Ein Research Letter aus Dänemark sorgt seit März diesen Jahres für Furore: Die Nebenwirkungsraten unterscheiden sich vorliegenden Daten zufolge bei verschiedenen Chargen des BioNTech / Pfizer-Gentherapeutikums erheblich – manche Chargen sind demnach also deutlich gesundheitsschädlicher als andere. Die AfD wollte nun von der Bundesregierung wissen, inwieweit diese Daten bekannt sind und ob man Schlussfolgerungen im Hinblick auf Qualitätskontrollen einzelner Impfstoffchargen gezogen hat. Die Antwort der Bundesregierung ist für jeden informierten Bürger eine Frechheit.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
In einer Kleinen Anfrage hakten Martin Sichert, Kay-Uwe Ziegler, Dr. Christina Baum und weitere Abgeordnete der AfD-Fraktion nach, ob der Bundesregierung die in der Studie beobachteten Auffälligkeiten bekannt sind und ob diese als Hinweis auf Versäumnisse bei der Durchführung der
Chargenprüfungen durch das EDQM (das European Directorate for the Quality of Medicines & Healthcare) wahrgenommen werden. Eine Gruppe deutscher Chemiker äußert seit langem scharfe Kritik an der mangelnden Qualitätskontrolle im Hinblick auf die Covid-„Impfstoffe“: Man verlässt sich hier auf die Hersteller – wichtige Prüfungen wie der sogenannte Polydispersitätstest werden von europäischen Kontrolllaboren wie dem PEI laut eigener Aussage gar nicht durchgeführt (Report24 berichtete).
Vor diesem Hintergrund ist die Antwort der Bundesregierung auf die Frage der AfD-Abgeordneten ein regelrechter Skandal. Man beruft sich darauf, dass die Rohdaten der Studie nicht vorliegen würden und dass die berichtete statistische Korrelation wegen fehlender Stratifizierung nach Faktoren wie Impfzeitpunkt, Impfdosis, Intervall bis zum Auftreten der Nebenwirkung sowie Alter und Geschlecht des Impflings nicht beurteilbar wäre. Kurz: Man wischt die Studienergebnisse von der Hand. Dann erörtert man:
Die Chargenprüfung erfolgt nicht selbst durch das Europäische Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln (European Directorate for the Quality of Medicines & Healthcare, EDQM), sondern durch bestimmte offizielle Prüflabore in den Mitgliedstaaten der Europäische [sic] Union. Sie dient der Überprüfung, dass die Chargen, die in Verkehr gebracht werden sollen, mit den in der Zulassung zugrunde gelegten Spezifikationen übereinstimmen. Versäumnisse aus der Chargenprüfung sind nicht bekannt.
Bundesregierung, Drucksache 20/7813
Hier wird impliziert, dass diese Prüflabore (zu denen das deutsche PEI zählt) genaue Untersuchungen einzelner Chargen vornehmen würden – das ist aber nicht der Fall. In der „Berliner Zeitung“ las man im Februar:
Zu unserem großen Erstaunen teilte uns das PEI in seinem jüngsten Schreiben vom 10. Februar 2023 mit, dass es solche Prüfungen nicht gibt. Der „Polydispersitätstest“ sei „Teil der Chargenprüfung von BioNTech …, vom Paul-Ehrlich-Institut selbst [wird dieser] aber nicht durchgeführt“. Ferner seien „Kontrollmethoden für die Analyse zur mRNA-Konzentrationsbestimmung und -Verteilung bei Anwendung von Mehrdosenbehältnissen … kein Bestandteil der Chargenprüfung“ und somit lägen dazu „keine amtlichen Informationen“ vor.
Berliner Zeitung
Kein Interesse an Untersuchungen
Die Toleranzwerte im Hinblick auf die Hilfs- und Wirkstoffe den Präparats sind den Chemikern rund um Prof. Dr. Jörg Matysik zufolge enorm hoch, was eine potenzielle Ursache für die unterschiedliche Schädlichkeit verschiedener Chargen darstellen dürfte. Doch die deutsche Bundesregierung interessiert das offenkundig herzlich wenig. Die AfD-Abgeordneten hakten nach, inwieweit Untersuchungen zu möglichen Qualitätsunterschieden angestellt wurden – auch, um solche Probleme zukünftig zu vermeiden. Die Antwort:
Anhand einer Analyse von Daten aus der prospektiven SafeVac-App-Studie kann das Paul-Ehrlich-Institut die von Schmeling et al. berichteten Ergebnisse nicht bestätigen. Die Heterogenität der Anzahl unerwünschter Ereignisse pro Charge, wie sie von den Autoren berichtet wurden [sic], lässt sich in der Auswertung weder für alle unerwünschten Ereignisse noch für schwerwiegende unerwünschten [sic] Ereignisse erkennen.
Bundesregierung, Drucksache 20/7813
Erinnern Sie sich an die „SafeVac“-App? Diese ursprünglich auf zwölf Monate ausgelegte „Studie“ sollte Aufschluss über die Verträglichkeit der Covid-Impfstoffe geben. Offenbar hatte man nicht damit gerechnet, dass das Angebot genutzt werden würde, denn mit der Auswertung der Meldungen war man damals prompt überfordert. Im Dezember 2021 kristallisierte sich dann heraus, dass das Interesse an umfassenden Analysen der Behörde sich offenkundig in engen Grenzen hielt – und das spiegelte sich natürlich in der Nutzung durch Impflinge wider. Bis zum 30.11.2021 hatten 725.541 mindestens einfach geimpfte Personen Daten hinterlegt, was seinerzeit 1,2 Prozent der Impflinge in Deutschland entsprach. Ein knappes Jahr später, bis Ende September 2022, sollen nur rund 5.000 Personen hinzugekommen sein, wie der PEI-Website zu entnehmen ist – in Summe hat man also Daten von „über 730.000 Personen“, und das bei 64,9 Millionen Impflingen in Deutschland.
Dabei ist völlig unklar, wie viele der Teilnehmer überhaupt wie vorgesehen regelmäßig über mögliche Nebenwirkungen berichteten. Wer sich nicht direkt nach der ersten Impfung registriert hatte, konnte sowieso nicht teilnehmen, und wer zwischenzeitlich die App gelöscht hatte, konnte auch nichts mehr nachtragen. Wer gestorben ist (oder sich schwerste Behinderungen zuzog), konnte davon natürlich auch nicht berichten. Es ist schon spannend, dass diese schwache Datenbasis für die Bundesregierung als Beleg dafür herhalten soll, dass in Deutschland keine Auffälligkeiten hinsichtlich der offensichtlich mangelhaft bis gar nicht qualitätskontrollierten Impfstoff-Chargen bestehen sollen.
Handlanger von Big Pharma?
In Wahrheit weiß man einfach von nichts – und will scheinbar auch nichts wissen. Aus der Anfragenbeantwortung kristallisiert sich zu keinem Zeitpunkt heraus, dass die Regierung die Thematik ernst nehmen würde. Die Impfungen werden nicht hinterfragt. Punkt. Damit betätigt man sich als Handlanger von Big Pharma: Alte Dokumente belegen, dass Pharma-Unternehmen schon in den 70er Jahren Maßnahmen ergriffen, um Sicherheitsprobleme mit bestimmten Impfstoffchargen zu vertuschen. Diese wurden möglichst breit verteilt, damit sich keine auffälligen Cluster von schweren Nebenwirkungen ergeben konnten. Pfizer geht scheinbar bis heute so vor, denn die gefährlichen Chargen des Covid-Vakzins wurden ebenfalls zeitlich und räumlich breit gestreut, wie Prof. Dr. Jörg Matysik in einem Interview angab (Report24 berichtete).