Die 20er Jahre des 21. Jahrhunderts werden wohl irgendwann als eine Epoche kollektiver Geisteskrankheit in die Geschichte eingehen. Das „beste Deutschland, das es je gab“ hat damit begonnen, den Buchstaben „Z“ zu verbieten – denn ihn in der Öffentlichkeit zu zeigen, würde Unterstützung für den Krieg Russlands gegen die Ukraine symbolisieren. Wer bislang nicht vermutete, dass die Entscheidungsträger wahnsinnig sind, erhält nun weitere Hinweise. Kommen in Zukunft Kinder mit Zorro-T-Shirt vor den Richter?
Ein Kommentar von Willi Huber
Für die Käufer und Träger von New-Balance Schuhen dürfte es in Hinkunft genauso eng werden wie für all jene, die Dragonball Z oder Zorro lieben. Denn die Bundesländer Bayern und Niedersachsen haben angekündigt, die Nutzung des Buchstaben Z in der Öffentlichkeit strafrechtlich verfolgen zu lassen, Berlin zog nach, Nordrhein-Westfalen „lässt prüfen“. Es ist beim politischen Geisteszustand Deutschlands anzunehmen, dass weitere Länder folgen.
Wer in Bayern öffentlich das „Z“ verwendet, macht sich strafbar
Wer das Kennzeichen „Z“ der russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg in Bayern öffentlich zur Schau stellt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. „Die bayerischen Staatsanwaltschaften gehen gegen Personen, die den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg öffentlich billigen, konsequent vor“, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. „Wir akzeptieren nicht, wenn völkerrechtswidrige Verbrechen gebilligt werden.“
So berichtete gestern der Bayerische Rundfunk
Es ist unbeschreiblich, was in Tagen wie diesen unwidersprochen möglich ist. Die Willkür der Regierenden kennt keine Grenzen mehr. So titelte die „Zeit“, früher ein seriöses Medium: „Z-Symbol: Bundesländer gehen gegen russisches Unterstützungssymbol vor„. Der Buchstabe Z ist jetzt also ein „russisches Unterstützungssymbol“. Der Zeit ist möglicherweise entgangen, wie das eigene Logo aussieht und mit welchem Buchstaben der eigene Name beginnt. Eng wird es wohl auch für das ZDF, andererseits wird man in Regierungskreisen vielleicht frohlocken, dass es für Deutschland keine „Z“ukunft mehr gibt.
Abgesehen davon, dass es de facto kaum noch echte Meinungsfreiheit gibt, lassen die Eliten keine Gelegenheit aus, um die Bevölkerung zu spalten. Trauriger Höhepunkt ist der angeordnete Rassismus gegen die Menschen des Vielvölkerstaates Russland – nur aufgrund ihrer Herkunft.
Wer sich daran erinnert, welche Verrenkungen Staatsmedien Anfang 2020 aufführten, wenn jemand nur erwähnte, dass Covid-19 aus China stammt – für die Bezeichnung China-Virus wurde mit Verhetzungsklagen gedroht. Doch weil die russische Regierung einen Krieg anordnet, sollen die Bürger des Westens nun alle Russen kollektiv hassen? Das ist so krank wie das Verbot eines Buchstabens des Alphabets. Weder ist jeder einzelne Deutsche schlecht, weil Angela Merkels Politik schlecht war – noch kann ein Buchstabe des Alphabets etwas für die Kriegspolitik Russlands. Ähnlich absurd sind die willkürlichen Verbote gewisser Zahlenkombinationen, welche die Gesetzgeber als Kniefall vor dem Linksradikalismus durchgesetzt haben.
Die Frage ist: Wie kommen wir aus diesem Zustand des Wahnsinns, des reinen Schwarz-Weiß Denkens, der „wir gegen sie“ Lagerbildung wieder heraus? Spätestens seit Beginn der Corona-Krise hetzen alle Systemmedien unentwegt in einer spalterischen Art, welche die Gesellschaft entzweit. Mit dem Ukraine-Krieg hat sich diese Hetze noch intensiviert. Es ist heute wichtiger denn je, einfach „Nein“ zu sagen und da nicht mitzumachen. Der Begriff „Menschheitsfamilie“, der im Widerstand häufig bemüht wird, mag nicht jeden ansprechen – doch gegenüber dieser ständigen Verhetzung und Lagerbildung ist er wichtiger denn je. Ein gespaltenes Volk lässt sich an der Nase herumführen – wenn die Menschen aber einig für ihre Freiheit und den Frieden eintreten, haben die finsteren Eliten keine Chance.