Gericht zwingt Pharma-Riese Pfizer in die Diversity-Defensive

Symbolbild (C) R24/KI

Der Pharma-Riese Pfizer steht wieder einmal vor Gericht – nicht etwa wegen mangelhafter Medikamente und gefährlicher Genspritzen, sondern wegen seiner diskriminierenden Diversity-Politik. Nun haben die Berufungsrichter das Wort. Ganz offensichtlich dreht sich in den Vereinigten Staaten der allgemeine politische Wind.

Am vergangenen Freitag hat das US-Bundesberufungsgericht eine Klage der konservativen Gruppe “Do No Harm” gegen Pfizer wiederbelebt. Der Streitpunkt? Ein Führungskräfte-Förderprogramm, das gezielt schwarze, lateinamerikanische und indigene Amerikaner in Führungspositionen bringen sollte. Ein klassischer Fall von gut gemeint, aber schlecht gemacht. Die Kläger werfen Pfizer vor, was mittlerweile zum Standard-Repertoire der Anti-DEI-Bewegung gehört: Diskriminierung mit umgekehrten Vorzeichen. Weiße und asiatischstämmige Bewerber, so der nicht von der Hand zu weisende Vorwurf, würden systematisch benachteiligt.

Der Zeitpunkt dieser juristischen Kehrtwende könnte brisanter nicht sein. Seit dem wegweisenden Urteil des Supreme Court gegen die “Affirmative Action” an Universitäten im vergangenen Jahr weht der Wind für Diversity-Programme eisig. Bereits zehn US-Bundesstaaten haben entsprechende Beschränkungen oder Verbote erlassen.

Immer mehr Firmen stellen DEI Programme ein

Das Corporate America reagiert nervös: Namhafte Unternehmen wie Harley-Davidson, John Deere und selbst der Whiskey-Gigant Jack Daniel’s haben ihre DEI-Programme bereits eingestampft. Pfizer selbst hat vorauseilend die Kriterien seines umstrittenen Förderprogramms geändert – nun darf sich jeder bewerben, unabhängig von seiner Hautfarbe.

Was als wohlmeinende Initiative zur Förderung von Minderheiten begann, entwickelt sich zusehends zu einem gesellschaftspolitischen Minenfeld. Die Entscheidung des Berufungsgerichts könnte dabei erst der Anfang einer größeren Welle von Klagen gegen unternehmensbasierte Diversity-Programme sein. Die Botschaft ist klar: Wer Diskriminierung mit Diskriminierung bekämpfen will, muss mit juristischem Gegenwind rechnen.

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