„Vorurteile abbauen“: Diesen BDSM-Fetisch will man nun vermehrt öffentlich ausleben

Symbolbild: R24

Sexualität gilt gemeinhin als Privatsache – doch insbesondere die LGBTQ-Gemeinschaft möchte das gern ändern. Am 11. Juni fanden in der Schweiz die „Swiss Puppy Games“ statt, wo der BDSM-Fetisch des „Puppy Plays“ im Zürcher Pfingstweidpark ausgelebt und zur Schau gestellt wurde. Dabei mimen Personen – zumeist Männer – Hund und Herrchen. Warum das öffentlich stattfinden sollte? Um „Vorurteile abzubauen“, so heißt es.

Die Zahl der Teilnehmer hielt sich immerhin in Grenzen: Rund zwanzig Männer zwischen 20 und 50 Jahren sollen in verschiedenen Wettkämpfen angetreten sein und als Hunde einem Ball nachgejagt, Gerüche erschnüffelt oder Tennisbälle aus Bällebädern apportiert haben.

Puppy Play bzw. Pupplay ist ein BDSM-Fetisch, der zum sogenannten Petplay gehört: Dabei handelt es sich um erotische Rollenspiele, bei der ein Partner die Rolle eines Tieres spielt. Damit verbunden sind gemeinhin klassische BDSM-Elemente wie Unterwerfung, Erniedrigung und sadomasochistische Praktiken.

Dem Schweizer Medium 20 Minuten gegenüber gab der Veranstalter an, das Spiel habe aber nicht immer einen sexuellen Hintergrund: „Oft genießen die Teilnehmenden einfach die soziale Atmosphäre und die Nähe zueinander.“ Auch mit Sodomie habe der „Lifestyle“ nichts zu tun. „Mit den Swiss Puppy Games wagen wir den Gang in die Öffentlichkeit und wollen so auch Vorurteile abbauen“, sagte der 35-Jährige. Er zeigte sich sicher: „Schließlich sind sie nur deswegen so groß, weil der Lifestyle noch relativ unbekannt ist.“

Kinderschutzorganisation beklagte bereits Kindeswohlgefährdung

Ob mit dem öffentlichen Ausleben eines Fetisches Vorurteile abgebaut werden, muss allerdings infrage gestellt werden. Das „Puppy Play“ dürfte auch Besuchern des Christopher Street Days schon sehr bekannt sein (der Fetisch hat sogar eine eigene „Pride Flag„) – eine Kinderschutzorganisation startete vergangenes Jahr eine Petition, in der sie ein Verbot von öffentlich ausgelebter Sexualität und derartigen Fetischen auf dem CSD forderte. Auf den Beispielfotos sind auch sogenannte „Puppies“ zu sehen. Die Organisation schrieb damals:

Massive Kindeswohlgefährdung beim CSD: Wir fordern das Verbot von sexuell motivierten Fetischen und offen ausgelebter Sexualität(*) beim CSD!

Leider kam es beim diesjährigen CSD am 23.07.2022 in Berlin, wie auch bereits auf vorherigen Veranstaltungen, zu massiven Grenzüberschreitungen, wie unter anderem offen ausgelebter Sexualität (Nacktheit, Blowjobs, Geschlechtsverkehr u.a.), sexuell motivierten Fetischen und obszönen Handlungen auf und abseits der Parade. 

Diese nicht altersgerechten Inhalte können auf Kinder im hohen Maße verstörend wirken und sie nachhaltig in ihrer Entwicklung beeinträchtigen

Auf einer Veranstaltung, die ohne Altersbeschränkungen in der Öffentlichkeit stattfindet, müssen gewisse Grenzen stets gewahrt werden.

Kinderseelenschützer e.V / Petition

Hier empfand man Spielarten wie das „Puppy Play“ wohl keinesfalls als so harmlos, wie es in dem Schweizer Medium dargestellt wird. Privat können und sollen mündige Menschen zweifelsfrei miteinander machen, was sie möchten – doch nach dem heutigen Zeitgeist dringt wohl jede Perversion darauf, zum Teil des Stadtbildes zu werden. Kinder als Publikum scheinen dabei nicht einfach nur in Kauf genommen zu werden, sondern regelrecht erwünscht zu sein.

Man muss sich vor diesem Hintergrund schon fragen, warum Menschen sich überhaupt noch an Texten, Shows und Videos der Band Rammstein stören, die aktuell auf Basis unbewiesener Vorwürfe medial gekreuzigt wird. 2004 sorgten die Musiker mit einem Video zu „Mein Teil“ für Empörung, in dem Schlagzeuger Christoph Schneider als Frau verkleidet seine Bandkollegen an Hundeleinen auf allen Vieren durch die Stadt führte. Schneider mimte dabei die Mutter von Armin Meiwes – dem „Kannibalen von Rotenburg“, der Text und Video des Songs inspiriert hatte. Die BZ beklagte seinerzeit, dass das Musikvideo „vorerst“ nicht verboten würde – denn dazu müssten die Behörden aktiv werden. Was damals ganz gezielt schocken sollte und schon in Kunstform prompt zu Verbotsforderungen führte, könnte bald schon ganz „normal“ sein… Welch schöne, neue Welt.

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