Nach Wirbel nachgefragt: AfD für oder gegen Covid-Impfung von Kindern?

Symbolbild: Freepik

Der Südwestrundfunk berichtete am vergangenen Dienstag, der baden-württembergische AfD-Fraktionschef Bernd Gögel habe sich für anlasslose Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ausgesprochen, nur so sei eine vierte Welle vermeidbar. Auch wurde der Eindruck erweckt, Gögel vertrete den Standpunkt, dass Schulen nur mit geimpften Kindern geöffnet bleiben könnten. Auch das Portal „Unser-Mitteleuropa“ berichtete ähnlich und setze gar noch einen drauf. Report24 wollte es genauer wissen und hat nachgefragt.

Von Max Bergmann

Die „Ständige Impfkommission“ bleibt indes bei ihrem Standpunkt, und empfiehlt Impfungen gegen SARS-CoV2 bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren nur im Ausnahmefall: Schwer vorerkrankte über 12-Jährige sollen die Impfung mit den umstrittenen Covid-19 Vakzinen erhalten, während das für gesunde Jugendliche nicht pauschal empfohlen wird. Begründet wird das mit fehlenden Langzeitstudien über die Unbedenklichkeit der Vakzine in dieser Altersgruppe und damit, dass schwere Verläufe unter Jugendlichen fast gänzlich ausbleiben. Einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) nach wurden bisher weniger als 0,01 Prozent der in Deutschland lebenden Kinder (von etwa 14 Millionen Kindern in Deutschland) wegen einer Covid-19 Erkrankung stationär behandelt, weniger 0,00002 Prozent verstarben.

„Innenpolitischer Umfaller“ – AfD plötzlich doch für Kinderimpfungen?

Das Portal „Unser-Mitteleuropa“ nahm die Berichterstattung des SWR zum Anlass, weitere Recherchen zu betreiben und beschrieb in einem Kommentar einen „innenpolitischen Umfaller“ der AfD. Außerdem mutmaßte man, ob es möglicherweise auch einfach nur Kalkül sei oder gar „plumpes anbiedern an den politischen Mainstream“. Dem Kommentar zu Folge spreche man sich bei der AfD „neuerdings aktiv für die Corona-Impfung aus“ – außerdem begrüße man die Ausweitung der Impfkampagne auf Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Nicht nur Fraktionschef Gögel in Baden-Württemberg sei „umgefallen“, auch Markus Wagner, Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag Nordrhein-Westfalen, sei „da bei ihm“. Doch Wagner sei sogar einen Schritt weitergegangen und „beließ es nicht nur bei der bloßen Ankündigung, wie segenreich Impfungen für Kinder“ seien. Wagners Sohn sei gegen das Coronavirus geimpft, der Autor unterstellt eine generelle Befürwortung der Impfungen für Kinder und Jugendliche.

Per Pressemitteilung: AfD Baden-Württemberg widerspricht Berichterstattung

Am vergangenen Mittwoch dann nahm die AfD-Fraktion in Baden-Württemberg Stellung zum Bericht des Südwestrundfunks. Bernd Gögel habe sich niemals für eine Impfpflicht für 12 – 17-Jährige ausgesprochen, nur dass die Schulen offenblieben. „Diese gewollt falsche Interpretation ist eine Folge der Wiedergabe von Äußerungen eines telefonischen Interviews, die ebenso verkürzt wie sinnentstellend und überdies in einem falschen Kontext erfolgte. Freiheitsrechte sind nicht verhandelbar, das wird die AfD-Fraktion nicht müde zu betonen“, so Gögel in der Stellungnahme, die der Pressesprecher der Fraktion, Dr. Thomas Hartung, veröffentlichte.

Auf Report24 Anfrage: Stv. Vorsitzender der AfD-Fraktion in NRW widerspricht

Auf Anfrage der Redaktion widersprach auch der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion in Nordrhein-Westfalen, Sven Tritschler, den Äußerungen im „Unser-Mitteleuropa“ Kommentar. Wie Tritschler bereits am Mittwoch auf Report24 Anfrage mitteilte gehe man aktuell davon aus, die Berichterstattung kam lediglich auf Grund von Annahmen und Vermutungen der Autoren zustande. Markus Wagner und sein 16-jähriger Sohn seien im Februar 2021 tatsächlich gegen SARS-CoV2 geimpft worden, das sei soweit korrekt, so Tritschler. Es handelte sich dabei aber um eine rein „unternehmerische Entscheidung“. Wagner ist Betreiber eines Pflegeheims, er und seine Familienangehörigen seien demnach regelmäßig im Kontakt mit Angehörigen von Risikogruppen. Die Entscheidung, sich und seinen Sohn impfen zu lassen, kam Insbesondere im Hinblick auf Wagners besondere Verantwortung gegenüber den Heimbewohnern zu Stande, so der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen.

AfD-Fraktion in NRW lehnt generelle Impfung von Kindern ausdrücklich ab

Sven Tritschler betonte im Gespräch mit der Redaktion außerdem, Wagners Entscheidung habe nichts zu tun mit der politischen Bewertung einer generellen Impfung für Kinder. Man sei sich einig, sowohl Markus Wagner als auch seine Fraktion lehnen eine pauschale und anlasslose Impfung aller Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren ausdrücklich ab. Seitens der AfD folgt man damit dem Kurs der Experten, die „Ständige Impfkommission“ bleibt bislang bei ihrer Einschätzung. Das hielt Jens Spahn (CDU) nicht davon ab, vor wenigen Tagen trotz ausdrücklicher Warnung der STIKO eine eigenmächtige Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren auszusprechen. Unerwähnt bleiben dabei neue Erkenntnisse der Uni Heidelberg, wonach die Häufigkeit todbringender Impfnebenwirkungen derzeit unterschätzt werde. Etwa 30 bis 40 Prozent der obduzierten Toten im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung seien ursächlich am Vakzin verstorben. Britische Wissenschaftler stellten unlängst fest, das Risiko der Impfung von Kindern und Jugendlichen überwiege dem Nutzen, insbesondere junge Geimpfte leiden häufig an schweren Nebenwirkungen. Auch bleibt unklar auf Basis welcher medizinischen Expertise der gelernte Bankkaufmann Jens Spahn seine Impfempfehlung für 12 – 17-Jährige aussprach.

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