Marode Infrastruktur: Einsturz der Carolabrücke in Dresden – Ein Weckruf?

Screenshot: Instagram / Feuerwehr Dresden https://www.instagram.com/p/C_wpuimoHRZ/

Deutschlands Verkehrsinfrastruktur ist marode. Selbst der Staatsfunk übte in der Vergangenheit immer wieder Kritik. Nun ist die Carolabrücke in Dresden teilweise eingestürzt. Ist dies ein Weckruf zur Bereitstellung von dringend benötigten Finanzmitteln zur Sanierung von Brücken?

Letzte Nacht sind Teile der Carolabrücke in Dresden eingestürzt. Bilder zeigen, wie der Teil mit Fahrradstreifen und Straßenbahngleisen in die Elbe gestürzt ist. Der Fahrbahnteil steht zwar noch, doch auch dort ist ein Einsturz nicht ausgeschlossen. Um Personenschäden zu verhindern, hat die Feuerwehr die Brücke nun gesperrt, was in der kommenden Zeit auch zu deutlich mehr Verkehrschaos in der Barockstadt führen wird.

Erst im Juni berichtete die “Deutsche Welle” darüber, dass bis zu 5.000 Brücken auf Deutschlands Autobahnen und Fernstraßen so marode sind, dass man sie eigentlich schnellstmöglich sanieren oder gar neu bauen müsste. Der SWR berichtete im letzten Jahr davon, dass bundesweit insgesamt sogar rund 16.000 Brücken dringend sanierungsbedürftig seien. Doch zusätzliche Finanzmittel für diesen Investitionsstau wurden bislang nicht freigegeben.

Doch je länger man mit der Sanierung – oder auch dem kompletten Neubau – der maroden Brücken wartet, desto wahrscheinlicher ist auch ein katastrophaler Kollaps mit Personenschäden. Stellen Sie sich vor, wie viele Opfer der Einsturz einer Autobahnbrücke fordern würde, wenn sich darauf gerade der Verkehr staut? Oder was ist mit einer kollabierenden Eisenbahnbrücke, während sich gerade einer oder sogar zwei Personenzüge darauf befinden?

Insofern könnte der Vorfall in der auch als Elbflorenz bezeichneten sächsischen Stadt ein dringend benötigter Weckruf an die Politik sein. Welche Brücke trifft es nämlich als Nächstes?

Allerdings dürfte es angesichts der angespannten Haushaltslage des Bundes kaum zusätzliche Finanzmittel für das Bundesverkehrsministerium geben, um diese tickenden Zeitbomben zu entschärfen. Die Prioritäten der Ampel liegen eben nicht beim Schutz und Erhalt des Eigenen. Zumindest gibt es aber gelbe Streifen auf peruanischen Fahrbahnen, die die deutschen Steuerzahler als sogenannte Radwege finanziert haben…

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