Das Schuldendesaster der USA: Auf dem Weg in die Unfinanzierbarkeit

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Die Schuldenorgien der US-Regierungen der letzten Jahrzehnte rächen sich langsam, aber sicher. Mit den steigenden Zinssätzen steigt auch die Last der Zinszahlungen exorbitant an. Und nicht nur das: Auch sinken die Steuereinnahmen extrem. Das geht nicht gut aus. Wer will noch US-Staatsanleihen kaufen, wenn man Devisenreserven auch mit einer goldgedeckten BRICS-Handelswährung haben kann?

An und für sich sind Staatsschulden nicht unbedingt etwas Schlechtes. Zumindest dann, wenn diese für Investitionen in die Zukunft angehäuft werden und auch durch höhere Steuereinnahmen gedeckt werden können. Doch von einer nachhaltigen Haushaltsführung sind viele Regierungen weit entfernt. So auch jene der Vereinigten Staaten von Amerika. Mittlerweile wird die Lage zunehmend kritisch, wie aktuelle Zahlen verdeutlichen.

So zeigt der jüngste monatliche Bericht über den US-Staatshaushalt einen Anstieg von 15 Prozent im Jahresabstand bei den laufenden Ausgaben. Die aktuellen 646 Milliarden Dollar sind fast 100 Milliarden mehr als noch im Juni des letzten Jahres. Gleichzeitig sanken die Steuereinnahmen um mehr als neun Prozent von 461 auf 418 Milliarden Dollar. Das Ergebnis: Mit 228 statt 89 Milliarden Dollar gab es beinahe eine Verdreifachung beim monatlichen Haushaltsdefizit. Ein deutliches Warnsignal.

Denn das Defizit für die ersten neun Monate des laufenden Haushaltsjahres ist mit 1,393 Billionen Dollar das dritthöchste der Geschichte (nur in den Lockdownjahren 2020/21 war es höher) und liegt um 170 Prozent über dem Wert des Jahres 2022. Eigentlich sind diese katastrophalen Zahlen keine Überraschung. Allerdings lohnt sich ein Blick auf Tabelle 3 (Seite 9). Dort wird konstatiert, dass die US-Regierung in diesen neun Monaten des laufenden Haushaltsjahres bereits 652 Milliarden Dollar an Bruttozinsen angehäuft haben, die bezahlt werden müssen. Ja, das sind nur Zinsen auf die gewaltigen Schulden des Landes und diese liegen um rund ein Viertel über den Zahlen des vorherigen Haushaltsjahres.

Und es wird nicht besser. Denn die Zinssätze für die Staatsanleihen steigen weiterhin an. Fünfjährige Staatsanleihen beispielsweise, die zu Beginn des Jahres 2022 bei einem Zinssatz von 1,35 Prozent lagen, finden sich jetzt laut einem Bericht bei knapp 4 Prozent wieder. Auf die gesamten Staatsschulden gerechnet liegt der gewichtete Durchschnittszinssatz bei 2,76 Prozent. Ein Plus von 1,8 Prozentpunkten gegenüber jenem von vor einem Jahr. Angesichts dessen, dass viele alte Staatsanleihen auslaufen und durch neue (höher verzinste) Papiere ausgetauscht werden müssen, zeichnet sich ein Desaster ab. Denn für die rund 32,3 Billionen Dollar an Staatsschulden werden bald schon mehr als eine Billion Dollar rein nur an Zinskosten fällig, weil die Zinssätze immer weiter steigen. Und nicht nur das: Der Posten für die Zinsen würden dann sogar die Ausgaben für die Sozialversicherung übertreffen und diesen damit zum größten Einzelposten bei den Staatsausgaben machen.

Für die US-Regierung besonders dramatisch ist jedoch der Umstand, dass es künftig immer schwieriger werden dürfte, die US-Staatsschulden via Staatsanleihen ans Ausland auszulagern. Denn mit der neuen goldgedeckten BRICS-Handelswährung, die bereits im August vorgestellt werden soll, sinkt auch zwangsläufig die Nachfrage nach US-Dollar-Beständen (also vor allem US-Staatsanleihen). Wer wird dann also die Papiere aufkaufen? Die Fed? Staatsfinanzierung durch die Notenpresse also? Das ist der Weg direkt hinein in die Hyperinflation.

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