Cyberangriff: Russisches Fernsehen spielt nur noch ukrainische Nationalhymne

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Während die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine sich weiter zuspitzen, häufen sich Cyberangriffe auf russische Medien, staatliche Institutionen und am Samstagabend auch auf das russische Fernsehen. Wie zahlreiche Nutzer der sozialen Medien berichten, spielten die Sender des russischen Staatsfernsehens nur noch die ukrainische Nationalhymne in Endlos-Schleife.

Von Max Bergmann

Ob das Hacker-Kollektiv „Anonymous“ hinter diesem Coup steckt, ist bislang nicht bekannt. Schon am Donnerstagabend erklärte „Anonymous“ Russland den „Cyberkrieg“. Erstes Opfer der Hacker waren die Kollegen von Russia Today, deren russische Webseite in der Nacht auf Freitag lahmgelegt wurde und zeitweise nicht erreichbar war. Die Störung wurde am Freitagmorgen behoben. „Das Anonymous-Kollektiv hat die Website des russischen Propagandasenders RT News abgeschaltet“, teilten die anonymen Hacker über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Auch weitere russische Webseiten waren von den Angriffen betroffen. So waren unter anderem auch offizielle Homepages der russischen Regierung, des Kremls, der Duma und des Verteidigungsministeriums zeitweise nicht erreichbar. Weitere „groß angelegte“ Cyber-Attacken seien in Planung.

Ukrainische Nationalhymne in Endlos-Schleife auf fast allen Sendern

Am Samstagabend häuften sich dann Meldungen in den sozialen Medien, das russische Fernsehen sei gehacked worden. In zahlreichen Beiträgen auf Twitter und Reddit war zu sehen, dass russische TV-Sender nur noch die ukrainische Nationalhymne in einer Endlos-Schleife spielten. Im Bild waren außerdem Szenen zu sehen, die mit den Farben der ukrainischen Nationalflagge untermalt waren. Ein Senderwechsel schaffte hierbei offensichtlich keine Abhilfe, die ukrainische Nationalhymne wurde auf einer Vielzahl russischer Sender eingespielt. 

„Anonymous“ kündigte weitere Angriffe an

Das „Anonymous-Kollektiv“ ist ein weltweites Netzwerk an Computer-Spezialisten und Hackern, die teils in kleinen Gruppen, teils als Einzelperson agieren. Dabei bleiben sie immer anonym und verwischen ihre Spuren besonders effektiv. Ob der Cyberangriff auf das russische Fernsehen ebenfalls auf dieses Hacker-Kollektiv zurückzuführen ist, ist bislang nicht bekannt. 

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