Deindustrialisierung schreitet voran – ist es das, was die Ampel will?

Bild Robert Habeck: Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons

Deutschlands Industrieproduktion sinkt bereits seit mehreren Monaten kontinuierlich weiter. Hohe Energiekosten gehören zu den treibenden Kräften dieser Entwicklung. Immer mehr Unternehmen lagern die Produktion ins Ausland aus oder schließen wegen der Unrentabilität einfach die Tore. Eine politische Kurskorrektur ist nicht in Sicht – befürwortet die Ampel diese Entwicklung gar?

Wenn es um die deutsche Wirtschaft geht, gibt es seit über einem Jahr kaum mehr gute Nachrichten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmen dazu, die Produktion sukzessive auszulagern, Arbeitsplätze in größerem Umfang abzubauen oder einfach die Tore endgültig zu schließen. Zwei der wesentlichen Gründe dafür liegen in den anhaltend hohen Energiekosten sowie bei den steigenden Zinsen. Diese schaden der Wettbewerbsfähigkeit, indem sie die Produktion von Gütern massivst verteuern. Angesichts dessen, dass die Bundesrepublik global betrachtet ohnehin schon ein teurer Produktionsstandort mit hohen Löhnen, Steuern und Abgaben ist, sind niedrige Energiepreise und ein günstiges Zinsumfeld umso wichtiger.

Der deutsche Mainstream berichtet zwar über die ungünstige wirtschaftliche Lage der Industrie, doch Kritik an den Mitverursachern dieser Lage – der Bundesregierung – findet man dort nicht. Dabei war es die deutsche Politik (neben der Ampel-Koalition auch die Union), welche die Energiesanktionen gegen Russland unterstützte und damit die Preise für Erdgas (und somit ebenso für Strom) in die Höhe schießen ließ. Und das im Wissen darum, dass Wind und Sonne einfach nicht ausreichen, um genügend (günstigen) Strom zu produzieren.

Je länger dieser Zustand anhält, desto schwerwiegender werden allerdings die längerfristigen Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Die Abwanderung bzw. Schließung einzelner Werke trifft nämlich nicht nur die jeweiligen Regionen in Sachen Arbeitsplätze und Kommunalsteuern, sondern auch die ganzen Lieferketten dort. Oftmals ziehen nämlich auch Zulieferbetriebe in die Nähe von größeren Industriestandwerken, sodass auch diese davon betroffen sind. Doch es scheint, als ob die Bundesregierung die Abwanderung von energieintensiven Betrieben positiv findet. Denn so lässt sich die komplett sinnlose CO2-Bilanz auch verbessern.

Das Problem an solchen strukturellen Zerstörungen an der wirtschaftlichen Infrastruktur ist, dass es sehr lange Zeit braucht, um diese wieder aufzubauen. Unternehmen, die abwandern, kommen so schnell nicht wieder zurück. Ist das so gewollt?

Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende!

Informationen abseits des Mainstreams werden online mehr denn je bekämpft. Um schnell und zensursicher informiert zu bleiben, folgen Sie uns auf Telegram oder abonnieren Sie unseren Newsletter! Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, freuen wir uns außerdem sehr über Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie Report24 via Paypal: