Überparteiliche Initiative stellt sich gegen Olympia-Ausschluss von Sportlern wegen Nationalität

Bild: freepik / wirestock

Einige Staaten – darunter auch Österreich – wollen offenbar den Ausschluss russischer und belarussischer Athleten von den Olympischen Spielen 2024 in Paris erwirken. Ein Unding, das in krassem Widerspruch zum olympischen Gedanken steht, kritisiert eine überparteiliche Initiative, die die österreichische Bundesregierung in einem offenen Brief zur Kursumkehr auffordert. Die olympische Bewegung sei seit jeher eine Bewegung des Friedens gewesen, mahnen die Verfasser. Der Ausschluss von Sportlern aufgrund ihrer Nationalität sei entsprechend ein völlig falsches Signal. Der Brief kann im Rahmen einer Umfrage unterzeichnet werden – schon beinahe 2.900 Österreicher stimmten ihm zu.

Im Folgenden lesen Sie den Offenen Brief, der auch von Report24 unterstützt wird:

Offener Brief an die Österreichische Bundesregierung.

Das ist nicht unser Österreich.
Das ist nicht unsere Geisteshaltung.

Ein offener Brief an Bundesminister Werner Kogler und Bundeskanzler Karl Nehammer.

Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung, Herr Minister Kogler als Minister für Sport, Bundeskanzler Nehammer als Regierungschef und Kanzler

Mit ungläubigem Entsetzen entnehmen wir den österreichischen Medien, dass Österreich sich offenbar einer Minderheit von 30 Staaten anschließen wird, die sich beim olympischen Komitee für den Ausschluss russischer und belarussischer Sportler von Olympischen Spielen 2024 in Paris und den Qualifikationsbewerben davor einsetzen wird.

Wenn diese Meldung korrekt ist, so ist dies ein ungeheuerlicher moralisch und menschlicher Skandal, ein klarer Verstoß gegen die in unserem Staatsvertrag verankerte immerwährende Neutralität und ein geradezu perverser Widerspruch zum Ursprung und Ziel der Olympischen Spiele.

Was Ihre Regierung hier an Geisteshaltung vertritt, ist eine Schande für unser Land nach innen und außen, ist nicht der Wille und die Haltung des österreichischen Volkes und zu hundert Prozent gegen unsere innere Überzeugung und unsere moralischen Werte.

Der olympische Gedanke lautet:

Alle vier Jahre treffen sich Menschen aus der ganzen Welt, um gemeinsam die größten aller Spiele zu feiern.

Verbunden im Sport sollen sich die Athleten eines jeden Landes über Kriege und Krisen hinweg in ihren Disziplinen messen.

Die olympische Bewegung ist eine Bewegung des Friedens, in deren Mittelpunkt der Mensch steht, ganz gleich welcher Nation, und zwar mit seiner körperlichen Stärke, Willenskraft und seinem schöpferischen Geist.

Verstehen Sie, Herr Minister Kogler, als engstirniger Unterstützer immer weiterer Eskalation durch Lieferung immer schwererer Waffen überhaupt noch den Sinn dieser Worte?

Begreifen Sie, Herr Bundeskanzler Nehammer überhaupt den irrationalen Widerspruch zwischen der Idee der Olympischen Spiele und der offiziellen Haltung der Republik Österreich, die durch Ihre Regierung repräsentiert wird?

Haben die Mitglieder der Bundesregierung ihren Amtseid auf die Verfassung der Republik vergessen, auf den Staatsvertrag, der Grundlage unserer Republik ist und in dem sich Österreich zur immerwährenden Neutralität verpflichtet hat?

Ist Ihnen als Repräsentanten unseres Landes nicht klar, dass Sie unser Österreich in eine kleine Gruppe von Staaten führen, die gegen die Haltung der überwältigenden Mehrheit der internationalen Staatengemeinschaft steht?

Wissen sie nicht, dass 159 von 189 Staaten der Erde diesen Ausschluss nicht befürworten und Sie den Interessen unseres Landes mit dieser völlig falschen Geisteshaltung widersprechen?

Haben Sie als Menschen ihren moralischen Kompass in den letzten Monaten völlig verloren?

Gerade weil in der Ukraine ein schrecklicher Krieg tobt, in dem auf beiden Seiten unschuldige junge Menschen für Machtpolitiker und Interessensgruppen sinnlos ihr Leben verlieren, ist die friedliche Teilnahme junger Athleten bei den Wettkämpfen vor und bei den Olympischen Spielen so wichtig.

Gerade weil jungen Menschen auf beiden Seiten Hass und Angst vor der jeweils anderen Seite indoktriniert wird, ist das gemeinsame sportliche und friedliche Messen in fairen Wettbewerben so dringend notwendig.

Gerade weil es derzeit kaum Chancen auf gegenseitigem Verständnis für die wechselseitigen Interessen in der Führung der in diesem Krieg engagierten Länder gibt, ist es eine Pflicht den völkerverbindenden Gedanken der Olympischen Idee zu unterstützen und nicht ihn aktiv zu torpedieren.

Sport muss frei bleiben von politischen, ideologischen und religiösen Interessen und Disputen!

Der geforderte Ausschluss von Sportlern aufgrund ihrer Nationalität ist moralisch und menschlich falsch und ist gerade jetzt das völlig falsche Signal!

Dass Österreich als neutrales Land diese völlig falsche Geisteshaltung unterstützt, ist ein Skandal für sich.

Wir sind mit dieser Entscheidung der österreichischen Bundesregierung absolut nicht einverstanden. Wir distanzieren uns als Menschen und als österreichische Staatsbürger ausdrücklich von dieser Geisteshaltung.

Wir fordern Sie als zuständige Minister und die übrigen Mitglieder der österreichischen Bundesregierung auf, diese Haltung im Auftrag und im Sinne der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung zu ändern und sich im Gegenteil öffentlich für die Teilnahme aller Sportler aus allen Ländern, insbesondere jedoch den Kriegsparteien einzusetzen.

Sport und sportliche Wettkämpfe im Geist der olympischen Bewegung sind eine der wenigen verbleibenden Möglichkeiten, die Folgen dieses schrecklichen Krieges wenigstens versuchsweise zu bekämpfen. Der Ausschluss von Sportlern bewirkt genau das Gegenteil.

Ein Österreich, welches die Initiative unterstützt, dass Athleten aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft von der Teilnahme bei internationalen Wettbewerben und speziell den Olympischen Spielen auszuschließen sind, ist nicht unser Österreich.

Das ist nicht unsere Geisteshaltung.

Ihrem Amt Achtung ausdrückend verbleiben wir

Gerald MARKEL, Unternehmer
Max J. PUCHER, im Namen der Union Souveränität
„Wir EMUs“, Unternehmerplattform
(vertreten durch Präsident Andreas GASS und Vizepräsident Bernhard COSTA)
Alexander TODOR-KOSTIC, Rechtsanwalt/Vision Österreich
Gernot STROBL, Rechtsanwalt
Gerhard PÖTTLER, Gesundheitsökonom/Liste Wir sind Salzburg
Wolfgang SENDLHOFER, Filmproduzent und Regisseur
Florian MACHL, Journalist
Harald NEJDL, Dozent und Militäranalyst
DDr. Martin HADITSCH, Facharzt
DDr. Michael STELZEL, Facharzt
Christian STANGL, Extrembergsteiger, Bergführer

Und die Unterzeichner im Rahmen der Umfrage.

Auf der Website von Sovereign Media kann an der Umfrage teilgenommen und der Brief so unterzeichnet werden. Die demografischen Angaben sind freiwillig, ermöglichen aber die Erstellung einer tatsächlich repräsentativen Umfrage. Sie werden anonym und nicht zusammen mit der abstimmenden Person gespeichert.

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