Zum Auftakt der Sommerferien in Frankreich haben die französischen Fluglotsen mit ihrem Streik für zahlreiche Verspätungen und Flugausfälle in ganz Europa gesorgt. Michael O’Leary, der Geschäftsführer der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair, zeigte sich über das Chaos besonders wütend und warf den EU-Behörden in einem der verkehrsreichsten Monate des Jahres Untätigkeit vor.
Auf Basis eines Artikels des Deutschlandkurier / mit freundlicher Genehmigung
Im Magazin „Politico“ griff Michael O’Leary, Geschäftsführer von Ryanair, namentlich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) an. Seiner Meinung nach hätten 90 Prozent der gestrichenen Flüge stattfinden können, wenn die EU-Kommission die Überflüge über Frankreich gesichert hätte, wie dies im Fall von ähnlichen Streiks in Spanien, Italien und Griechenland geschehen ist.
Ryanair hat in letzter Zeit Flüge gestrichen, insbesondere in Deutschland. Ab Sommer 2025 wird die Airline ihr Angebot in Deutschland um 12 % reduzieren, was etwa 1,8 Millionen Sitzplätze betrifft. Komplett eingestellt werden Flüge von den Flughäfen Dortmund, Leipzig/Halle und Dresden.
In Hamburg wird das Angebot um 60 % gekürzt, in Berlin um 20 %. Betroffene Strecken umfassen Ziele wie Edinburgh, Málaga, Mailand, Porto, Valencia und Zadar. Hauptgrund sind die hohen Standortkosten in Deutschland, insbesondere die Luftverkehrssteuer und Flugsicherungsgebühren, die Ryanair als unrentabel empfindet.
Zusätzlich gab es im Juli 2025 Flugstreichungen aufgrund von Streiks der französischen Fluglotsen, die über 400 Flüge und mehr als 70.000 Passagiere betrafen.
O’Leary erinnerte dabei an die Appelle der EU-Kommissionschefin während des Brexits im Jahr 2020, den Binnenmarkt zu schützen. Damals habe man darum „viel Tamtam“ gemacht. Nun könnten aber die französischen Fluglotsen den Luftraum über Frankreich einfach so dichtmachen.
Der Ryanair-Chef wörtlich: „Von der Leyen, die eine nutzlose Politikerin ist, sitzt lieber in ihrem Büro in Brüssel herum und lässt sich über Palästina, US-Handelsabkommen oder sonstiges Zeug aus, anstatt wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um Flüge und Urlauber zu schützen.“
O’Leary forderte die CDU-Politikerin zum Rücktritt auf, sollte sie es nicht schaffen, eine Reform der EU-Flugsicherungsdienste auf den Weg zu bringen.