaltungskostenkrise und den gestiegenen Strom- und Lebensmittelpreisen.

Viele Protestler gehen davon aus, dass diese ULEZ-Erweiterung erst der Anfang sein wird. „Es ist eine Geldrauberei. Ich denke, das ist das dünne Ende eines großen Keils, denn es wird nicht bei ULEZ bleiben“, sagte ein Demonstrant. Da der motorisierte Individualverkehr gemäß der globalistischen Agenda zunehmend verteufelt wird, dürften für die Londoner ULEZ und erste „15 Minuten-Städte“ tatsächlich nur der Anfang sein…

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