Lauterbach senil? Schon seit zwei Jahren genervt von Ungeimpften

Bild: Lauterbach By © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=77925071; Grafiken: freepik @brgfx

(Un-)Gesundheitsminister Karl Lauterbach muss es bereits wie eine Ewigkeit erscheinen, dass er sich über böse Ungeimpfte ärgern muss. Im Interview mit „RP-Online fabulierte er kürzlich davon, dass allein die Ungeimpften für aufgeschobene Operationen und Krankenhausbehandlungen verantwortlich seien und dass die Zeit der „Rücksichtnahme“ auf diese widerspenstige Bevölkerungsgruppe ein Ende haben müsse. Immerhin müssen Lauterbach zufolge schon seit zwei Jahren alle Opfer wegen der Ungeimpften erbringen!

Wörtlich sagte Lauterbach:

Seit zwei Jahren nehmen wir große Rücksicht auf die Ungeimpften und bringen als Gesellschaft – allen voran die Kinder – extrem große Opfer. Das geht nicht länger so weiter. Zur Abwechslung sind jetzt endlich mal die Ungeimpften dran! Und sie müssen ja nicht mal ein Opfer erbringen, weil die Impfstoffe gut verträglich, sicher und extrem wirksam sind.

Das ist insofern kurios, dass vor zwei Jahren – im Januar 2020 – von Impfstoffen noch keine Rede war: Corona war damals noch nicht einmal offiziell in Europa angekommen. Impfstoffe wurden zum Jahresende verfügbar, die deutsche Impfkampagne lief erst im Januar 2021 so richtig an. Zu diesem Zeitpunkt konzentrierte sie sich auf alte Menschen und Risikopatienten. Es gingen noch mehrere Monate ins Land, bis auch junge Menschen Impftermine bekommen konnten.

Dennoch erzählt Lauterbach dem gewohnt völlig unkritischen Interviewer der Rheinischen Post, dass Ungeimpfte seit zwei Jahren allen braven Bürgerlein das Leben schwer machen würden. Die brennende Frage des vernunftbegabten Lesers, inwieweit denn eigentlich jemals „Rücksicht“ auf Impffreie genommen wurde, bleibt unbeantwortet. Sind Ausgrenzung, Diskriminierung und Hetze neuerdings ein Zeichen von Rücksicht? „Sicher“ und „extrem wirksam“ sind die Vakzine erwiesenermaßen auch nicht, aber wer diese Tatsache ausspricht, gehört nach Ansicht deutscher Politiker und Mainstream-Journalisten bekanntlich ohnehin direkt an die Wand gestellt.

Einen „Gesundheitsminister“ mit einer solch gestörten Wahrnehmung und derartigen Gedächtnisdefiziten kann wohl nur der deutsche Michel zum Lieblingspolitiker küren.

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