In der EU zeigt sich eine Hinwendung zur Kernenergie: In einem Aktionsplan für bezahlbare Energie vom Februar hatte die EU-Kommission bereits angekündigt, nötige Investitionen in den Nuklearsektor evaluieren zu wollen; nun wurde eine öffentliche Konsultation zur Aktualisierung des “Nuclear Illustrative Programme” gestartet. Gänzlich unbeeindruckt zeigt sich davon Deutschland, das die laut Fachleuten sehr wohl mögliche Reaktivierung seiner verbliebenen Kernkraftwerke ablehnt und sich lieber teuer vom Ausland mit Energie versorgen lässt, weil man selbst nur auf unzuverlässige Wind- und Solarenergie setzen möchte. Dabei haben andere Länder längst genug davon, Deutschlands “Notstromaggregat” zu spielen.
Presseaussendung der ESN-Fraktion (Europa der Souveränen Nationen):
Die Europäische Kommission hat eine vierwöchige öffentliche Konsultation zur Aktualisierung ihres „Nuclear Illustrative Programme“ (PNIC) gestartet. Ziel ist es, im zweiten Quartal ein überarbeitetes Strategiepapier vorzulegen, das den künftigen Investitionsbedarf im europäischen Nuklearsektor aufzeigt. Im Fokus stehen unter anderem der Bau neuer Reaktoren, die Laufzeitverlängerung bestehender Anlagen, der Umgang mit radioaktiven Abfällen sowie neue Technologien wie Small Modular Reactors und Kernfusion. Hintergrund ist das wiedererstarkte Interesse vieler EU-Mitgliedstaaten an der Kernenergie.
Dazu erklärt der Europaabgeordnete der ESN-Fraktion, Markus Buchheit:
„Während selbst die Europäische Kommission, die sonst für klimaideologische Experimente wie den Green Deal verantwortlich ist, nun auf den Ausbau der Kernenergie setzt, geht Deutschland weiterhin seinen isolierten, ideologisch motivierten Sonderweg des Atomausstiegs. Das ist nicht nur realitätsfern – es ist brandgefährlich für unseren Wirtschaftsstandort.
Die EU erkennt – zu Recht – dass Kernkraft ein unverzichtbarer Baustein für eine bezahlbare, stabile und CO₂-arme Energieversorgung ist. Neue Reaktoren, neue Technologien, mehr Forschung und gezielte Investitionen: Andere europäische Länder stellen die Weichen für die Zukunft. Und Deutschland? Schaltet als einziges Industrieland vollständig seine funktionierenden Kernkraftwerke ab – trotz explodierender Strompreise, trotz wachsender Abhängigkeit von Importstrom, trotz der offenkundigen Risiken für Versorgungssicherheit und Wirtschaft.
Diese ideologische Verweigerungshaltung schadet nicht nur der deutschen Bevölkerung, sondern untergräbt auch massiv unsere Wettbewerbsfähigkeit. Es ist höchste Zeit, dass auch Berlin die Realität anerkennt: Ohne Kernenergie gibt es keine sichere, unabhängige und zukunftsfähige Energieversorgung – weder in Deutschland noch anderswo.
Wir fordern die Bundesregierung auf, sich der Realität nicht länger zu verweigern, den Atomausstieg rückgängig zu machen und endlich technologieoffen und verantwortungsvoll zu handeln.“