JPMorgan-CEO warnt: „Bankenkrise ist noch lange nicht nicht vorbei“

Symbolbild: Börsen/Bankencrash; (C) Freepik

In einem Brief an die Aktionäre der US-Großbank JPMorgan warnt der Vorstandsvorsitzende Jamie Dimon, dass die Bankenkrise noch lange nicht vorbei sei – und auch danach würden die Auswirkungen noch jahrelang zu spüren sein. Es gebe eine Vertrauenskrise, woran auch die Aufsichtsbehörden eine Mitschuld trügen. Die US-Wirtschaft stünde nun vor einer Rezession.

Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, hat in einem Brief an die Aktionäre erklärt, dass die Bankenkrise in den USA noch nicht vorbei ist und ihre Auswirkungen selbst nach ihrem Ende noch jahrelang zu spüren sein werden. „Während ich diesen Brief schreibe, ist die gegenwärtige Krise noch nicht vorbei, und selbst wenn sie hinter uns liegt, werden ihre Auswirkungen noch jahrelang zu spüren sein“, schrieb Dimon in dem umfangreichen 43-seitigen Schreiben.

Dimon warnt, dass die US-Wirtschaft von Gewitterwolken bedroht ist und der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank eine Vertrauenskrise im US-Bankensektor ausgelöst hat, die die Finanzbehörden dazu veranlasste, im Eiltempo ein Rettungspaket zu schnüren, um einen möglichen Ansturm auf Bankeinlagen zu verhindern. Dimon betont, dass jede Krise, die das Vertrauen der Amerikaner in ihre Banken beschädigt, allen Banken schadet.

Dimon kritisiert die Aufsichtsbehörden dafür, dass sie das Zinsrisiko nicht in die Stresstests einbezogen haben, was die Risiken noch vergrößerte. Wenn die Krise schließlich vorbei ist, wird sie zu Änderungen des regulatorischen Rahmens führen, argumentiert Dimon. Er warnt jedoch vor „reflexartigen, unüberlegten oder politisch motivierten Reaktionen, die oft das Gegenteil von dem bewirken, was man beabsichtigt hat“. Anstatt vorschnell zu überregulieren, fordert Dimon die US-Finanzbehörden auf, komplexe Vorschriften gründlich zu durchdenken und zu koordinieren, um die erklärten Ziele zu erreichen und gleichzeitig kostspielige Ineffizienzen und widersprüchliche Maßnahmen zu beseitigen.

In den zwei Wochen seit dem Zusammenbruch der SVB wurden rund 213 Milliarden Dollar an Einlagen von Amerikas Geschäftsbanken abgezogen, was einige für eine drohende Kreditklemme halten. Dimon betont jedoch, dass das amerikanische Finanzsystem das beste und dynamischste der Welt ist und dass die US-Finanzbehörden komplexe Vorschriften gründlich durchdenken und koordinieren sollten, um es nicht zu überregulieren. „Wir wollen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“, so Dimon weiter.

Er erklärt, dass die Bankenkrise, die durch den Zusammenbruch der Schweizer Großbank Credit Suisse und der Hedgefonds Archegos Capital und Greensill Capital verursacht wurde, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöht hat. Der Spitzenmanager sagte: „Die Zusammenbrüche der SVB und der Credit Suisse haben die Markterwartungen deutlich verändert, die Anleihekurse haben sich dramatisch erholt, der Aktienmarkt ist gefallen, und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist gestiegen“.

Obwohl er betonte, dass die aktuelle Krise nicht mit der Finanzkrise von 2008 vergleichbar sei, werde sie dennoch zu einer Verknappung des Kreditangebots führen und die finanziellen Bedingungen verschärfen. Dimon prognostizierte auch, dass die Verbraucherausgaben aufgrund der Krise verlangsamt werden könnten und dass dies den Druck auf eine mögliche Rezession in Zukunft verstärken würde. Trotz der Anzeichen für die Stärke der US-Wirtschaft in der Gegenwart sieht Dimon Probleme aufziehen und erklärte, dass Amerika vor einer Reihe von „einzigartigen und komplizierten Problemen“ stehe.

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