Warum ist es für so viele Menschen unmöglich geworden, andere Meinungen zu ertragen?

Symbolbild: Hintergrund Freepik; Portrait Florian Machl: Alois Endl

Spätestens seit 2020 hat ein großer Teil der Bevölkerung erkannt, dass es eine vom Staat, vom System, von den Medien vorgegebene Einheitsmeinung gibt. Diese muss vertreten werden – sonst verliert man nicht nur seine „Freunde“, sondern auch seinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Auch dagegen gingen alleine in Österreich Hunderttausende auf die Straße – denn ein System, das nur eine Meinung zulässt, nennt man Diktatur. Doch Dünnhäutigkeit und Unwillen, andere Meinungen zu akzeptieren, zeichnet von Anbeginn an auch den Widerstand aus – und das ist ein schwerer Fehler.

Ein Kommentar von Florian Machl

Die vorgeschriebene Einheitsmeinung gab es freilich schon viel länger. In Österreich gab es beispielsweise den alternativlosen Beitritt zur Europäischen Union. Ab 2015 die alternativlose Zustimmung zur Massenmigration, obwohl diese gegen geltendes internationales und nationales Recht verstößt. Und ab 2020 dann das gefährliche Virus, das die Menschheit bedroht, weshalb zahllose Maßnahmen erduldet werden müssen. Letztendlich habe die Bevölkerung eine experimentelle Zwangsimpfung anzunehmen, über deren plötzlich und unerwarteten Todesopfer man bis heute besser schweigt, wenn man keine Konsequenzen erfahren will. Auf sozialen Medien wurde man zensiert, gelöscht und gesperrt, wenn man auch nur annähernd aufbegehrte – und das bis heute.

Verdiente Wissenschaftler, die ihr ganzes Leben diesem Thema gewidmet haben, wurden öffentlichem Spott ausgesetzt und verleumdet. In der ehemaligen Demokratie Deutschland kam es zu exzessiver Schikane gegen Gutachter, Wissenschaftler, Juristen und Richter, die bei der Einheitsmeinung nicht mitspielen wollten, sondern eine ergebnisoffene Diskussion auf Basis von Fakten und Beweisen forderten. Man führte Hausdurchsuchungen und Verhaftungen durch, viele wurden vor Gericht gezerrt. All das hat mit Rechtsstaatlichkeit nichts mehr zu tun. All das lehnen wir Menschen im Widerstand ab, die eine demokratische Gesellschaftsordnung mit Meinungs- und Pressefreiheit fordern.

Es gibt natürlich viele Nutznießer der Einheitsmeinung. Wer brav das Maul hält, sich duckt, mitmacht oder sogar aktiv mithetzt, kann sicher sein, dass das Steuergeld nur so in seine Taschen sprudelt. Kollaborateure werden belohnt, Dissidenten abgestraft. Es entstand ein ganzer Wirtschaftszweig, der sich mit Zensur, Spott, Hass, Ausgrenzung und Denunziation beschäftigte und aus Steuergeld finanziert wurde – die Faktenchecker, systemtreue Medienschaffende und Künstler sowie systemtreue Wissenschaftler die auf Bestellung alles bestätigten, was die Geldgeber nur wollten.

Aus diesen Gegebenheiten heraus, welche Tag für Tag mehr an eine düstere Dystopie wie in Orwells 1984 erinnern hätten die Menschen des Widerstands lernen sollen. Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Die Methoden und die Repression, welche vom Regime und seinen Günstlingen verübt werden, sollten wir mit den Worten „Wehret den Anfängen“ und „niemals wieder“ ablehnen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Widerstand verhält sich untereinander oft genauso wie das System gegenüber den Dissidenten.

Je länger die Zustände der behaupteten Pandemie und ihrer Folgen andauern, desto dünnhäutiger scheinen viele Menschen zu werden. Man war zwar dazu bereit, schnell neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen – aber diese lösen sich in Sekundenschnelle auf, wenn das Gegenüber auch nur in einer Sache eine andere Meinung vertritt. Dabei geht es häufig um Angst-Themen, in welche sich die einen hineinreißen lassen, andere hingegen skeptisch bleiben oder schlichtweg mehr Informationen fordern.

Wer nicht an Chemtrails glauben will, gilt als verdächtig, wer dem Hype um den Frosch der Rainforest Alliance nicht nachgeben will, wird von Bill Gates persönlich bezahlt, wer sich nicht vor 5G-Masten fürchten will, wird vielleicht bereits ferngesteuert. Wer es nicht ohne Beweise als Wahrheit anerkennen will, dass Covid-Spritzen Mikroroboter oder zumindest Nano-Klingen aus Graphenoxid enthalten, gehört gewiss zum Feind. Doch manche treiben es noch weiter, man müsse an die Flache Erde glauben, die NASA war noch nie am Mond, in der hohlen Erde leben Echsenmenschen und letztendlich sind zahllose verkleidete Aliens unter uns.

Nein, ich muss mich all diesen Theorien nicht unterwerfen. Da würde ich auch gar nicht fertig werden, denn die einen Hohlerde-Gläubigen sind felsenfest von Echsenmenschen überzeugt, die anderen glauben an eine Verschwörung durch die Geheimdienste und Regierungen und wieder andere haben wieder andere Ideen. Was ich gerne mache, ist, mir all das anzuhören, auf Plausibilität zu überprüfen und mit meinem bisherigen Wissen und meinen Erfahrungen in Einklang zu bringen. Ich muss aber nichts davon unterschreiben und die Betonung liegt auf „muss“. Sobald ich etwas „muss“, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich „muss“ gar nichts. Weder muss ich der Regierung glauben, noch dem ORF und den sonstigen Systemmedien – aber ich muss auch niemandem im Widerstand glauben, der gerade eine neue Theorie ausgearbeitet hat, von der er gewiss völlig überzeugt ist.

Ich möchte an dieser Stelle keine allgemeingültigen Patentlösungen anbieten, sondern zum Nachdenken anregen. Denken Sie, auf dem richtigen Weg zu sein, wenn Sie anderen Menschen die Freundschaft kündigen, nur weil diese in einer einzigen Sache nicht vollständig Ihrer Meinung sind? Mir erklärte ein umstrittener, gescheiterter Demoveranstalter jüngst, er würde nun lieber wieder Mainstream-Medien anstelle von Report24 lesen, weil ich mich nicht seiner Meinung unterwerfe. Ich kann mir bei solchen Menschen nur an den Kopf greifen und die Frage stellen, für welche Ziele sie arbeiten und welche Gedanken ihnen wohl durch den Kopf gehen. Mit derlei Engstirnigkeit können wir nur verlieren, im Grunde genommen ist man da wohl nie aus der geistigen Sandkiste herausgekommen.

Was ich als Vorschlag anbieten kann, ist meine eigene Herangehens- und Denkweise: Ich glaube nichts und niemandem. Ich hinterfrage und überprüfe alles. Und über allem steht die wissenschaftliche Herangehensweise. Kann ein Sachverhalt unabhängig bestätigt werden? Kann man sich mit eigenen Augen oder Händen davon überzeugen? Gibt es Beweise, welche eine Theorie widerlegen? Bleiben Zweifel? Und nein, ich muss niemanden ablehnen oder zum Feind erklären, weil er in einer Sache nicht meiner Meinung ist. Auch hier „muss“ ich nichts. Einerseits kann er ja trotzdem wertvolle Perspektiven und Ideen einbringen, andererseits besteht die Welt aus unendlich vielen spannenden Dingen und trifft man sich in einer Sache nicht, bleiben viele andere übrig.

Das Prinzip scheint im deutschsprachigen Raum völlig unbekannt zu sein, im Englischen heißt es „agree to disagree“. Man kann auch als Freunde von einem Tisch aufstehen und sagen, dass man in diesem Punkt eben nicht einer Meinung ist, nicht übereinstimmt. Aber sich trotzdem als Freund schätzt. Und jeder wird in der nächsten Zeit versuchen, neue Argumente und Beweise für seine Meinung zu finden und friedlich versuchen, den anderen zu überzeugen. Die Königsdisziplin ist am Ende dann vielleicht auch zuzugeben, dass der andere recht hatte – weil seine Argumente eben besser sind und seine Beweise stichhaltig. Dazu gehört aber menschliche Größe.

Aber eines ist vielleicht gut: Abstand zu jenen zu halten, welche eine absolute Unterwerfung unter ihre Meinung fordern. In meinem Denken geht es nicht um Links gegen Rechts, auch nicht um Unten gegen Oben. Es geht um Freiheit gegenüber Totalitarismus. Und von totalitärem Denken muss man sich fern halten, egal woher es kommt – sofern man die Freiheit wirklich liebt, lebt und auf Dauer erhalten will.

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