Mit dem Heizungsverbotsgesetz aus dem Hause Habeck sollen Wärmepumpen zum Standard werden. Doch die Nachfrage geht zurück, stattdessen gibt es einen Boom bei Öl- und Gasheizungen. Offenbar hat die grüne Verbotspartei bei Hausbesitzern Torschlusspanik ausgelöst und genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie bewirken wollte.
Die Regierung will Öl- und Gasheizungen verbieten, künftig sollen nur noch Heizungen neu eingebaut werden dürfen, die auf die Dauer zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden können. Schließlich soll Deutschland klimaneutral werden, also per Definition nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als auch wieder gebunden werden können. Ab 2024 gelten die Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erst einmal nur für Neubauten, für bestehende Gebäude bzw. die Heizungsmodernisierung greifen die Pflichten mit entsprechenden Übergangsfristen erst, wenn die jeweilige Kommune ihre Wärmeplanung vorgelegt hat – zu der sie mit dem noch zu beschließenden Gesetz zur Kommunalen Wärmeplanung verpflichtet werden soll – voraussichtlich bis spätestens 2028.
Offenbar hat die Regierung mit ihren ständigen neuen Verboten und Pflichten die Hausbesitzer verunsichert und einen gegenteiligen Effekt bewirkt: Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist eingebrochen, gleichzeitig gibt es einen regelrechten Run auf Heizanlagen mit fossilen Brennstoffen, denn diese sind deutlich billiger in der Anschaffung. Nach Angaben des Bundesverbandes Wärmepumpe (bwp) werden momentan noch alte Aufträge abgearbeitet, neue bleiben allerdings vielerorts aus, so die Rückmeldung der Hersteller und Handwerksbetriebe. Dies belegt auch der drastische Rückgang von Förderanträgen, die monatlich beim Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gestellt werden – die Zahl der Anträge ist im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 70 Prozent zurückgegangen. Im Gegenzug boomt der Verkauf von neuen Öl- und Gasheizungen, der Absatz hat sich teilweise gar verdoppelt.
Dem Bundesverband Wärmepumpe zufolge werden auch viele Aufträge storniert, die Verbraucher warten wohl auf höhere Förderungen und fallende Preise bei den Wärmepumpen. Der Branchenverband befürchtet daher, dass das Ziel von 500.000 Wärmepumpen im kommenden Jahr verfehlt werden könnte.
Die Preisentwicklung bei Wärmepumpen ist offen. Für sinkende Preise spricht, dass es künftig ein höheres Angebot geben wird, vor allem in Osteuropa werden viele neue Fabriken gebaut und zudem wird die Konkurrenz aus China, Japan und Südkorea den deutschen Markt aufmischen. Dagegen steht, dass die Wärmepumpe lediglich einen Teil der Investition ausmacht, denn der Arbeitslohn der Handwerker sowie benötigtes Zubehör machen bis zu 50 Prozent der Kosten aus – und diese werden nicht sinken.
Erwartungsgemäß sorgt die Wärmewende im Hauruck-Verfahren, wie von den ideologiegetriebenen Grünen angestrebt, für Verunsicherung, und natürlich für Sorgen und Ängste aufgrund der hohen Kosten, die auf Hausbesitzer zukommen. Eine Wärmepumpe ist in der Anschaffung deutlich teurer als eine Öl- oder Gasheizung und nur in Neubauten effektiv. In Bestandsgebäuden sind noch zusätzlich Sanierungsmaßnahmen wie beispielsweise die Dämmung des Daches, des Kellers, der Außenwände erforderlich, um den Energieverbrauch niedrig zu halten. So können immense Kosten entstehen.
Allerdings wird abgesehen von den hohen Öl- und Gaspreisen (der Gaspreis ist derzeit noch gedeckelt) auch die CO2-Bepreisung der Regierung dafür sorgen, dass die Heizkosten bei Heizanlagen mit fossilen Brennstoffen massiv steigen werden. Unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes werden letztlich alle Bürger ordentlich zur Kasse gebeten.