Guterres: Die Welt zieht mit offenen Augen in einen größeren Krieg

Bild: freepik / laricha

UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt die Welt davor, dass die Welt wegen der Ukraine in einen „größeren Krieg“ taumle. Dies aber nicht schlafwandelnd, sondern mit „weit geöffneten Augen“. Er folgt damit Präsident Selenskyj, der vor einem Dritten Weltkrieg warnt, sollte die Ukraine den Krieg verlieren.

Die Welt hat sich angesichts der unnachgiebigen Positionierung des US-geführten Wertewestens bezüglich der Ukraine in eine kritische Lage manövriert, in der eine Eskalation des Krieges beinahe unausweichlich scheint. Insbesondere angesichts der sehr großen Wahrscheinlichkeit, dass Russland die Ukraine nicht nur militärisch besiegt, sondern dabei auch infolge großflächiger Zerstörungen bei der zivilen Infrastruktur zu einem „europäischen Irak“ kaputt bombt. Doch die ständigen Unterstützungsbeteuerungen des Westens lassen einen russischen Sieg nicht zu.

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt deshalb nun vor einer weiteren Eskalation des Krieges. „Die Aussichten auf Frieden werden immer geringer“, sagte Guterres. „Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Eskalation und eines weiteren Blutvergießens nimmt zu.“ Dann schlug er Alarm: „Ich fürchte, die Welt schlafwandelt nicht in einen größeren Krieg hinein. Ich fürchte, sie tut dies mit offenen Augen“. Er erkärte weiter, dass der Krieg „dem ukrainischen Volk unsagbares Leid zufügt, mit tiefgreifenden globalen Auswirkungen“.

Das offensichtliche Problem dabei, nämlich seitens des Westens alles auf einen Sieg der Ukraine zu setzen und dem Kreml keine Optionen für eine Kompromisslösung zu lassen, ignoriert Guterres dabei jedoch. Denn ohne einen Verhandlungsspielraum durch den Westen bleibt Moskau nur ein „Alles oder Nichts“. Russland kann in der Ukraine siegen und bei einer unnachgiebigen Haltung des Westens so einen Weltkrieg durch einen Einsatz der NATO auslösen, oder aber den Krieg zu den westlichen Bedingungen verlieren und so eine innenpolitische Krise auslösen, die zum Sturz Putins – und vielleicht zum Aufstieg eines radikalen, nationalistischen Nachfolgers führt. Diese Option wäre allerdings noch gefährlicherer, weil dies den Einsatz von Atomwaffen noch wahrscheinlicher machen würde.

Ja, die Welt taumelt geradewegs in einen weitaus größeren militärischen Konflikt – doch nicht einfach wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine. Vielmehr deshalb, weil sich der „Wertewesten in eine Lage manövriert hat, wo ein Kompromiss einer Niederlage gleichkommt. Verliert die Ukraine, verliert auch der Westen. Oder wie es der ukrainische Staatschef, Komiker und Pimmelpianist Selenskyj ausdrückte: „Wenn die Ukraine fällt, wird dies der Beginn des Dritten Weltkriegs sein“.

Das Schlimmste daran ist jedoch, dass offensichtlich niemand ein Interesse daran hat, deeskalierend vorzugehen. Weder die führenden Politiker (bis auf wenige Ausnahmen, wie Ungarns Premierminister Orban und Kroatiens Präsident Milanovic), noch die Mainstream-Medien interessieren sich für den Frieden. Vielmehr hört und liest man nur eine andauernde Kriegspropaganda über den Endsieg der Ukraine und den Ruf nach mehr Waffen und Kriegsmaterial für die ehemalige Sowjetrepublik. Auch wenn es bedeutet, Russland bis zum letzten Ukrainer zu bekämpfen.

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