Im Vergleich mit den letzten fünf Jahren lag der europäische Gasverbrauch in diesem November um ein Viertel unter dem Durchschnitt für diesen Monat. Hauptgrund dafür: die hohen Preise. Eine veritable Wirtschaftskrise bahnt sich in Europa an.
Mit ihrer Sanktionspolitik gegen den russischen Finanz- und Energiesektor haben sich die Europäer selbst ins Knie geschossen. Dies verdeutlichen die aktuellen Zahlen zum Verbrauch von Erdgas im November. Einem Bericht zufolge haben die europäischen Länder im vergangenen Monat um 24 Prozent weniger Erdgas verbraucht, als es im Schnitt der letzten fünf Jahre für den November üblich war. Hauptsächlich beruht dies auf dem Umstand, dass die Preise für den früher so billigen Energieträger zwischenzeitlich Rekordhöhen erreichten.
Der Bericht hält auch fest, dass der Anteil an russischem Gas am gesamten EU-Verbrauch von zuvor etwa 40 auf nunmehr neun Prozent gesunken ist. Dies ist auf das Zusammenspiel der geringeren Nachfrage und nur mehr eingeschränkten Gaslieferungen über die Pipelines aus dem flächenmäßig größten Land der Welt zurückzuführen. Man sollte hierbei nicht vergessen, dass beispielsweise die europäische Düngemittelproduktion angesichts der hohen Gaspreise fast komplett zum Erliegen gekommen ist und auch viele Metallverarbeiter (siehe unsere Berichte hier und hier) die Produktion deshalb eingestellt bzw. ausgelagert haben. Nicht viel besser sieht es bei der chemischen und der Pharmaindustrie aus.
Während man den Nachfrageeinbruch seitens der Brüsseler Eurokraten und den politischen Führungen in vielen Hauptstädten des Kontinents wohl lieber als Erfolg verkaufen würde, da so ja auch die Gasreserven geschont werden, sieht die Realität komplett anders aus. Da die fehlende Energie aus der Verbrennung von Erdgas nicht umfassend durch andere Energieträger ausgeglichen werden kann, haben wir hier einen wichtigen Indikator dafür, dass die Europäische Union direkt in eine veritable Wirtschaftskrise schlittert. Die „Lokomotive Deutschland“ stellt da absolut keine Ausnahme dar – das Medium „Pleiteticker“ berichtete bereits über zahlreiche Unternehmen in Deutschland, die vor der von der Politik verschuldeten Energiekrise kapitulieren mussten.