Widerliche Fälschung: „Peru-Aliens“ bunt aus Tier- und Kinderknochen zusammengewürfelt

Screenshot aus: Aliens Cutaway | Nazca Humanoid Mummies: The Big Fraud. Episode-2 | Fake science spotlight, Youtube, Scientists against myths

Es hat nur zwei Tage gedauert, bis auch die internationale Presse auf frühere Untersuchungen der angeblichen „Alien-Leichen“ stieß, die besonders widerliche und pietätlose Details zu Tage brachten. Report24 berichtete im deutschsprachigen Raum vielleicht als erstes über die massiven Ungereimtheiten und den dubiosen Hintergrund des „Ufologen“ Jaime Maussan, der diese Mumien im Kongress von Mexiko vorstellte und für internationale Schlagzeilen sorgte.

Die angeblichen Alien-Leichen des dubiosen Jaime Maussan, der auch in einer intensiv nach Freimaurerei anmutenden Gesellschaft organisiert ist (lesen Sie auch: Alle Informationen zu angeblichen “Alien-Leichen” im Kongress von Mexiko), sind besonders pietätlose Fälschungen. Wer diese angefertigt hat, ist unklar – aber fest steht: Die Knochenstruktur wurde aus Überresten von Kinderleichen und Tierkadavern gefertigt. Dies ergeben frühere Röntgenuntersuchungen. Diese wurden von echten Wissenschaftlern ausgewertet und publiziert, die offenbar nicht blind etwas glauben – sondern wirklich wissen wollten. Im englischsprachigen Raum gibt es offenbar noch Gesellschaften, die sich der Wahrheit verschrieben haben und nicht nur blindlings auf politische Gegner eindreschen wie das in Österreich beispielsweise mit dem „Goldenen Brett“ der Fall ist.

Auf der Seite „Scientists against myths“ auf YouTube wurden die Befunde in mehreren Teilen veröffentlicht. In der Dokumentation wird sogar der „Entdecker“ der Mumien vorgestellt, ein Grabräuber von Kinderleichen und möglicherweise auch Fälscher. Für 100.000 US-Dollar durften Forscher „einen seiner Funde“ untersuchen. Der dubiose „Mario“ war in der Vergangenheit schon mehrfach wegen Betruges und Fälscherei aufgefallen. Der Betrug wurde folglich spätestens am 11.8.2021 aufgedeckt, dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der unten abgebildeten Röntgenaufnahmen via YouTube. Dennoch wurden die Betrüger mit ihrem Märchen in den Kongress von Mexiko vorgelassen.

Die Aufnahmen und die Analyse belegen ganz klar, dass hier eine bunte Mischung aus menschlichen und tierischen Knochen vorliegt. Für den Kopf musste der Schädel eines Lamas herhalten.

Diese Detailanalyse wäre aber gar nicht notwendig gewesen, um auf die Spur des Betruges zu kommen. Denn die Betrüger hatten vor dem Kongress behauptet, die Wesen würden nicht der menschlichen Evolution entstammen. Dann wäre aber auch nicht davon auszugehen, dass sie so ähnlich aussehen wie Menschen, und über einen ähnlichen Skelettaufbau verfügen. Denn der menschliche Körper hat sich aus Jahrmilliarden der Evolution auf unserem Planeten herausgebildet. Aussagen wie „nur 70 % der DNA sind mit Menschen verwandt“ sind somit kompletter Wahnsinn und entlarven sich selbst – entweder etwas ist fremd, oder eben nicht.

Neben der moralischen Frage, die ein solcher Betrug aufwirft, bei dem die Leichen indigener Kinder aus Peru involviert sind, stellt sich die Frage, wie es überhaupt zu der Präsentation im Kongress von Mexiko kommen konnte. Dass eine solche Präsentation zu internationalen Schlagzeilen führen würde, war von vornherein klar. Viele Pressevertreter waren vor Ort. Es ist völlig undenkbar, dass im Vorfeld niemand davon wusste, dass der „Ufologe“ ein notorischer Märchenerzähler, wenn nicht ein vorsätzlicher Betrüger ist. Dementsprechend liegt nahe, dass dieser Betrug zum aktuell gewünschten Narrativ passt – die Menschen sollen weltweit in eine neue Angst getrieben werden, die Angst vor Aliens.

Eine längere Abhandlung über die Betrugs-Show findet sich hier auf Livescience: ‚This is complete nonsense‘: Scientists rail against ‚alien‘ bodies shown before Mexican congress. Auch „wired“ widmete sich dem Thema No, This Is Not an Alien. Here’s Why. All unseren Lesern, die außerirdisches Leben im Weltall und auf der Erde für wahrscheinlich halten, möchten wir aufgrund mancher hitziger Debatten unsere Herangehensweise an das Thema verdeutlichen: Auch wir halten das für möglich und statistisch für mehr als wahrscheinlich – aber wir wollen keinen Fälschungen nachlaufen, sondern auch hier die Wahrheit ergründen. Fälschungen als echt zu deklarieren, weil man etwas unbedingt für wahr halten will, wäre der absolut falsche Weg.

Abschließend noch eine Abbildung davon, wie Jaime Maussan, federführender Kopf hinter dem Betrug, im größten mexikanischen Boulevard-Medium wahrgenommen und präsentiert wird (automatisch übersetzt).

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