Skandal bei RTL: Fake-Tweet zur Diffamierung unliebsamer Politikerin erfunden?

Symbolbild: freepik / user32601828

Nicht nur bei den von Zwangsgebühren finanzierten Sendern in Deutschland gehört Lügen und Täuschen zur Tagesordnung: Das verdeutlicht der jüngste Skandal um den Sender RTL, dessen Moderator offenkundig einen Tweet erfand, um die ehemalige AfD-Politikerin Frauke Petry zu diskreditieren. Nachdem Petry rechtliche Schritte ankündigte, stellte RTL den verantwortlichen Mitarbeiter frei. Doch die zugrundeliegenden Probleme des deutschen Mainstreams löst das nicht.

Ein Kommentar von Vanessa Renner

In Deutschland zählt nur eines: die „richtige“ Gesinnung. Reihenweise Skandale rund um die Öffentlich-Rechtlichen führten jüngst dazu, dass die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) ARD und ZDF unumwunden als Vorstufe zum Orwell’schen Wahrheitsministerium bezeichnete. Hier wird betreutes Denken als objektiver Journalismus verkauft, so stellt man fest und attestiert dem unwürdigen Medienapparat „links-grüne Schlagseite“. Das trifft den Nagel auf den Kopf (und ist dabei noch sehr freundlich ausgedrückt).

Bei alle dem sollte allerdings nicht der Eindruck entstehen, dass andere Medienunternehmen des Establishments redlicher agieren würden. Ein sehr peinliches Beispiel lieferte jüngst der Sender RTL: Hier wurde in einem „Explosiv“-Beitrag zu einem deutsch-vietnamesischen Sänger ein Tweet der ehemaligen AfD-Parteivorsitzenden Frauke Petry gezeigt – der offenbar nie existiert hat.

Der RTL-Mitarbeiter behauptete im Beitrag, Petry hätte getwittert: „Ich glaube kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen.“ Dieser Tweet wird auch grafisch dargestellt – als scheinbarer Screenshot, der die Existenz des Tweets belegen soll. Jedoch: Petry hat das nach eigener Aussage nie geschrieben. Das Portal Apollo News hakte nach und RTL gab zu: Die grafische Darstellung des Tweets ist ein Fake.

Man behauptete, der Reporter habe den Tweet im März so gesehen und notiert, doch dann habe Petry ihn gelöscht. „Die grafische Umsetzung im Design des Twitter-Profils von Frauke Petry verstößt allerdings gegen unsere jour­nalistischen Guidelines. Dafür entschuldigen wir uns“, so hieß es. Dumm nur, dass es nicht den Hauch eines Hinweises auf die Existenz eines solchen Tweets gibt – nicht in Form tatsächlicher Screenshots, nicht im Web-Archiv, nirgendwo. In Wahrheit hatte Petry im März getwittert, dass sie sich nicht vorstellen könne, dass normale Bürger beim ESC von den „pinken Herren“ der Band „Lord of the Lost“ vertreten werden wollen (womit sie in Anbetracht des Spotts, der sich über die Drag-Queen-artig verkleideten Musiker ergoss, nachdem sie den letzten Platz kassierten, wohl Recht hatte). Dennoch nahm Petry ihre Aussage später zurück und löschte den Tweet mit der Begründung, sie wolle niemandem den Spaß verderben.

Fake-Link als „Beweis“?

Der fragliche RTL-Moderator, der dort als freier Mitarbeiter agiert, behauptet nun trotz allem steif und fest, dass sie einen beinahe wortgleichen Tweet auch zu dem Musiker mit asiatischen Wurzeln verfasst hätte und unterstellt ihr somit (neben Schwächen bei der Kommasetzung) Rassismus, was freilich perfekt ins Bild „böser“ AfD-Politiker passt, das der Mainstream so gerne vermitteln möchte. Als „Beweis“ lieferte er mittlerweile einen angeblichen Link, der bis auf eine einzige Ziffer identisch mit dem tatsächlichen Post Petrys zu „Lord of the Lost“ ist und obendrein der Twitter-Logik widerspricht: Dem Link nach stammt der Tweet aus der Zukunft. Das wirkt schon sehr verzweifelt – überrascht aber nicht, denn RTL hat die Zusammenarbeit mit dem Moderator mittlerweile ausgesetzt und erkennt das Glaubwürdigkeitsproblem damit selbst an. Man versichert zudem, seine „journalistischen Guidelines“ nach diesem Vorfall verbessern zu wollen – leider sei der Fake den zuständigen CvDs nicht aufgefallen.

In den sozialen Netzen wird den Behauptungen des Mitarbeiters, er habe den Text des Tweets seinerzeit kopiert und gespeichert (aber warum auch immer keinen Screenshot gemacht, was schneller geht als das wertlose Copy & Paste hinein in ein Dokument, das nie als Beleg zählen kann), kein Glauben geschenkt. Seine „Entschuldigung“, er hätte den Tweet nicht einfach grafisch nachbauen dürfen, greift entsprechend sehr kurz. Vielmehr sehen Kommentatoren den Vorwurf Frauke Petrys bestätigt, die twitterte:

Unliebsamen Personen werden im Zweifelsfall also scheinbar einfach Aussagen in den Mund gelegt, die sie nie getätigt haben – leichtgläubige Bürger, die sich noch vom Mainstream beschallen lassen, werden’s schon glauben. Das Absetzen eines einzelnen Mitarbeiters wird hier nichts ändern, denn der Vorfall ist symptomatisch für die durchschaubaren Erziehungsversuche des deutschen Medienapparats, der bei weiten Teilen der Bevölkerung längst jedes Vertrauen verspielt hat. Wie viele solcher Fakes werden wohl täglich in den Medien verbreitet? Petry selbst gab derweil an, bereits eine Abmahnung auf den Weg gebracht zu haben.

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