Derzeit arbeitet das US-Außenministerium an Evakuierungsmaßnahmen der Mitarbeiter in der US-Botschaft in Kiew und deren Familien. Erwartet man seitens Washington eine völlige Eskalation der Ukraine-Krise? Müssen sich die Europäer auf einen neuen großen Krieg einstellen?
Das US-Außenministerium bereitet sich Berichten zufolge darauf vor, die Evakuierung einiger US-Diplomaten und ihrer Familien aus der Botschaft in der Ukraine zu genehmigen. Dies teilten Quellen gegenüber ABC News mit. Die endgültige Genehmigung sei noch nicht erteilt worden, so die Quellen, so dass der Umfang der Evakuierung noch nicht klar sei. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte dem US-Sender: „Wir haben derzeit nichts zu verkünden. Wir führen eine strenge Notfallplanung durch, wie wir es immer tun, für den Fall, dass sich die Sicherheitslage verschlechtert.“
Der US-Sender CNN berichtet unter Berufung auf ukrainische Quellen: „Eine der ukrainischen Regierung nahestehende Quelle teilte CNN mit, die USA hätten die Ukraine darüber informiert, dass sie „wahrscheinlich schon nächste Woche“ mit der Evakuierung der Familien von Diplomaten aus der Botschaft in Kiew beginnen würden. Der Quelle zufolge hat Präsident Wolodymyr Zelenskij mit US-Außenminister Antony Blinken über die Angelegenheit gesprochen und ihm gesagt, dass es eine „Überreaktion“ wäre, wenn die Vereinigten Staaten einen solch dramatischen Schritt unternehmen würden. CNN hat die ukrainische Regierung um eine Stellungnahme gebeten.“
Eskalation durch die USA oder durch ukrainische Kräfte?
Angesichts dessen, dass die Vereinigten Staaten (insbesondere die CIA und das Pentagon) dafür bekannt sind, mit Angriffen unter falscher Flagge für Chaos zu sorgen, könnte dies bereits eine Vorbereitungsmaßnahme sein. Insbesondere deshalb, weil die extremistischen Kräfte in der Ukraine eine Eskalationsstrategie favorisieren. Denn selbst eine kleine russische Invasion aufgrund ukrainischer und/oder US-amerikanischer Provokationen würde massive Reaktionen des Westens auslösen. Und nicht nur das: Einem Frontalangriff auf den Donbass, der sich nach dem Maidan-Putsch für unabhängig erklärte, stünde nichts mehr im Weg.
Die verstärkte Lieferung von Kriegsgerät durch die USA und die NATO an die Ukraine lässt auch vermuten, dass man seitens der Amerikaner auf die altbewährte Strategie (siehe auch in Syrien, wo kurdische Milizen und Dschihadistengruppen mit Geld und Waffen versorgt wurden, um gegen die Regierungstruppen von Präsident Assad vorzugehen) setzt, lokale Milizen und Truppen auszurüsten. Warum? Waffen kosten nur US-Geld und keine Leben von US-Soldaten, deren Tod sich schlecht an die Wähler verkaufen lässt.
Allerdings hätte eine solche Eskalation wahrscheinlich einen hohen Preis: im schlimmsten Fall könnte sich dies zu einem richtigen Krieg ausweiten, der zuerst Osteuropa und dann auch den Rest des Kontinents mit hineinziehen würde. Insbesondere deshalb, weil die NATO tief in die Ukraine-Krise verstrickt ist.
