Die Frage nach der Aussagekraft sogenannter Corona Antigen-Schnelltests (auch PoC bzw. Point of Care-Test genannt) ist keine neue. Auch nicht neu ist die Frage nach der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit, gesunde Menschen ohne Symptome auf eine Erkrankung zu testen, an der sie ganz offenkundig gar nicht leiden. Neu aber ist: Es werden zu diesem Sachverhalt endlich erste Daten erfasst und der Öffentlichkeit – zumindest hier auf explizite Anfrage eines CDU-Abgeordneten – zur Einsicht gewährt.
Von Max Bergmann
In der norddeutschen Hansestadt Hamburg sind zwischenzeitlich fast 80 Prozent aller durchgeführten PoC-Schnelltests nach dem bei positivem Ergebnis durchzuführenden PCR-Bestätigungstest als falsch positiv (demnach negativ) zu werten.
Die Debatte über die massenhafte Testung gesunder Menschen auf das Coronavirus dürfte sich damit neu entfachen. Eine „Kleine Anfrage“ des Hamburger CDU-Abgeordneten Andreas Grutzeck an den Senat deckte nun auf: 80 Prozent aller Menschen, die in der zweiten Juni Woche diesen Jahres ein positives Schnelltest Ergebnis erhalten haben, waren nach PCR-Bestätigungstest doch nicht positiv. In den Wochen zuvor lag der Wert falsch positiver Schnelltest Ergebnisse in Hamburg zunächst bei 52 und 69 Prozent, dann 71 und 75 Prozent – konstant steigend.
753.000 Schnelltests durchgeführt: Nur 218 positive Ergebnisse, 174 falsch positiv
In der besagten zweiten Juni Woche wurden in Hamburg laut übereinstimmenden Medienberichten unter anderem in der Ärztezeitung etwa 308.000 Schnelltests in Testzentren absolviert. Zusätzlich fanden in den Kitas der Stadt etwa 29.000 Tests statt. Rund 382.000 weitere Tests fielen außerdem auf Schulen im Hamburger Stadtgebiet und etwa 34.000 auf Hamburger Pflegeheime. Der obersten deutschen Seuchenbehörde, dem Robert-Koch-Institut, wurden in der Folge 218 positive Testergebnisse gemeldet, lediglich 44 davon haben sich nach PCR-Bestätigungstest dann auch als solche bestätigt.
„Positiv getestet“ und „erkrankt“ sind nicht gleichzusetzen
Die immer gleichen Experten fallen in regelmäßiger Häufigkeit auch weiterhin medien- und öffentlichkeitswirksam damit auf, die identischen Narrative zu wiederholen, ganz so als ob sie wahrer werden je öfter man sie wiederholt. Egal ob SPD-„Gesundheitsexperte“ Karl Lauterbach, die von der Regierung beauftragte Virologin Melanie Brinkmann oder der Berliner Charité Professor Dr. Christian Drosten – immer wieder wird betont, das massenweise Testen gesunder Menschen sei unerlässlich und hätte Zehntausende Tote verhindert. Begründet wird diese steile Hypothese auch mit dem immer gleichen Argument: Dem „symptomlos erkrankten“ Superspreader.
Wuhan-Studie: „Symptomlos Erkrankte“ in der Regel nicht ansteckend
Dass gesunde, positiv getestete Menschen in der Regel alles andere als „mit irgendwas ansteckend“ oder gar gefährlich sind beweisen gute Studien, beispielhaft zu nennen eine groß angelegte Studie aus Wuhan nach dem 1. Lockdown im Jahr 2020. Alle Bewohner Wuhans im Alter von sechs Jahren oder älter waren zur Testteilnahme aufgefordert, 9.899.828 (92,9%) nahmen teil. Das Ergebnis: Es wurden keine neuen symptomatischen Fälle und lediglich 300 sogenannte „asymptomatische Fälle“ identifiziert. Alle 1.174 engen Kontaktpersonen der „asymptomatischen Fälle“ wurden negativ getestet, eine Übertragung des Coronavirus durch einen dieser symptomlosen Menschen fand demnach in der Tat nicht statt.
Umdenken gefordert: Valide Datenbasis fehlt weiterhin
Die „Kleine Anfrage“ des CDU-Abgeordneten zeigt einmal mehr deutlich, dass eine valide Datenbasis für solch wichtige Themen auch weiterhin fast völlig fehlt oder zumindest das Bewusstsein für derartige Problematiken in Politik, Medien aber auch der Gesellschaft nicht groß genug ist. Bei Inzidenzen nahe der Null und mitten im Sommer weiter in extremer Regelmäßigkeit auf das Virus zu testen, einen negativen Test gar als Eintrittskarte für Kinobesuche, Restaurantbesuche oder Shoppingtouren vorzuschreiben ist mit heutigem Stand nicht mal mehr nur unverhältnismäßig, sondern ganz klar als völlig sinnfrei zu bewerten. Das Testen ohne Symptome ist umgehend einzustellen, da keinerlei Relevanz für das ohnehin nicht vorhandene Infektionsgeschehen erkennbar ist. Möglicherweise aber hat der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht nur Masken im Open-House Verfahren bestellt, sondern auch Corona-Tests. Selbstverständlich sind dann alle so selbstlos durch die Regierung bereitgestellten Tests aufzubrauchen, bis das letzte Stäbchen benutzt und der deutsche Steuerzahler die „kostenlosen“ Tests zu Ende finanziert hat. Ende? Offen.
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