Entdollarisierung: BRICS-Länder verkaufen massenhaft US-Staatsanleihen

Bild: freepik / irinagutyryak

Die BRICS-Länder stoßen zunehmend ihre Dollar-Reserven ab, wie aktuelle Daten zeigen. Da diese zumeist in US-Staatsanleihen gehalten werden, erhöht dies den Druck auf die US-Regierung. Denn die Vereinigten Staaten werden mit einer beispiellosen Schuldenexplosion konfrontiert.

Als Schritt zur Verteidigung gegen die aggressive US-Wirtschafts- und Finanzpolitik, die auf die Bewaffnung des US-Dollars setzt sowie als Absicherung gegen einen möglichen Dollar-Crash infolge der aktuellen Schuldenexplosion, versuchen die BRICS-Länder ihre Devisenbestände zu diversifizieren. Das schließt auch die Abstoßung größerer Mengen an gehaltenen US-Staatsanleihen mit ein. Denn im internen, aber auch externen Handel verzichten sie ohnehin zunehmend auf die aktuelle Weltleitwährung.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums stoßen die BRICS-Länder nämlich seit Monaten immer mehr der Bonds ab. China, welches im Juli 2022 noch 939,2 Milliarden Dollar in Anleihen hielt, besaß im Juli (neueste Zahlen) nur mehr 821,8 Milliarden Dollar. Ein Minus von 117,4 Milliarden Dollar oder 12,5 Prozent. Brasilien, welches im Juli 2022 noch 232,9 Milliarden Dollar an US-Staatsanleihen hielt, verzeichnete im Juli 2023 nur mehr 224,7 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem Minus von 8,2 Milliarden Dollar oder 3,5 Prozent.

Lediglich Indien (Juli 2022: 212,0 Milliarden Dollar) erhöhte die Bestände um 21,1 auf 233,1 Milliarden Dollar (+10 Prozent). Russland und Südafrika besitzen faktisch keine US-Staatsanleihen (mehr). Interessant ist allerdings auch, dass ausgerechnet Saudi-Arabien (ein neues BRICS-Mitglied) die Dollarbestände im selben Zeitraum um etwa ein Zehntel von 121,6 auf 109,2 Milliarden Dollar reduzierte.

Allgemein sinkt das Vertrauen in den US-Dollar zusehends, da die Vereinigten Staaten ihre Währung auch zur Erpressung anderer Länder einsetzen und zudem eine zuvor noch nie gesehene Schuldenorgie feiern. Der Ausfall von größeren Käufergruppen für die Schuldscheine der US-Regierung erschwert es zudem, diese Papiere an den Mann zu bringen. Wenn die Verbündeten nicht einspringen, bleibt nur mehr die Notenbank übrig, was die Inflation weiter anheizt.

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