Blutiger Terroranschlag im Iran – ein Eskalationsversuch?

Symbolbild: freepik

Bei einem Terroranschlag in der iranischen Stadt Kerman starben mehr als 100 Menschen. Das Ziel war die Trauerprozession für General Soleimani. Teheran macht Israel und die Vereinigten Staaten dafür verantwortlich. Wird versucht, den Iran zum Krieg zu provozieren?

Zwei Explosionen ereigneten sich in der iranischen Stadt Kerman in der Nähe des Friedhofs, wo General Kassem Soleimani, vor vier Jahren im Irak von den Amerikanern getötet, begraben liegt. Das Ziel war die Trauerprozession zu seinem Todestag, die dort stattfand. Laut iranischen Angaben gab es durch die Explosionen mindestens 103 Tote und 141 Verwundete.

Gemäß der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA soll sich die erste Explosion etwa 700 Meter von Soleimanis Grabstätte ereignet haben, die zweite rund einen Kilometer davon entfernt. Dies sei einer der tödlichsten Einzelangriffe in der Geschichte der Islamischen Republik gewesen.

Während führende iranische Politiker schnell Israel und die Vereinigten Staaten für den Anschlag verantwortlich machten, wies das US-Außenministerium die Anschuldigungen rasch von sich. Washington habe keinen Grund zu glauben, dass Israel hinter den Explosionen stecke. Es sei auch „lächerlich“ zu glauben, die Vereinigten Staaten wären in irgendeiner Art und Weise an dem Anschlag beteiligt gewesen.

Doch wer steckt dahinter? Bislang kann nur spekuliert werden. Der israelische Geheimdienst Mossad hätte wohl die entsprechenden Ressourcen – und auch ein Motiv. Sollte der Iran nämlich als Vergeltung aktiver in den Gaza-Konflikt eingreifen, könnte man Angriffe auf iranisches Gebiet rechtfertigen. Andererseits könnten auch iranische Hardliner dahinterstecken – ein Angriff unter falscher Flagge sozusagen, um die iranische Führung zum Handeln zu zwingen. Doch egal, wer auch dafür verantwortlich ist – zu einer Befriedung der Region hat der Anschlag nicht beigetragen.

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