Einsame Herzen – zahlreiche Tränen: Wenn Spaltung zu Isolation und Einsamkeit führt

Bild: freepik / spukkato

Die Spaltung, die sich die letzten 3 Jahre durch Familien, Freunde und durch die ganze Gesellschaft zieht, ist zum Großteil der hetzerischen Politik- und Medienlandschaft zu verdanken. Stets will sich eine Gruppe über die andere erheben und keinen Millimeter von der eigenen Meinung abweichen. Aber was ist der Preis, den wir Menschen dafür zahlen müssen? Immer mehr Menschen fallen in eine fast schon gewohnte Isolation und Einsamkeit.

Presseaussendung der GGI-Initiative

Die Verletzungen, die wir Menschen uns in den letzten drei Jahren gegenseitig zugefügt haben, sind enorm. Schwiegermütter, die einem das Intensivbett nicht gönnen, weil ungeimpft. Die runde Geburtstagsfeier der Uroma, bei der man ausgeladen wird, weil man sich keinen Piks geholt hat, und weil gerade die 2G Regel gilt. Oder die beste Freundin, die plötzlich nicht mehr erreichbar ist, und auch auf keine Nachricht mehr antwortet. Solche Situationen und Kränkungen hinterlassen tiefe Wunden in unserer Psyche und in unserer Seele. Angstzustände, Depressionen und Wut sind mit erschreckender Geschwindigkeit auf dem Vormarsch, und oft auch auf solche Verletzungen zurückzuführen. Viele Menschen ziehen sich immer mehr zurück und meiden zunehmend soziale Kontakte. Aber wo führt uns das hin?

Einsamkeit macht krank

Der Psychologe, Psychiater und Hirnforscher Manfred Spitzer meint, dass Einsamkeit schmerzhaft, ansteckend und ja, sogar tödlich sein kann. Wenn wir zum Beispiel aus einer Gruppe oder sogar aus der Familie hinausgeschmissen werden, wird sofort das Schmerzzentrum in unserem Hirn aktiviert. Wir erleiden also Schmerz. Weiters gibt es die Forschungen, dass Menschen, die sich einsam fühlen, andere Menschen mit hinunterziehen, also anstecken mit ihrer Einsamkeit.

Seiner These zufolge war Einsamkeit 2015 Todesursache Nummer 1 in der westlichen Welt. Weit vor Übergewicht, Zucker oder Luftverschmutzung. Wie können wir hier gegensteuern?

Gesundheit hat viele Gesichter

Das einseitige Bild, dass Gesundheit sich rein auf körperliche Symptome bezieht, ist längst verstaubt und überholt. Gesundheit muss viel mehr Aspekte beinhalten. Wichtig für einen ganzheitlichen Blick auf uns Menschen und unsere Gesundheit ist es, die psychischen Umstände und auch die sozialen Verhältnisse miteinzubeziehen.

Wir als Gesellschaft bzw. Gemeinschaft können versuchen, uns auf unseren Kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen. Das Mensch-Sein.

In diesem Sinne sollten wir uns auf Augenhöhe begegnen, uns einen respektvollen Ton für unsere Kommunikation aneignen und offen sein, einander zu berühren (körperlich als auch menschlich).

Wäre es nicht schön, wenn aus einsamen Herzen – zahlreiche Tränen ein: verbundene Herzen – getrocknete Tränen werden würde?

#VerbindenStattSpalten

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