Erste öffentliche Debatte zur Zukunft des öffentlichen Rundfunks: Klare Ansage von Bürgerinitiaive

Bild: wm2415 / freepik

Am 24. September fand in Aldersbach bei Passau die erste öffentliche Diskussion zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks statt. Neben Vertretern der CSU, des BR und des Journalistenverbandes war auch die Bürgerinitiative Leuchtturm ARD ORF SRG beteiligt, die seit langem für eine ausgewogenere Berichterstattung im von Gebühren finanzierten ÖRR kämpft. Leuchtturm-Initiator Jimmy Gerum nahm auf der Bühne kein Blatt vor den Mund und sprach Verfehlungen der Öffentlich-Rechtlichen offen an.

Im Folgenden lesen Sie die Pressemitteilung von Leuchtturm ARD ORF SRG:

Wie gehts weiter mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk?

Die Landtagsabgeordneten Hans Ritt und Walter Taubeneder, ebenfalls Mitglied im BR Rundfunkrat, luden im Namen der CSU am Sonntag, den 24. September zu einem öffentlichen Gespräch über die Zukunft des öffentlichen Rundfunks.

Frau Sonja Ettengruber vom Straubinger Tagblatt führte gekonnt die Zügel der spannenden Diskussion, in die auch schon bald das Publikum miteinbezogen wurde. Die Bürgerinitiative Leuchtturm ARD ORF SRG war nur durch den Initiator Jimmy Gerum auf der Bühne vertreten, hatte aber im Publikum ein Übergewicht, da sich viele Mitglieder der Mahnwachen von Süddeutschland bis hinauf nach Köln und Frankfurt auf den Weg nach Aldersbach bei Passau machten.

Der Leiter der BR-Kommunikation Steffen Jenter und der Vertreter des Journalistenverbandes im BR Rundfunkrat Harald Stocker vertraten trotz vereinzelter Selbstkritik die Position, dass Ausgewogenheit und Unabhängigkeit des ÖRR im Großen und Ganzen gewährleistet sei und auch die Kontrollgremien in ausreichender Weise den journalistischen Verfehlungen begegnen könnten.

ÖRR fördert Spaltung der Gesellschaft

Alle Parteien waren sich einig, dass der öffentliche Rundfunk, der am 29. Oktober 2023 sein 100-jähriges Bestehen feiern wird, vom Grundsatz her ein unabhängiges Juwel für die Demokratie sein könnte und sollte. Eine große Abweichung lag jedoch in der Beurteilung, warum der ÖRR zunehmend das Vertrauen der Bevölkerung und seine Unabhängigkeit verloren hat.

Gerum wies in diesem Kontext insbesondere auf die Spaltung der Gesellschaft hin und erörterte, dass eine gut informierte Minderheit sich seit Jahren ausführlich mit hochqualitativen Nachrichtenportalen im Internet beschäftige. Es sei unerträglich, dass der ÖRR hier seine Aufgabe vernachlässigt, die Medienkompetenz der gesamten Bevölkerung zu erhöhen, indem er verantwortungsvoll bei den Internetangeboten richtig einordnet und differenziert.

Anstatt hier wertvolle Brücken zu bauen und dadurch das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen, trägt der ÖRR zur tieferen Spaltung bei, indem er die Internetangebote pauschal diffamiert, ignoriert oder als unseriös einstuft.

Das Publikum trug einige Beispiele bei, wie die Berichterstattung in der Corona-Krise oder die undemokratische Beeinflussung der weltweiten Leitmedien durch internationale Organisationen wie die 2019 gegründete „Trusted News Initiative“.

Journalisten haben ethische Verantwortung

Den emotionalen Höhepunkt erreichte die Diskussion, als Gerum auf die ethische Verantwortung des gesamten Journalismus abhob und eine gemeinsame Anstrengung forderte für das Ziel der generellen gewaltlosen Lösung unserer internationalen Konflikte.

Ein sofortiger Waffenstillstand sei die zwingende Konsequenz einer ausgewogenen Betrachtung der globalen Interessen hinter den aktuellen Gewalttätigkeiten, zum Beispiel in der Ukraine oder im Jemen. Die Frage bleibt, warum der Journalismus hier kein dringend notwendiges klares Bild abliefert, wie es Pressekodex und Pressefreiheit eigentlich vorschreiben.

Es wäre wünschenswert, dass der 2023 einberufene ARD Zukunftsrat sich auch dieser wesentlichen Frage annimmt, wobei jedoch bei der Zusammensetzung des Zukunftsrates noch Nachbesserung anzustreben ist, weil viele Interessengruppen, vor allem jedoch der Bürger und Beitragszahler, aktuell noch bei den Beratungen ausgeschlossen sind.

Alle Teilnehmer lobten den konstruktiven Dialog und es herrschte Einigkeit, dass die Inhalte dieser zukunftsweisenden Diskussion dringend vertieft und weitergeführt werden sollten.

Mediendialog-App nun international

Um die Motivation für weitere und tiefer gehende Gespräche stetig zu erhöhen, weitet die Bürgerinitiative Leuchtturm ARD ORF SRG nun ihr Mediendialog-Angebot international aus mithilfe einer WebApp für den Mediendialog in Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch.

Aktuell beteiligen sich jede Woche bereits 200 Städte seit 63 Wochen an diesem wertvollen Dialog-Angebot, siehe die Weltkarte in der WebApp.

Jeder einzelne Welt-Bürger kann sich an weltweiten Einladungen der Presse zu den Veranstaltungen der internationalen Friedens- und Demokratiebewegung beteiligen: 

Der Link ist in jedem Browser zu öffnen, ohne Download und Registrierung: https://lstu.fr/mediendialog (7-minütige Anleitung: https://youtu.be/3r9a4CODZ2U)

Ziel ist es, in jeder Stadt der Welt eine vertrauensvolle und verantwortungsvolle Beziehung aufzubauen zwischen den Bürgern und dem lokalen Journalismus. Die bloße Einhaltung bestehender Regeln des internationalen Pressekodex kann eine mündige Zivilisation hervorbringen, die in der Lage sein wird, die gegenwärtigen und zukünftigen weltweiten Konflikte an runden Tischen zu lösen, statt mit Gewalt auf den Schlachtfeldern dieser Erde.

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