Termin fix: Sucharit Bhakdi wegen strittiger Interviewpassage vor Gericht gezerrt

Bild: Screenshot Youtube von Sucharit Bhakdi, Finger: freepik; Zusammenstellung: Report24.news

Seit dem Zeitpunkt, wo offiziell verlautbart wurde, dass man wegen eines Meinungsdelikts Anklage gegen den erfahrenen Wissenschaftler erheben möchte, ist viel Zeit vergangen – der Gerichtstermin wurde zunächst verschoben. Nun möchte man wohl am 23. Mai vor dem Amtsgericht Plön ein Exempel statuieren. Wir haben uns das verhängnisvolle Interview nochmals angesehen – und halten das verantwortungslose Verhalten des Filmemachers für wenig sachdienlich.

Aufgrund politisch naiver, unüberlegter Aussagen in einem Interview vom April 2021 verlor der sanfte und im Corona-Widerstand international anerkannte Prof. Sucharit Bhakdi jegliche Möglichkeit, sich im Mainstream zu äußern. Es war ein Ereignis, auf welches die Systempresse sehnlich gewartet hatte – und die man seither genüsslich ausschlachtete. Bhakdi wäre ein Antisemit, würde die Ereignisse des Holocaust verharmlosen. Dass dies natürlich nicht im Entferntesten der Wahrheit entspricht, ist klar. Nichts liegt Bhakdi ferner, als so etwas zu tun. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, sich genau anzusehen, wie es zu diesem verhängnisvollen Interview kam, ob die entsprechenden Aussagen vorsätzlich provoziert wurden und weshalb diese überhaupt veröffentlicht wurden. Übrigens haben sich inzwischen auch jüdische Einzelpersonen und Organisationen in die Diskussion eingebracht und Prof. Bhakdi verteidigt.

Am 23. Mai beginnt der große Schauprozess des Regimes gegen Bhakdi

Zunächst aber die Faktenlage zur Anklage, die von der Staatsanwaltschaft Schleswig-Holstein erhoben wurde: Der inzwischen 76-jährige Professor muss sich am 23. Mai wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Plön verantworten. „Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem in Martensrade im Kreis Plön lebenden Bhakdi vor, im April 2021 in einem Interview mit generalisierenden Aussagen auch gegenüber in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden zu Hass aufgestachelt und diese als religiöse Gruppe böswillig verächtlich gemacht zu haben„, schrieb kn-online.de am 5. Mai. Ob in einer fairen Art und Weise berücksichtigt wird, dass Bhakdi weder Deutsch als Muttersprache hat, noch bis dahin irgendwelche Vorerfahrungen mit dem dummen „Links gegen Rechts“ Geplänkel machen musste, wird sich in etwa drei Wochen zeigen. Das gesamte Team von Report24 wünscht Bhakdi die Kraft, diesen Wahnsinn durchzustehen.

Die Hintergründe des Interviews

Das Interview, das der Star-Fotograf Kai Stuht mit Sucharit Bhakdi gedreht hat, findet sich bis heute hier: „Die Impfung! Die Hölle auf Erden! Prof Bhakdi„.

Die Frage, die Stuht an Bhakdi richtete und die dann alles veränderte, lautete wörtlich (zu hören bei 21:46): „Wir hatten uns in diesem Interview gestern Abend darauf geeinigt, dass wir das erste Mal nicht mehr Rücksicht auf etwas nehmen, sondern das Risiko eingehen, die Dinge auch beim Namen zu nennen. Die Dinge aufzuzeigen und wirklich klar zu benennen. Und deswegen jetzt auch einfach eine ganz klare Frage: Ist das, was gerade passiert, mit dieser Impfkampagne, kalkulierter Totschlag oder vielleicht sogar kalkulierter Mord?“ Bhakdi antwortete zunächst: „Ob es Mord ist oder Totschlag, da will ich mich nicht dazu äußern, kalkuliert ist es allemal“, redete sich in Folge dann aber doch in Rage und tätigte die Aussagen, die kein verantwortungsvoller Journalist jemals auf Sendung gebracht hätte – es sei denn zum maximalen Schaden seines Interviewpartners.

Diese Fragestellung gibt durchaus Raum für die Vermutung, dass hier eine Provokation stattfand – oder der Filmemacher nicht im Mindesten in der Lage war, die Tragweite der Ereignisse, die er hier ins Rollen brachte, einzuschätzen. Das ist auch dahingehend zu hinterfragen, als dass auch andere Interviewpartner gegenüber Report24 angegeben haben, von Fragen zum Thema „Genozid“ irritiert worden zu sein. Wenn man hier das Falsche sagt und es geht unüberprüft auf Sendung, enden Karrieren mit einem Wimpernschlag.

Der Wortlaut der umstrittenen Passage

Sucharit Bhakdi sagte wörtlich: Und wenn ihr so indolent seid und nicht aufsteht und sagt “Nein! Mit uns macht ihr das nicht!”, dann ist es um euch geschehen. Und dann werdet ihr auch nicht die Möglichkeit haben, zu flüchten. Israel. Die Israeli können nicht mehr flüchten. Das Land ist zu. Das wird hier passieren.

Und ich wurde einmal gefragt von einem Amerikaner, was ich zu Israel zu sagen habe. Für mich, die Israeli, dieses Volk, das ich mehr bewundert habe als irgendein anderes Volk auf der Welt. Ich war ein Juden-Bewunderer. Du weißt, ich bin Musik-Liebhaber, Kunst-Liebhaber. Die größten Geister waren die Juden. Es tut mir leid, wenn ich euch das sagen muss, ja? Es tut mir leid, denn ich bin Buddhist. Ich verehrte sie. Du hast meine Schallplatten-Sammlung gesehen. Ich bin diesen jüdischen Musikern nachgereist, um eine Unterschrift von ihnen zu bekommen. Itzhak Stern, David Oistrach. Hunderte Kilometer bin ich gereist, um sie zu hören, um ein Autogramm zu bekommen. Ich habe sie verehrt.

Und jetzt machen sie das. Das Volk, das geflüchtet ist aus diesem Land. Aus diesem Land, wo das Erzböse war. Und haben ihr Land gefunden. Haben ihr eigenes Land verwandelt in etwas, das noch schlimmer ist als Deutschland war. Das ist ja unfassbar. Und dann habe ich den Amerikanern gesagt: Das ist das Schlimme an den Juden. Sie lernen gut. Es gibt kein Volk, das besser lernt als sie. Aber sie haben das Böse jetzt gelernt und umgesetzt. Und deswegen ist Israel jetzt “living hell”, die lebende Hölle. Und ich habe den Amerikanern gesagt: Und wenn ihr nicht aufpasst, wird Amerika auch die lebende Hölle sein. Und ich sage euch jetzt: Euer Land wird verwandelt in die lebende Hölle, wenn ihr nicht bald aufsteht!

Mit Socken auf Bhakdis Couch

Das Video, in dem das Interview festgehalten wurde, zeigt ein bizarres Setting. Der Interviewer sitzt in seinen Socken auf Bhakdis Couch, während der Bildaufbau völlig lieblos inszeniert ist. Eine wenig attraktive Leselampe dominiert den Hintergrund. Der Zugang zur Qualität verwundert. Das Licht ändert sich ständig, was auf eine Billigkamera im Vollautomatik-Modus hinweist, die Positionierung des Interviewpartners ist so unmotiviert wie die Beschreibung auf der Homepage: Hier ist in einem vor Fehlern gespickten Text von April 2021 bis heute zu lesen (!), Bhakdis damaliges Buch hieße „Unmusket“ – tatsächlich lautet der Titel „Corona Unmasked“. Ist das der nötige Respekt und die Sorgfalt in der Zusammenarbeit mit einem großen Wissenschaftler, dem der gesamte internationale Widerstand vertraut? Von einem Star-Fotografen, der mit zahlreichen Größen aus Musik und Sport bis hin zu Lady Gaga zusammengearbeitet hat, hätte man anderes erwartet.

Statt Antworten kam die Anwaltsdrohung

Wir haben Stuht kritisch und direkt zu den Hintergründen befragt – doch statt eine Antwort auf unsere Fragen zu schicken, verwies er auf seinen Anwalt. Das ist natürlich ziemlich überraschend für einen Filmemacher, der sich vorgeblich im Widerstand befindet und nach wie vor ziemlich viele Interviews veröffentlicht und an einem größeren Filmprojekt arbeitet. Wir wollten unter anderem wissen, wie es sein kann, dass solche Aussagen ungefiltert auf Sendung gingen:

Ihr Interview mit Sucharit Bhakdi führte zu dessen de facto Ächtung im Mainstream, er verlor seinen Vertrag mit seinem Verlag und konnte ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr in Medien auftreten. Wie kann es sein, dass die strittige Passage jemals „on Air“ ging? Sehen Sie es nicht als Teil des Widerstandes als Teil Ihrer Aufgabe, Ihre Interviewpartner vor Schaden zu schützen – speziell wo bei Bhakdi weder das politische Vorwissen noch die perfekte Sprachbeherrschung hinzu kommt? Im Grunde genommen war dieses Interview ein Enthauptungsschlag gegen Bhakdi und den Widerstand. Wie argumentieren Sie das?

Fragestellung von Report24 an Kai Stuht

Was gibt es zu verbergen?

Wer schon lange Zeit im Journalismus tätig ist, hat die Erfahrung gemacht, dass all jene, die lieber mit dem Anwalt drohen, anstatt sich um eine Klärung von Fragen, Problemen, Missverständnissen und dergleichen zu bemühen, etwas zu verbergen haben. Tatsächlich zeigte sich in der darauffolgenden Kommunikation, dass ein äußerst merkwürdiges Selbstverständnis vorliegt. So wurde uns aus mehreren Richtungen ausgerichtet, unser journalistisches Interesse wäre durch Neid begründet – wohl weil Stuht aktuell dabei ist, für ein Filmprojekt eine sechsstellige Spendensumme zu lukrieren. Sein Anwalt führte aus, dass erst Stuht dafür gesorgt hätte, dass Bhakdi „überhaupt in die öffentliche Wahrnehmung gebracht“ wurde. Konkret antwortete uns der damit betraute Jurist: „Dass damals in einem Interview eine vielleicht unglückliche Frage gestellt wurde mit einer vielleicht unglücklichen Antwort einherging, die in einem autoritären und totalitären Regime zum Nachteil desjenigen herangezogen wird, der laut seine Überzeugung sagt, mag wie gesagt unglücklich sein. Die Sache war aber wirklich alles andere als diskreditierend gemeint.“

Für uns bleiben bei dieser Vorgangsweise zahlreiche Fragen offen. Speziell, wenn es zu einer Verurteilung Bhakdis kommen sollte, sind hier zur Vorgeschichte intensive weitere Recherchen geboten. Es stellt sich mitunter auch die Frage, weshalb hier nur Bhakdi angeklagt ist, die entsprechenden Aussagen aber bis heute online verfügbar sind?

Personen, die im öffentlichen Interesse stehen und sich widerständig äußern, können wir nur anraten, absolut niemandem eine Veröffentlichungsgenehmigung zu erteilen, wenn man das entsprechende Material nicht nochmals vorab selbst sichten konnte. Denn es kommt auf dasselbe hinaus, ob man vom Mainstream durch Falschdarstellung absichtlich verrissen wird – oder ob der Schaden durch achtloses und unprofessionelles Agieren entsteht.

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