Taiwan-Konflikt: US-Militär mangelt es im Vergleich zunehmend an Feuerkraft

Symbolbild Panzer: freepik / user17512913

Innerhalb weniger Wochen würde den US-Truppen die Munition in Sachen Raketen und Granaten ausgehen, sollte es zu einem Krieg um Taiwan mit China kommen. Und nicht nur das: Peking hat modernere Treibladungen und Sprengstoffe zur Verfügung.

Kürzlich erst berichtete Report24, wie die Vereinigten Staaten im asiatisch-pazifischen Raum in Bezug auf die Luftwaffe gegenüber China sukzessive ins Hintertreffen geraten. Doch das ist nicht das einzige Problem für Washington, welches immer wieder den Krieg mit China beschwört, sollte Peking eine Invasion nach Taiwan starten. Denn auch in einem anderen Bereich gewinnt die chinesische Volksbefreiungsarmee sukzessive die Oberhand: Sprengstoffe und Treibladungen für Granaten.

Für die USA wächst nämlich die Gefahr, dass sie in der Feuerkraft gegenüber China zusehends unterlegen sind, da die Produktion von Sprengstoffen und Treibmitteln in den USA zurückgeht und in China ansteigt. In diesem Monat berichtete Forbes, dass das Reich der Mitte die USA bei der Entwicklung neuartiger Sprengstoffe überholt hat. Dies insbesondere bei seiner Version von CL-20, einem in den 1980er Jahren entwickelten Sprengstoff, der 40 Prozent stärker ist als RDX oder HMX und seit dem Zweiten Weltkrieg häufig in US-Munition verwendet wird.

In dem Bericht wird erwähnt, dass China das CL-20 Gegenstück 2011 getestet und den Sprengstoff seitdem in Massenproduktion hergestellt hat. Im Gegensatz dazu werden fast alle militärischen Sprengstoffe der USA in einem Werk der US-Armee in Holston, Tennessee, hergestellt. Dabei verwenden die Amerikaner Mischsysteme und Produktionstechniken im Stil des Zweiten Weltkriegs. Es wird auch darauf hingewiesen, dass neuere Sprengstoffe wie CL-20 mit diesen veralteten Methoden nicht hergestellt werden können. Sie werden in kleineren Mengen in chemischen Reaktoren produziert.

In dem Bericht wird auch erwähnt, dass die USA mit ihren derzeitigen Vorräten an chemischen Grundstoffen 10 Tonnen CL-20 pro Jahr herstellen können. Für einen breiten Einsatz von CL-20 ist jedoch eine Produktionsrate von 1.000 Tonnen pro Jahr erforderlich, wobei die US-Industrie drei bis fünf Jahre für die Umstellung benötigt. Doch das ist nicht das einzige Problem für die US-Rüstungsindustrie.

Forbes stellt nämlich zudem fest, dass die USA von China als einziger Quelle für ein halbes Dutzend chemischer Inhaltsstoffe abhängig sind, die in ihren militärischen Sprengstoffen und Treibmitteln verwendet werden. Eine solche Abhängigkeit besteht auch von anderen bedenklichen Ländern, die für ein weiteres Dutzend Sprengstoffe von Bedeutung sind. Dies stellt die Sicherheit der US-Logistikketten in Frage.

In dem Artikel wird auch erwähnt, dass die USA im Falle eines Taiwan-Konflikts mit einer größeren Anzahl chinesischer Raketen konfrontiert sein werden, von denen einige aufgrund der von China entwickelten neuen Sprengstoffe und Treibmittel, die effizienter brennen, eine höhere Leistung und Reichweite haben als alle anderen im US-Arsenal.

China hat auch thermobarische Waffen entwickelt, die Luftsauerstoff als Oxidationsmittel für einen aerosolierten Sprengstoff verwenden. Thermobarische Waffen erzeugen eine viel größere und stärkere Explosion als herkömmliche Sprengstoffe, gefolgt von einem verheerenden Vakuumeffekt. Im November 2022 berichtete The Warzone, dass China eine riesige, aus der Luft abgeworfene thermobarische Bombe entwickelt hat, die der US-amerikanischen GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast (MOAB) oder der russischen Aviation Thermobaric Bomb of Increased Power (ATBIP) ähnelt. Der Bericht stellt fest, dass diese Waffe die stärkste konventionelle Bombe in Chinas Arsenal ist. Ihre große und mächtige Explosion kann befestigte Bodenziele auslöschen, sofortige Landezonen für Hubschrauber schaffen oder aufgrund ihrer schieren Zerstörungskraft als starke psychologische Waffe dienen.

Wir sehen hier also nicht nur eine offensichtlich deutlich höhere Feuerkraft bei der Volksbefreiungsarmee, sondern auch höhere Reichweiten und eine bessere Effizienz. Zudem könnten die Amerikaner sich im Kriegsfall nicht mehr mit ausreichend chemischen Grundstoffen eindecken, um die Produktion ihrer Treibladungen für Raketen und Granaten aufrecht zu erhalten. Nicht zu vergessen, dass die Volksrepublik auch in Sachen Hyperschalltechnologie deutlich weiter ist als die Vereinigten Staaten, so dass sämtliche US-Militärbasen (und jene der Verbündeten) in der Region im Ernstfall innerhalb weniger Tage in Schutt und Asche liegen könnten.

Angesichts dieser Tatsachen stellt sich die Frage, ob die Vereinigten Staaten im Falle eines Taiwan-Krieges auf konventionellem Wege überhaupt eine Chance hätten, diesen zu gewinnen. Und wenn nicht, wird dann die nukleare Option in Betracht gezogen?

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