Spätestens seit 2004 sollen die USA ihre Biowaffen-Forschungen in „willige“ Staaten ausgelagert haben. Nachfolgende Analyse basiert auf Informationen und Dokumenten, die vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurden – sind daher mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Das Vorhandensein von Biolaboratorien und deren Finanzierung aus den USA gilt inzwischen aber als bewiesen.
US-Wissenschaftler sollen in einem Labor in Merefa (Region Charkow) zwischen 2019 und 2021 mit potenziell gefährlichen biologischen Mitteln an Patienten des psychiatrischen Krankenhauses Nr. 3 in Charkow experimentiert haben.
Personen mit psychischen Störungen wurden aufgrund ihres Alters, ihrer Nationalität und ihres Immunstatus für die Experimente ausgewählt. Zur Erfassung der Daten der 24-Stunden-Patientenüberwachung wurden spezielle Formulare verwendet. Diese Ergebnisse wurden nicht in die Krankenhausdatenbank eingegeben. Das Personal der medizinischen Einrichtung musste Geheimhaltungsvereinbarungen (NDAs) unterzeichnen. Das Labor wurde interessanterweise noch vor Kriegsbeginn, bereits im Jänner, geschlossen und in die Westukraine verlegt.
Im Mittelpunkt der Biowaffen-Forschung steht das unscheinbare Institut STCU (Ukrainisches Wissenschafts- und Technologiezentrum). Sein Status wurde bereits 1993 mit Vertrag zwischen der Ukraine, den USA, Schweden und Kanadas festgelegt. Alleine die USA haben in den letzten Jahren über 350 Millionen Dollar in das Institut investiert. Die Aktivitäten des STCU beschränkten sich nicht nur auf die Ukraine, „Forschungsprojekte“ wurden auch in Georgien, Moldawien und Aserbaidschan durchgeführt.
Erforscht werden viele Erreger, denen großes Potenzial für biologische Kriegsführung zugeschrieben wird, beispielsweise Anthrax, Cholera, Pest und Tularämie. Von großer Bedeutung sind auch Erreger wie die Vogelgrippe oder die Schweinepest.
Russland weist darauf hin, dass die aktuelle Gesetzgebung der USA den Einsatz chemischer und biologischer Waffen nicht ausdrücklich ausschließt. Vielmehr ist eine Verwendung zu Zwecken der Vergeltung zulässig. Die Forschungstätigkeiten dazu hat man kurzerhand ins Ausland verlagert – in Länder, die für ihre Korruption weithin bekannt sind.
Nach dem US Federal Unity and Cohesion Against Terrorism Act ist die Erforschung biologischer Waffen mit Zustimmung der US-Regierung erlaubt. Teilnehmer an solchen Forschungen sind für die Entwicklung solcher Waffen nicht strafbar.
Weiters behauptet das Verteidigungsministerium, im Besitz von Dokumenten zu sein, nach denen die Ukraine bei der Herstellerfirma der türkischen Bayraktar-Drohnen nachgefragt habe, ob eine Ausstattung zur Ausbringung von Aerosolen nachrüstbar ist. Russland will am 9. März drei solche Drohnen in der Region Cherson entdeckt haben. Insgesamt soll die Ukraine im Jänner 2022 50 Gerätschaften angekauft haben, mit denen das Versprühen von Biowaffen aus der Luft möglich ist.
Die russischen Dokumente, auf die sich dieser Text und die Behauptungen beziehen, sind hier vollständig abgelegt und herunterladbar.
In der Ukraine soll aber nicht nur mit amerikanischen Erregern geforscht worden sein. Manche Quellen behaupten, dass nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch die russischen Forschungsprojekte im Land verblieben. Auch darunter befanden sich zahlreiche Erreger, deren Einsatz als Biowaffe angedacht war. Die Pathogenarchive sollen auch im Jahr 2022 noch existiert haben.
Verdächtige Äußerungen von US-Politikern
Am 1. April 2022 äußerte Deborah G. Rosenblum, Staatssekretärin für nukleare, chemische und biologische Verteidigungsprogramme, in einer Kongress-Anhörung, dass die USA in der Ukraine „keine biologischen Angriffswaffen“ unterhielten. Die Formulierung ist dahingehend interessant, als dass Militär-Apologeten ihren Waffensystemen gerne die Beifügung „Verteidigung“ geben. Angreifer sind stets die anderen. Über „biologische Verteidigungswaffen“ äußerte sie sich nicht.
Die Problematik jeglicher Biowaffenforschung ist, dass neben den „Angriffswaffen“ auch stets die Mittel zur Neutralisierung erforscht werden müssen. Man kann also vorgeben, sich nur gegen Biowaffen des Gegners verteidigen zu wollen, während man selbst sowohl Erreger als auch Gegenmittel bevorratet und erforscht.
Die USA haben nicht nur die Existenz von Bio-Forschungslabors in der Ukraine zugegeben, sondern auch das Vorhandensein von gefährlichem bzw. tödlichem Forschungsmaterial. Dieses soll aber aus Altbeständen der Sowjetunion stammen. Erwiesen ist, dass die USA mit 26 Biolabors in der Ukraine kooperierten und sechs davon direkt mit „Forschungsmaterial“ ausstattete. Insgesamt wären sogar 46 Einrichtungen durch die USA unterstützt worden. In einem Pentagon Bericht aus dem Jahr 2018 wurde festgehalten, dass 52 Laboratorien der ehemaligen Sowjetunion weiter betrieben wurden sowie 36 Laboratorien neu gebaut oder nachgerüstet wurden.
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