Entsetzen über Einbruch in Tierpark: Spenden gestohlen und Tiere getötet

Mehrere Gartenschläfer starben. Symbolbild: KI / R24

Unbekannte sind am Wochenende in den Tierpark in Schönebeck (Sachsen-Anhalt) eingebrochen. Die Einbrecher stahlen nicht nur die Spenden, sie brachen zudem in ein Nagetier-Gehege ein. Mehrere Nager wurden getötet oder sind verschwunden – von den zwölf Tieren sind nur drei übrig geblieben. Wer tut so etwas?

Im Tierpark “Bierer Berg” in Schönebeck (Elbe) kam es zwischen dem Abend des 26. April und dem Morgen des 27. April 2025 zu einem Einbruch. Unbekannte Täter plünderten den Spendenbrunnen und verschafften sich gewaltsam Zutritt zum Gehege der Gartenschläfer. Dabei wurden Gehegeeinrichtung und Zubehör zerstört. Von den ursprünglich zwölf Tieren sind nur noch drei vor Ort; die übrigen wurden entweder entwendet oder sind entkommen. Mindestens zwei Tiere starben infolge der Tat. Das berichtete die Stadt Schönebeck auf ihrer Homepage – sie hat Strafanzeige erstattet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

“Gestern Nacht wurde zum x-ten mal unser Spendenbrunnen von irgend welchen kriminellen Subjekten geleert und als ob das nicht schaden genug war noch eins drauf gesetzt. Wohl auf dem Heimweg kam man an dem Gehege der Gartenschläfer vorbei, brach ein und versuchte die Tiere zu fangen was einige abgerissene Schwänze vermuten lassen. Einige Tiere bezahlten das Unterfangen mit dem Leben alle anderen sind weg. Letzte Woche kamen fünf neue Gartenschläfer aus dem Zoo Amsterdam, was Geld und viel Arbeit kostete. Wir waren bemüht diese seltene Tierart zu erhalten. Nun waren alle Bemühungen umsonst. Uns fehlen die Worte für eine Rechtfertigung dieser Aktion”, schrieb der Tierpark auf Facebook.

Der Gartenschläfer ist ein nachtaktives Nagetier, das in Europa beheimatet ist. Er hat rotbraun-grau gefärbtes Fell, Flanken und Unterseite sind weiß. Seine charakteristische schwarze Augenmaske hat ihm den Spitznamen „Zorro“ eingebracht. Gartenschläfer sind nachtaktiv und leben in Wäldern, Weinbergen, Streuobstwiesen, Gärten und gelegentlich in Gebäuden. In den letzten Jahrzehnten sind die Bestände des Gartenschläfers in vielen Regionen Europas stark zurückgegangen, daher gelten die kleinen Nager als gefährdet.

Der Tierpark “Bierer Berg” hatte im April fünf neue Gartenschläfer zum Aufbau einer Zucht vom Zoo Amsterdam übernommen. Neue Nager sollen vorerst nicht aufgenommen werden – es besteht die Hoffnung, dass sich die verbliebenen Tiere fortpflanzen.

Tierparkleiter Matthias Willberg zeigte sich tief betroffen: „Ich finde dafür keine Worte mehr. Dieser Park ist kostenlos und ein Geschenk der Stadt an ihre Bürger. Das, was unsere Mitarbeiter hier geschaffen haben, kann sich sehen lassen. Und dann kommen solche Spinner, zerstören und quälen Tiere“, sagte er dem MDR.

Die Tat ist somit nicht nur grausame Tierquälerei, sondern letztlich auch ein Angriff auf den Tierschutz und all die tierlieben Besucher und Fans des Zoos. Gewalt gegen ein wehrloses Lebewesen ist keine Bagatelle. Nach dem Einbruch will der Tierpark die Sicherheitsmaßnahmen verstärken – eine neue Tür und eine neue Verriegelung sollen angeschafft werden.

Gerade erst wurden mehr als 20 Tiere in einem Streichelzoo ermordet

Kürzlich sorgte schon die Nachricht über einen Einbruch in den Streichelzoo eines Vereins, der sich für missbrauchte Kinder einsetzt, für Entsetzen: Mehr als 20 Tiere wurden in Niedersprockhövel (NRW) brutal hingerichtet, die toten Hühner und Meerschweinchen wiesen mehrfache Knochenbrüche auf. Sie alle waren von den Mitarbeitern des Vereins liebevoll aufgezogen worden. Das Projekt soll Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen durch den Kontakt zu Tieren und Natur Lebensfreude zurückgeben. Stattdessen wurden die Kinder durch die Tat erneut mit absoluter Grausamkeit konfrontiert. Was ist nur aus dieser Gesellschaft geworden?

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