Russland ist nicht vom Handel mit dem Westen abhängig: Yuan-Rubel-Handel legt um 1000 Prozent zu

Symbolbild Russland & China via freepik / kutsallenger

Die Sanktionen gegen Russland sorgen für eine Entdollarisierung der russischen Wirtschaft. Im Handel mit China spielt die US-Währung kaum mehr eine Rolle. Beide Länder setzen auf ihre eigenen Währungen – den Yuan und den Rubel.

Ein neuer Bericht des US-amerikanischen Finanznachrichtendienstes „Bloomberg“ lässt aufhorchen. Demnach ist der Handel zwischen Russland und China in den jeweiligen Landeswährungen Rubel und Yuan seit dem Beginn der Invasion in die Ukraine um 1.067 Prozent auf umgerechnet knapp 4 Milliarden Dollar gestiegen. Die beiden Länder haben in diesem Jahr versucht, ihre Beziehungen zu stärken, indem sie eine „grenzenlose“ Freundschaft ankündigten, die direkt darauf abzielt, dem Einfluss der USA auf die Weltwirtschaft entgegenzuwirken.

Chinas Handel mit Russland stieg laut „Bloomberg“ im März um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit schneller als der Handel mit der übrigen Welt. Russlands Einfuhren aus China gingen zurück, aber der Handel nahm in die andere Richtung zu, was wahrscheinlich auf die höheren Energiepreise zurückzuführen ist. Russland erklärte demnach im April, dass es davon ausgeht, dass der Handel mit China bis 2024 ein Volumen von 200 Milliarden Dollar erreichen wird, gegenüber 150 Milliarden Dollar im letzten Jahr.

In der Zwischenzeit haben die strengen US-Sanktionen gegen Russland und die von Moskau eingeführten strengen Kapitalverkehrskontrollen zu einem drastischen Rückgang des Dollar-Rubel-Handels geführt. Laut „Bloomberg“ ist das Volumen des Dollar-Rubel-Paares auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt gefallen. Die Entdollarisierung Russlands (und auch Chinas) schreitet damit immer weiter voran. Allerdings befürchtet man in Russland selbst, dass eine zu große Abhängigkeit von China die Großmacht zu einem „Klientelstaat“ Pekings machen würde.

Umso mehr drängen einflussreiche Kräfte in Moskau dazu, auch innerhalb der BRICS-Gemeinschaft den bilateralen Handel zu verstärken und so für eine größere Diversifizierung zu sorgen. Hinzu kommen andere Länder des „globalen Südens“, unter anderem in Lateinamerika und Afrika, die für den Handel mit Russland weiterhin offen sind – auch ohne Dollars einsetzen zu müssen. Und selbst im US-geführten Westen gibt es Widerstand, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland komplett abzubrechen.

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