Zu großer Widerstand: Aktiengesellschaft wird Strafen der „Letzten Generation“ doch nicht übernehmen

Bild: R24

Die Freude bei den Klimaradikalen war groß: Eine Aktiengesellschaft wollte alle ihre Geldstrafen übernehmen – so sollte „eine wichtige Hürde“ fallen, damit sich auch andere Wohlstandsverwahrloste zukünftig an den Straftaten der Organisation „Letzte Generation“ beteiligen. Die Ankündigung führte jedoch zu so massiver Kritik, dass der Vorstand der Gesellschaft eilig zurückruderte.

Am 3. Mai freute sich die „Letzte Generation“ auf Twitter:

‼️💰 Aktiengesellschaft zahlt alle unsere Strafen
„Es geht um den Notfall namens Klimaschutz” betont Alfred Platow, Gründer und Vorstandsmitglied von Ökoworld.
Durch diese Zusage fällt eine wichtige Hürde, um sich zukünftig an Protesten zu beteiligen

Nun musste der Tweet kleinlaut gelöscht werden, denn Platow ruderte umgehend zurück. In einer Pressemitteilung für seine „ÖKOWORLD AG“ schrieb er am gestrigen Donnerstag:

Am 2. Mai habe ich via Pressemeldung Unterstützung für die Ziele der Letzten Generation angekündigt – zuvor diesbezüglich in der taz am Samstag eine Anzeige geschaltet. Mein Ziel: Auf die Dringlichkeit des Handelns gegen die Klimaerwärmung hinzuweisen.

Diese Meldung hat zur Folge, dass die ÖKOWORLD AG massiv öffentlich angefeindet wird. Das Ganze passiert in einer sehr aufgeheizten gesellschaftlichen Atmosphäre. Mit Kritik hatte ich gerechnet, allerdings nicht in diesem emotionalen Ausmaß. Zudem geht es bei den Reaktionen weniger um die Inhalte des Klimaschutzes, sondern nahezu ausschließlich um das Thema der Strafen und Gebühren sowie um mögliche Anstiftung zu Straftaten. Auch werden Mitarbeitende der ÖKOWORLD AG persönlich angegriffen für die Aussagen, die ich als Gründer und Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG veröffentlicht habe und für die ich persönlich die alleinige Verantwortung trage.

Er sei zu dem Schluss gekommen, dass seine Aussagen nicht angemessen waren. Es sei nicht seine Intention, „zu Straftaten anzustiften, einen Freibrief für Straftaten auszustellen oder das Gesetz zu relativieren“. Die „Letzte Generation“ hatte das freilich anders aufgefasst, denn diese hatte sich durch die Ankündigung prompt mehr Beteiligung bei ihren Straftaten erhofft. Und auch der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft hatte gegenüber der „Bild“ nahegelegt, dass die Staatsanwaltschaft aktiv werden müsse:

„Wenn ein Finanzdienstleister seine wirtschaftlichen Möglichkeiten dazu einsetzt, solche Straftaten zu fördern und dazu anzustiften, wirft das Fragen auf. Sollten beispielsweise Geldstrafen durch ,Ökoworld AG‘ ersetzt werden, sollten die Staatsanwaltschaften Beihilfe und Anstiftung zu Straftaten prüfen.“

Quelle: Rainer Wendt ggü. „Bild

Findige Nutzer in den sozialen Netzen begannen derweil prompt, die „Ökoworld“ unter die Lupe zu nehmen und Auffälligkeiten und potenzielle Unstimmigkeiten ans Tageslicht zu befördern.

Statt die Klimaradikalen zu unterstützen, will Platow nun lediglich 20.000 Euro in den „Umwelt-Treuhandfonds“ überweisen. Dabei handele es sich aber nicht um Firmengelder, wie er hervorhebt.

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