Sichtlich beeinträchtigter Alexander Soros über Desinformation und Angst vor Donald Trump

Alexander Soros, Sohn des Multimilliardärs und selbsternannten Weltenlenkers George Soros, Bild: WEF / Youtube

Alexander Soros, Sohn des selbsternannten Weltenlenkers George Soros, trat im Rahmen des Weltwirtschaftsforums am 19. Jänner 2024 bei einer Talkveranstaltung auf. Dabei äußerte er eine Reihe sehr interessanter Dinge – auch wenn sie etwas schwer verständlich waren. Wir haben das “gesäuberte” und übersetzte Transkript – sind uns aber über den Zustand der Nüchternheit nicht ganz im Klaren. Von der WEF-Seite ist der Talk inzwischen verschwunden.

Die Redebeiträge des Alexander Soros sind – höflich formuliert – sehr interessant. Ein großer Redner ist der milliardenschwere Sohn des George Soros aktuell noch nicht. Bereinigt man seinen Beitrag von all den Füllwörtern, bleibt in etwa die Hälfte übrig – und diese kann man dann übersetzen, was wir hiermit auch getan haben. Nach dem deutschen Text finden Sie das wörtlich transkribierte Original in Englisch und einen Link zu YouTube, wo das Video aktuell als Mitschnitt (mit deutschen Untertiteln) einer unbekannten dritten Partei zur Verfügung steht. Das Original befindet sich aktuell hier.

Ist “Desinformation” wirklich das größte Problem der Gegenwart?

Am Weltwirtschaftsforum ging es zentral um “die größte aktuelle Bedrohung für die Welt” – nämlich die Desinformation. Tatsächlich handelt es sich natürlich nicht um eine Bedrohung für die Menschheit, wenn es abweichende Informationen und Meinungen gibt, sondern um eine Bedrohung für jene Eliten, die sich in Davos beim Weltwirtschaftsforum treffen. Genau um dieses Thema ging es bei diesem ersten Ausschnitt.

Soros nahm an diesem Talk als Vorsitzender der Open Society Foundations teil, die weltweit viele linke und auch linksextreme Projekte direkt und indirekt fördern – beispielsweise das demokratiegefährdende Zensurinstitut “Correctiv” in Deutschland. Der Programmteil hieß “ACHIEVING SECURITY AND COOPERATION IN A FRACTURED WORLD – 4.2 Billion People at the Ballot Box” (Erreichen von Sicherheit und Kooperation in einer gespaltenen Welt – 4,2 Milliarden Menschen an der Wahlurne), die weiteren Teilnehmer waren Rajesh Kumar Singh, Rachel Botsman, Mark Leonard, James Harding und Ian Bremmer.

Der Moderator Mark Leonard, Direktor des  European Council on Foreign Relations (ECFR), stellt die Frage: Alex, wenn Sie die Sache in Bezug auf die Demokratie insgesamt betrachten, wie besorgt sind Sie über die Dinge, die Ian und Rachel ansprechen, und was kann, wenn überhaupt, dagegen unternommen werden?

Das bereinigte Transkript: Wenn wir auf die Desinformationskarte setzen, entziehen wir uns der Verantwortung

Ich möchte hier höflich sein, ich denke, Technologie die Schuld zu geben, ist ein einfacher Ausweg, Technologie als etwas vom Menschen Getrenntes zu betrachten. Ich denke, es ist ein Ausweg zu sagen, dass Technologie eine Bedrohung gewesen sei, oder eine vermeintliche Bedrohung für die Menschheit seit der Erfindung des Buchdrucks, die viel störender war als alles, was KI in Bezug auf die menschliche Zivilisation tun wird. Und ich entschuldige mich, denn mein eigentlicher Hintergrund ist Historiker, aber ich glaube nicht, dass Technologie das grundlegende Problem in der Demokratie ist.

Demokratie ist chaotisch. Demokratie geht um den Wettstreit der Ideen; es geht um Vielfalt, es geht darum, dass Menschen tatsächlich unterschiedliche Wahrheiten haben, grundsätzlich, wie die Gesellschaft zivil in diesen Auseinandersetzungen zusammenlebt, ist, ist offensichtlich, ziemlich, ziemlich knifflig. Aber ich denke, wenn wir zu sehr auf diese Desinformationskarte setzen, entziehen wir uns der Verantwortung, selbst eine Erzählung zu schaffen, die Menschen inspiriert, zu wählen und an die Demokratie und demokratische Institutionen zu glauben. Im institutionellen Teil denke ich, dass wir über Institutionen als abstrakte Dinge sprechen können, aber Institutionen gehen auch um Menschen, wir haben gerade diesen Punkt über unzuverlässige Menschen gehört, und wir sprachen über Dinge in den Vereinigten Staaten wie Gewaltenteilung, die nirgendwo geschrieben stehen, sondern Bräuche sind. Und ein Mann, Donald Trump, kam buchstäblich herein und nahm das alles weg.

Aber wenn ich das sehe, wenn ich mir das ansehe, globaler gesehen, in Bezug auf die Demokratie, sage ich mir auch, wann war diese großartige Zeit, in der sich alle so gut verstanden haben und die Dinge so großartig liefen? Ich denke, dass wir hier wirklich vorsichtig sein müssen, in dieser Nostalgie für eine vergangene Zeit, denn viele der Reaktionen, die wir in der Gesellschaft sehen, sind tatsächlich Reaktionen auf positive Dinge, wie Gleichberechtigung für Frauen und größere Vielfalt, die mit Gegenreaktionen einhergehen.

Das englische Transkript

Bei der Originalfassung bekommt man gewisse Zweifel, ob der von niemandem gewählte Alexander Soros wirklich in der Position sein sollte, über einen großen Teil der Geschicke der Menschheit zu bestimmen. Wenn man lange sucht, wie wir es oben getan haben, erschließt sich durchaus Sinn in den Worten – aber verzeihen Sie die Frage – was ist mit Herrn Soros los, geht es ihm gesundheitlich gut?

I, um, uh, that’s good, yeah. I think, want to be polite here, uh, I think to blame technology is an easy cop-out, um, you know, to think of technology as something separate from humans, you know. I think, you know, is, uh, is a, um, is a cop-out in, in saying that, you know, uh, technology has been a threat, uh, you know, uh, to, uh, you know, or this been a supposed threat to, you know, humanity since the invention of the printing press, which has been, you know, much more disruptive than anything AI is, is going to do in regards to, um, uh, human civilization. And I apologize, uh, because, um, you know, my real background is as a historian, um, but, um, you know, I, um, I don’t think that, that’s the, I don’t think that that’s the fundamental, I don’t think technology is the fundamental issue, uh, in, in democracy.

Democracy is messy. I mean, you know, democracy is about contestation of ideas; it’s about, uh, plurality, um, it’s about people having different truths, actually, now, um, fundamentally, uh, how society lives together, um, civically, um, in those, in those contestations, um, is, you know, is obviously, uh, is obviously, um, you know, quite, uh, quite, uh, you know, quite tricky. But I think that if we play too much on this disinformation card, we’re taking the responsibility away from ourselves to actually create a narrative that inspires people to vote and to believe, uh, you know, in, um, uh, in, uh, in democracy and democratic, um, institutions. On the institutional part, I think that we can talk about, uh, institutions as these abstract things, but institutions are also about people, and, um, you know, um, you know, we just heard this, this dis point about untrustworthy people, and we talked about things in the United States like, you know, like, um, checks and balances, which aren’t written anywhere but are customs, and one man, Donald Trump, literally came in and just took that, you know, took that, took that all away.

Um, you know, so, um, you know, so, um, you know, but when I see this, you know, when I look at this, um, you know, um, you know, uh, more globally, regarding, regarding, you know, regarding democracy, I also say to myself, when was this great time that everybody got along so well, and you know, things were going so, so great? I mean, I think, you know, um, um, you know, the, um, you know, I think that we really have to be careful here, in, you know, in this nostalgia, uh, for a time, uh, you know, for a time past, because a lot of the reactions we’re seeing in society are actually reactions to positive, uh, to positive things, like, you know, like equality, uh, for women, um, you know, uh, and, um, uh, you know, and greater diversity, uh, which come with backlash, um.

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