Kenia treibt Entdollarisierung voran: Afrikaner sollen im internen Handel auf US-Dollar verzichten

Bild: freepik / irinagutyryak

Die globale Entdollarisierung beschleunigt sich. Nicht nur die BRICS-Länder und die ASEAN-Staaten drängen auf den Handel in nationalen Währungen, nun folgen auch die Afrikaner. Der kenianische Präsident macht Druck. Warum sollte Kenia im Handel mit Dschibuti auch den US-Dollar verwenden, wenn man doch eigene Währungen hat?

Mit der beispiellosen Sanktionswelle gegen Russland, die auch die „finanzielle Atombombe“ – nämlich den Ausschluss des Landes aus dem SWIFT-System und die Beschlagnahme der Dollar-Guthaben – beinhaltet, hat das Washingtoner Establishment einen weiteren Sargnagel in die globale Dollar-Hegemonie geschlagen. So haben die ASEAN-Länder bereits gegen Visa und MasterCard mobil gemacht und die Abkehr von der Nutzung der westlichen Währungen (insbesondere US-Dollar, Euro und Britisches Pfund) im Handel plädiert.

Damit folgen sie den Bestrebungen der BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), die nicht nur weitestgehend auf den US-Dollar verzichten wollen, sondern zudem noch eine eigene – rohstoffbasierte – Reservewährung etablieren möchten.

Nun hat der Präsident Kenias, Williams Ruto, ebenfalls in diese Kerbe geschlagen. Er erklärte seinen afrikanischen Amtskollegen, dass er es nicht einsehe, warum die Kenianer beim Handel beispielsweise mit Dschibuti US-Dollar verwenden sollen. Mit der panafrikanischen „African Export Import Bank“ (Afreximbank) sei es möglich, die Zahlungen im interafrikanischen Handel in den lokalen Währungen abzuwickeln. Man solle den US-Dollar nur mehr im Handel mit den Vereinigten Staaten selbst benutzen.

Damit wird klar, dass die globale Entdollarisierungswelle immer stärker wird. Für die Vereinigten Staaten, die auf die Externalisierung der eigenen Schulden durch eine künstlich in die Höhe getriebene Dollarnachfrage angewiesen sind, wird dies zu einem Problem. Denn bislang haben andere Staaten (bzw. deren Notenbanken) vor alle US-Staatsanleihen gekauft, um so genügend Dollarreserven für den internationalen Handel vorrätig zu haben. Mit solchen neuen Handelsmechanismen auf Basis von nationalen Währungen (oder in Zukunft auch mit der neuen BRICS-Reservewährung) ist dies nur mehr eingeschränkt nötig. Wenn die US-Verbündeten und die westlichen Finanzmärkte nicht mehr diese Papiere kaufen, muss die US-Zentralbank einspringen – und mehr Dollars „drucken“. Doch so etwas geht selten gut aus…

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