Putins Machtdemonstration mit der Hyperschall-Rakete „Kinschal“ – eine Warnung an die NATO?

Bild: Start einer Kinzhal-Rakete, YouTube

Superschnell und höchst präzise – die Hyperschallrakete Kinschal (engl. Kinzhal, russ. Кинжал) könnte die ukrainischen Stellungen in Windeseile auslöschen, ohne dass die russischen Jets überhaupt in den ukrainischen Luftraum eindringen müssten. Sie könnte aber auch in wenigen Minuten US-Einrichtungen in ganz Europa treffen (Spiel mit dem Feuer: US-Anlagen in Österreich könnten wieder russisches Atomraketen-Ziel sein).

Laut russischen bzw. ukrainischen Angaben hat die russische Luftwaffe bereits zwei Mal Hyperschallraketen gegen ukrainische Ziele eingesetzt. Beim ersten Angriff mit diesen hochmodernen und superschnellen Waffen des Modells „Kinschal“ („Dolch“), die aus der Luft von Kampfjets aus abgeschossen werden und mehrfache Schallgeschwindigkeit erreichen, soll ein unterirdisches Waffendepot der ukrainischen Armee getroffen worden sein. Nun teilte laut „Bloomberg“ unter Berufung auf Selenskyjs Berater Mykhailo Podolyak mit, dass mit diesen Raketen auch Ziele in ukrainischen Städte getroffen worden seien.

Die von Präsident Putin erstmals im März 2018 vorgestellte und aus der Luft gestartete ballistische Rakete, die insgesamt acht Meter lang ist und einen Meter Durchmesser hat, kann einen Sprengkopf mit bis zu 480 Kilo tragen. Dabei sind sowohl konventionelle wie auch atomare Sprengköpfe möglich. Abgeschossen wird sie von einer modifizierten MiG-31, hat eine Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern und kann jedes Ziel in der Ukraine treffen, ohne dass der Kampfjet überhaupt den russischen Luftraum verlassen muss. Das heißt: Von Russland aus wären auch sämtliche NATO-Stützpunkte in Deutschland jederzeit erreichbar. Innerhalb von nur acht bis zehn Minuten könnte eine solche Rakete bei voller Geschwindigkeit jede dieser Militärbasen treffen, ohne dass die NATO-Luftabwehr überhaupt auch nur die Chance hätte, diese abzufangen.

Der offensichtliche Einsatz in der Ukraine ist auch eine direkte Warnung an die NATO, zumal die „Kinschal“-Hyperschallrakete nicht nur gegen Militärbasen, sondern theoretisch auch gegen Flugzeugträger eingesetzt werden könnte. Beobachter sehen in dem Einsatz auch eine Machtdemonstration Putins gegenüber dem Westen. Immerhin verdeutlicht er damit, dass er nicht davor zurückschreckt, eine Waffe einzusetzen, die auch nuklear bestückt werden kann. Und nicht nur das: sollte die NATO sich direkt in den Konflikt einmischen und Truppen in die Ukraine senden, wäre ein breiter – und nicht abwehrbarer – Gegenschlag auf die NATO-Basen durchaus denkbar. Auch mit dem Einsatz von atomaren Sprengköpfen unter bestimmten Bedingungen.

US-Präsident Biden sagte bei einem Treffen mit Geschäftsleuten zum Einsatz dieser Waffe: „Sie haben soeben ihre Hyperschallrakete gestartet, weil dies das Einzige ist, was sie mit absoluter Sicherheit ins Ziel bringen können“, sagte Biden. „Wie Sie alle wissen, handelt es sich um eine wirkungsvolle Waffe, die aber den gleichen Sprengkopf hat wie jede andere abgeschossene Rakete. Es macht keinen großen Unterschied, außer dass es fast unmöglich ist, sie zu stoppen. Es gibt einen Grund, warum sie sie einsetzen.“ Biden führte weiter aus, dass Putin die Stärke des ukrainischen Militärs und seiner Helfer unterschätzt hätte und mit dem Rücken zur Wand stehen würde.

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