In der EU wird die Geschichte umgeschrieben – mit (unfreiwilliger) Unterstützung der Steuerzahler. Ein “Forschungsprojekt” möchte herausstellen, dass der Islam ein prägendes Element der europäischen Geschichte gewesen wäre – und sogar die Identität der Europäer geprägt habe. Demnach basiere gar die “erkenntnistheoretische Neukonfiguration” eigentlich auf dem Koran.
Der Islam wird in der westlichen Welt mit vielem assoziiert, aber gemeinhin nicht mit den westlichen Werten, für die die EU stehen möchte. Das EuQu-Forschungsprojekt, das für “European Qur’an” steht, behauptet jedoch, dass es auch und gerade der Islam gewesen wäre, der Europa, seine Geschichte und seine Völker geprägt habe. Der Koran wird kurzerhand zum europäischen Kulturgut erhoben – ohne Islam wären die Europäer quasi nichts, so könnte man bei der Lektüre der Website fast meinen.
Nachfolgend lesen Sie die Selbstbeschreibung des “EuQu”-Projekts von dessen Website (ins Deutsche übersetzt):
Unser Projekt basiert auf der Überzeugung, dass der Koran eine wichtige Rolle bei der Herausbildung der religiösen Vielfalt und Identität des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europas gespielt hat und dies auch weiterhin tut.
Der Koran ist tief in das politische und religiöse Denken Europas eingebettet und Teil des intellektuellen Repertoires von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europäern verschiedener christlicher Konfessionen, von europäischen Juden, Freidenkern, Atheisten und natürlich europäischen Muslimen. Wir sprechen vom „europäischen Koran“, um die bedeutende Rolle des muslimischen heiligen Buches in verschiedenen intellektuellen und kulturellen Debatten zu betonen, die in verschiedenen Teilen Europas, von der Iberischen Halbinsel bis nach Ungarn, im Laufe des Mittelalters und der frühen Neuzeit (1150-1850) stattfanden.
EuQu schreibt die Geschichte des europäischen Korans neu, indem es die europäische Wahrnehmung des Heiligen Buches und des Islam in die zerklüftete religiöse, politische und intellektuelle Landschaft der Zeit von 1150 bis 1850 einordnet. Wir untersuchen, wie der Koran nicht nur in der Polemik mit dem Islam eine Schlüsselrolle spielte, sondern auch in Debatten und Polemiken zwischen Christen unterschiedlicher Überzeugungen, und er ist in der Tat von zentraler Bedeutung für die erkenntnistheoretischen Neukonfigurationen, die die Grundlage der Moderne in Europa bilden. Das Projekt untersucht, wie der europäische Koran in christlich-europäischen Kontexten interpretiert, angepasst, verwendet und geformt wurde – oft in enger Interaktion mit der islamischen Welt sowie mit der jüdischen Bevölkerung, die sowohl in christlichen als auch in islamischen Regionen lebte.
EU-Förderung trotz Nähe zu Islamisten?
Dieses Projekt wird von der EU großzügig gefördert. Stolze 9.842.534 Euro Steuergeld flossen vom Europäischen Forschungsrat.
Wer die Verantwortlichen des Forschungsprojekts sichtet, stößt auf eine beunruhigende Nähe zur islamistischen Muslimbruderschaft. Französische Medien wie das Le Journal Du Dimanche berichten aktuell über diese Verbindungen: Im Fokus steht vor allem John Tolan, der u.a. in den Jahren 2019, 2020 und 2022 an Veranstaltungen der Vereinigung „Musulmans de France“ teilnahm, die als „Brückenkopf der neomuslimischen Bruderschaft in Frankreich“ beschrieben wird.
In besagtem Artikel wird auch erwähnt, dass dieses Projekt unter anderem in Wien beworben werde (wobei weitere “pädagogische” Veranstaltungen in Europa geplant sein sollen – sogar im Vatikan):
“Zwei Ausstellungen sind bereits im Gange, eine in Tunis und die andere in Wien, Österreich. Dessen erklärtes Ziel sei es, „zu zeigen, dass der Islam schon immer ein integraler Bestandteil der europäischen Kultur war “, erklärt Jan Loop, ein weiterer Co-Leiter des Projekts.”
Die Ausstellung in Wien lässt sich rasch recherchieren: Als Rednerin für eine Veranstaltung im Weltmuseum Wien war im Februar unter anderem Amena Shakir eingeladen. Wer diesen Namen sucht, stößt auf einen Artikel der NZZ, auf den sich auch das französische Medium bezieht: Demnach habe Shakir einst die Deutsch-Islamische Schule in München geleitet, die 2005 von der Regierung in Oberbayern geschlossen wurde, weil die „Verfassungstreue des Schulträgers nicht mehr als gegeben angesehen werden könne“. Verfassungsschützer hielten demnach den Trägerverein für eine „Tarnvereinigung” der “Islamischen Gemeinschaft Deutschland”, die wiederum als deutsche Zentrale des ägyptischen Zweigs der Muslimbruderschaft gelte. Ihre Bestrebungen würden sich „gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland“ richten, so hieß es. Beim Le Journal Du Dimanche sieht man die Auswahl dieser Rednerin kritisch.
Kritik kommt auch von der FPÖ. Die freiheitliche EU-Abgeordnete Petra Steger sieht in der Förderung für den “EuQu” eine Begünstigung von Extremismus – die Folgen dieser Missachtung der Identität der Europäer seien Terror, Entfremdung und Unsicherheit.
Abschließend lesen Sie die Presseaussendung der FPÖ:
Die freiheitliche EU-Abgeordnete Petra Steger übt scharfe Kritik an der Förderung des Projekts „EuQu“ durch den Europäischen Forschungsrat (ERC). Mit zehn Millionen Euro Steuergeld wird laut Steger eine fragwürdige These finanziert, die den Islam als prägendes Element der europäischen Geschichte darstellt. „Während unsere Vorfahren Europa mit Blut und Mut vor der islamischen Expansion verteidigten, öffnet Brüssel die Tore weit – und finanziert mit unseren Steuern Projekte, die den Islam als europäisches Erbe glorifizieren“, empörte sich Steger.
Die Abgeordnete sieht in der Förderung einen „Wahnsinn“, der Extremismus begünstige und die Identität der Europäer missachte. „Die EU-Kommission spuckt auf die Werte Europas. Die Folgen sind Terror, Entfremdung und Unsicherheit“, so Steger weiter. Besonders alarmierend seien die Verbindungen eines Projektleiters ins Milieu der Muslimbruderschaft, die Fragen nach der Neutralität der EU-Forschungspolitik aufwerfen.
Steger verweist auf die FPÖ-Petition gegen den politischen Islam und fordert einen Stopp solcher Projekte: „Wir brauchen Initiativen, die ganz Europa schützen. Statt Ideologie mit Millionen zu zementieren, muss die EU endlich innovative Forschung fördern, die den Bürgern dient.“ Der Fall „EuQu“ zeige, wie weit Brüssel von wissenschaftlicher Objektivität entfernt sei.