Wenn Aberglaube auf Impfwahn trifft: Apothekerkammer-Chefin empfiehlt Salzlösung zur Covid-Impfung

Bild: freepik / noxos

Zwischen Österreichs Ärzte- und Apothekerkammer ist die Stimmung derzeit verschnupft: Nachdem bekannt wurde, dass Apotheker-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr in ihrer Hausapotheke heilkundliche Anwendungen parallel zur Corona-Impfung empfiehlt, die wissenschaftlich nicht evidenzbasiert sind, zeigen sich die Ärztefunktionäre empört. Vor allem dass Mursch-Edlmayr in ihrer eigenen „Steyrtalapotheke“ in Neuzug/Bezirk Steyr-Land (die dort als „Gesundheitsgreisslerei“ firmiert) wirkungslose Salzlösungen gegen etwaige Impf-Nebenwirkungen anpreist, schmeckt der Ärztekammer gar nicht. In ihren Anwendungsempfehlungen zur Impfung teilt sie mit, dass „die Energiemedizin die Basis für ein gesundes Leben“ darstellte, und verweist auf eine „breiten Palette von komplementärmedizinischen Produkten“, darunter etwa „quantenphysikalische Frequenzen in Form von Salzlösungen und Sprays“.

Ein Kommentar von Daniel Matissek

Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinmeier ist darüber fassungslos – und redet sich in Rage: „Wir kämpfen seit über einem Jahr gegen eine Pandemie, sehen deren hässliche Fratze täglich in unseren Spitälern und Ordinationen. Alle gemeinsam kämpfen für eine möglichst hohe Durchimpfungsquote und vor allem gegen Fake-News und Verschwörungstheorien. Wir fordern eine umgehende Klarstellung der Apothekerkammer zur Aufklärungsqualität in Apotheken“, zitiert ihn der „Kurier“. Inzwischen legte auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres nach – und zeigte sich „desillusioniert“: Er sei „enttäuscht“, dass die Apothekerkammerpräsidentin trotz ihrer verantwortungsvollen Aufgabe hier den „evidenzbasierten Boden“ verlasse.

Eigentlich liegt die von der vermeintlichen Quacksalberin Mursch-Edlmayr geführte österreichische Apothekerkammer voll auf einer Linie mit den Impf-Kampagneros von Regierung und WHO. Die Apotheker empfehlen die Covid-Impfung mit genau derselben Sorglosigkeit und Vehemenz wie Steinmeiers Mediziner: Auf der der Apothekerkammer-Webseite findet sich unter dem Titel „Impfen ist sicher – Impfen macht sicher!“ denn auch eine veritable Jubelarie auf die Covid-Impfungen, inklusive Denunzierung der Impfkritiker: „Trotz überzeugender, wissenschaftlich nachgewiesener Argumente für das Impfen“, heißt es dort, „gibt es viele Mythen und Fakenews, mit denen Impfgegner argumentieren… Umso wichtiger ist die Beratungsleistung durch Apothekerinnen und Apotheker“. Angesichts dieser Big-Pharma-konformen Linientreue verwundert das persönliche alternativmedizinische Ergänzungsangebot der Apothekerpräsidentin durchaus.

Tirade gegen Unwissenschaftlichkeit wird zum Bumerang

Dennoch übersieht die Ärztekammer bei ihrer Tirade gegen Mursch-Edlmayrs „Unwissenschaftlichkeit“, ihren „nicht evidenzbasierten“ Wunderglauben einen wesentlichen Punkt: Im Prinzip trifft all das, was sie der heilesoterisch veranlagten Kammerpräsidentin vorwerfen, auch auf die Corona-Impfstoffe selbst zu. Auch dort ist der „evidenzbasierte Boden“, von dem Szekeres spricht, lange verlassen worden.

Denn selbstverständlich – Stichwort „Wissenschaftlichkeit“ – fehlt eine ausreichende Erprobung durch klinische Langzeit-Studien, deren Dauer üblicherweise acht bis zehn Jahre beträgt und die bei allen bisherigen Impfungen zwingende Zulassungsvoraussetzung war. Es kann auch überhaupt niemand mit Gewissheit ausschließen, dass sich die Covid-Impfstoffe nicht womöglich dereinst noch als „Zeitbombe“ erweisen. Tagtägliche schwere bis tödliche Nebenwirkungen beweisen schon jetzt, dass es sich bei den mRNA- und Vektorvakzinen um alles andere als sichere, unbedenkliche Anwendungen handelt, und dass diese von etablierten Medien und Regierungen gezielt verschwiegen und verharmlost werden, spricht Bände. Die tatsächliche Wirksamkeit der Impfstoffe (die weder Reinfektionen noch Virusübertragung verhindern können und eigentlich mehr von einer Gentherapie als einem Mittel der Immunisierung haben) ist in Wahrheit nicht viel besser belegt als etwa homöopathische, schamanische oder naturkundliche Heilverfahren.  

Hinzu kommt, dass es praktisch keinen Unterschied gibt zwischen dem quasi-religiösen Erlösungsglauben der Impf-Propagandisten und den Heilsverkündungen von Alternativmedizinern und Wunderheilern: Beide hängen gewissermaßen einem pseudowissenschaftlichen Voodoo nach. Die einen glauben an Spike-Proteine, die andere an Energiestrahlen, quantenphysikalische Zelleffekte oder Bachblüten.

Angesichts des spirituellen Eifers jedenfalls, mit dem Mainstream-Wissenschaftler, gestandene Schulmediziner und und die Politik weltweit die in Wahrheit rein hochexperimentellen Corona-Impfungen anpreisen und verherrlichen, indem sie sie für ebenso segensreich wie unbedenklich erklären, braucht sich Österreichs Ärztekammer nicht über spinnerte oder „unseriöse“ Apothekerfunktionäre zu beschweren. Die Salzlösung zur Impfung mag suspekt erscheinen; doch noch suspekter ist die Impfkampagne selbst.

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