Netz überlastet: PV-Anlagen bescherten Oberösterreich einen mehrstündigen Blackout

Bild: freepik / maryanaserdynska

Bei PV-Anlagen muss man durchaus dankbar sein, wenn die Wetterbedingungen so gut sind, dass tatsächlich ernstzunehmende Energiemengen erzeugt werden. Doch zu gut sollten die Bedingungen dann offenbar auch nicht sein: Weil zu viel Energie ins Stromnetz eingespeist wurde, kam es in Oberösterreich zur Überhitzung einer Trafostation und in der Folge zu einem Blackout.

Die Ursache für einen mehrere Stunden dauernden Stromausfall in Oberösterreich wurde gefunden: Gleich mehrere Betreiber von Photovoltaikanlagen hatten sich nicht an die Einspeisebegrenzungen für die von ihnen erzeugte Energie in das Stromnetz gehalten, was zur Überlastung und infolge zur Abschaltung desselben geführt hat. Am Freitag kündigte der Netzbetreiber in einer Presseaussendung nun regelmäßige Kontrollen und komplette Abschaltungen von Kundenanlagen bei Missachtungen an.

Damit möglichst viele Kunden über eine Photovoltaikanlage ihren eigenen Strom erzeugen können, werden jeweils Einspeisebegrenzungen für die erzeugte Energie in das Stromnetz ausgesprochen, um dieses nicht zu überlasten. Halten sich die Kunden nicht an die Vorgaben, kann es zu einer Sicherheitsabschaltung des gesamten Ortsnetzes kommen. Das war der Grund für einen totalen Stromausfall Anfang Juni in der Region Steyr. Weil sich gleich mehrere Betreiber nicht an die Begrenzung gehalten hatten, überhitzte die Trafostation und die Sicherheitseinrichtungen schalteten die Station selbstständig ab. Das führte zu einem mehrstündigen Stromausfall in der Ortschaft, von dem nicht nur Haushalte, sondern auch die Feuerwehr, die Gemeinde, eine Arztpraxis, eine Tankstelle und weitere Betriebe betroffen waren.

“Das Ignorieren der Vorgaben kann so zu einem Versorgungs- und letztlich zu einem Sicherheitsproblem werden”, lautete die Warnung der zuständigen Netz Oberösterreich GmbH.

Da bei Stichprobenkontrollen über das vorhandene Netz der elektronischen Stromzähler weitere unzulässig hohe Einspeiseleistungen festgestellt worden seien, hat der Strom- und Gasnetzbetreiber des Energie-AG-Konzerns nun ein strengeres Vorgehen angekündigt. Sollte eine Überschreitung festgestellt werden, wird der Kunde zunächst schriftlich aufgefordert, seine Anlage auf die Einhaltung der Begrenzung überprüfen zu lassen. Sollte dann weiterhin mehr als zugesagt ins Netz einspeist werden, kann das dazu führen, dass die gesamte Kundenanlage abgeschaltet wird. Damit wäre dann nicht nur das Einspeisen von PV-Strom, sondern auch der Strombezug nicht mehr möglich. Erst wenn der Nachweis für die Einhaltung aller Grenzen erbracht worden ist, erfolgt die Wiedereinschaltung der Anlage. Der Pressesprecher der Netz Oberösterreich, Wolfgang Denk, erklärt dazu, man wolle nicht einzelne Kunden gängeln, aber: „Es kann nicht sein, dass einzelne sich nicht an die Regeln halten und andere dann nicht zuverlässig mit Strom versorgt werden können“.

Wie in Deutschland scheinen auch in Österreich die grünen Wunschträume von der Energiewende an der Realität zu scheitern. Durch Wärmepumpen und Ladestationen für Elektroautos steigt der Stromverbrauch zwar immer weiter, gleichzeitig kapituliert aber das Netz, wenn zu viel Strom durch Photovoltaikanlagen eingespeist wird. Fehlt es an Sonne, bricht die Energieerzeugung durch diese Anlagen wieder ein. Ein Ausbau der erneuerbaren Energien bringt keinen Nutzen, solange das Stromnetz nicht entsprechend ausgebaut ist und Speichermöglichkeiten für diese Energiequellen kaum vorhanden sind.

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