Pilnacek-Tape: „Dann kam Soros.“ Private Frage nach Kinderpornos im Mainstream nicht erwähnt

Bildcollage: Report24.news, Original Audiospur mit dem Wort "Kinderpornos", Hintergrund (C) Freepik

Das Rätsel um den widerrechtlich angefertigten, geheimen Mitschnitt eines Gesprächs mit dem verselbstmordeten ehemaligen Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek ist um eine Facette reicher. Während Pilnacek sich selbst mit keinem Wort belastet sondern vielmehr als untadeliger Spitzenbeamter da steht, ist eine Äußerung seines Gesprächspartners äußerst mysteriös – und weder in der Berichterstattung Freier Medien noch im Mainstream thematisiert worden. Was sollte die Frage über Kinderpornos?

Ganz Österreich spricht über das Pilnacek-Tape. Insider munkeln, es würden noch bis zu drei weitere Aufnahmen veröffentlicht werden. Das entspricht auch unserer Einschätzung, dass hier wie beim Ibiza-Putsch selektiv einzelne Teile herausgegriffen wurden, um eine politische Agenda zu verfolgen. Ganz klar sollen die ÖVP aber auch die FPÖ angepatzt werden. Die Österreicher sind solche Manipulationen aber leid, die Strategie könnte leicht nach hinten losgehen. Und Nationalratspräsident Sobotka kann in der öffentlichen Meinung nur schwerlich noch mehr angepatzt werden, als er es schon ist – ein Sympathieträger ist der arrogant auftretende ÖVP-Mann wohl nur unter hartgesottenen Parteikollegen und Nutznießern der Macht der ÖVP.

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Report24 hat das Band wieder und wieder gehört. Während sich der Mainstream über Diskussionen über eventuelle ÖVP Interventionen bei der Justiz auslässt, haben wir zwei ganz andere Dinge gehört:

Ab Minute 3:39 wird es sehr spannend. Der Deutsche Gas-Lobbyist ist mit den Worten zu hören:

„Also, ich weiß nicht ob ichs Dir erzählt habe. Dieses historische Treffen hier. Ja. Er saß neben mir. Dann kam der Sorosch (ungarische Aussprache des Namens von Geoge Soros und Alexander Soros, Anm.). Dann sagt er: Herr Präsident, darf ich Sie einladen auf ein Glas Wein. Setzte sich hin. [Wir] haben aber nur über Musik gesprochen. Ich wollte echt nicht über Politik reden. [Andere Stimme: „Er ist ja Dirigent?“] Ja, ja. Und weil mich das nichts angeht, habe ich mit ihm gesprochen über das Wetter und über Chellospiele und dann habe ich gesagt: „Herr Präsident, darf ich mal eine private Frage stellen? <unverständlich> steht auf Kinderpornos? [Verhaltenes Lachen eines Gesprächsteilnehmers] [Oder] sag’n Sie mal, warum hat Ihr Kanzler eigentlich diesen hervorragenden Juristen nicht zu Ihrem Justizminister gemacht?“

Wir haben die Tonkurve der verfügbaren MP3-Datei vergrößert, um Manipulationen daran festzustellen – doch der bisherige Mitschnitt in einer Länge von 10:23 Minuten wirkt konsistent. Das bedeutet nicht, dass sich nicht jemand daran zu schaffen gemacht haben könnte – aber wenn dann sehr professionell. Eventuelle Schnittkanten wurden sauber geglättet und gegebenenfalls mit Rauschen hinterlegt. Oder aber, der Mitschnitt ist echt. Jedenfalls wirft die Stelle Fragen auf, welche auch der Mainstream stellen sollte.

Der Audiomitschnitt wurde über das linke Online-Magazin Zack Zack, das dem ehemaligen Grünen Abgeordneten Peter Pilz gehört, veröffentlicht. Wir werden den Mitschnitt nicht selbst auf unseren Servern ablegen, wer selbst nachhören möchte möge dies dort tun. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass wir einzelne Wörter falsch gehört oder fehlinterpretiert haben – korrigieren Sie uns gerne, wenn Sie anderer Meinung sind.

Zu den Gerüchten, Pilnaceks Frau, von der er getrennt lebte, hätte beim Begräbnis davon gesprochen, dass sein Tod fremdverschuldet war, möchten wir anmerken, dass ihre Aussagen absichtlich aus dem Kontext gerissen und falsch zitiert wurden. In Anwesenheit von vier ehemaligen Justizministern sagte sie: „Sie haben ihm sein Leben genommen. Seine Arbeit war sein Leben.“ Die Äußerungen bezogen sich laut Ohrenzeugen keinesfalls auf mutmaßliches Fremdverschulden sondern waren ausschließlich Kritik an der Hetze durch Politik und Medien.

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