Der Krieg in der Ukraine dürfte vielen Bürgern die Bedeutung der Neutralität Österreichs wieder verstärkt vor Augen geführt haben. Am 21. September, dem Tag des Weltfriedens, wird in Wien die Kundgebung „Soldaten für Neutralität“ stattfinden, auf der Soldaten sich für die Beibehaltung der immerwährenden Neutralität Österreichs einsetzen werden. Für unsere Gastautorin Andrea Drescher steht fest: Damit setzen sie und alle Teilnehmer an der Kundgebung ein deutlich sicht- und hörbares Zeichen für den Frieden!
„Save the Date“: Soldaten für Neutralität
Ein Gastkommentar von Andrea Drescher
Am 21.9.2022, dem Tag des Weltfriedens, findet am Platz der Menschenrechte in 1070 Wien (Mariahilfer Straße 1) von 18.00 bis 20.30 Uhr die Kundgebung „Soldaten für Neutralität“ statt.
Menschen, denen die Neutralität Österreichs am Herzen liegt, sollten sich diesen Termin unbedingt vormerken!
Die Kundgebung – ein Einstieg
Angesichts des Krieges in der Ukraine stellt sich für Österreich die Frage, wie Politik und Bevölkerung zur immerwährenden Neutralität stehen, welche Bedeutung diese gesetzliche Verpflichtung für unser Land hat und welchen Beitrag die Regierung zur Aufrechterhaltung des Friedens in Europa leisten kann.
Am 15.5.1955 unterzeichneten nach jahrelangen Verhandlungen und Rückschlägen Leopold Figl und die Alliierten den Staatsvertrag. Am 26. Oktober 1955 beschloss der Nationalrat die „immerwährende Neutralität“ Österreichs als erstes Verfassungsgesetz.
Für diese Form der Neutralität setzen wir uns am 21.9.2022 ein.
Um die Bedeutung der immerwährenden Neutralität Österreichs auch im Rahmen der Veranstaltung hervorzuheben, sind keinerlei Parteifahnen oder Fahnen anderer Länder erlaubt. Auch Plakate mit Bezug auf andere wichtige Themen sind nicht erwünscht. Unsere Ordner werden angewiesen, auf die Einhaltung dieser Vorgaben zu achten. Wir bitten um Verständnis. Über die Mitnahme vieler Österreich-Fahnen bzw. rein weißer Fahnen oder blauer Friedensfahnen freuen wir uns natürlich sehr!
Die Webseite www.soldaten-fuer-neutralitaet.at ist online, der Telegram-Kanal https://t.me/soldaten_fuer_neutralitaet steht auch. Dort kann man sich ausführlich über die Ziele der Kundgebung, unsere Werte und die Sichtweise der Sprecher und Organisatoren informieren. Das „Programm“ ist noch in Arbeit, wird nachfolgend online gestellt und auch aktualisiert. Dies gilt auch für die Statements von Unterstützern, die sich öffentlich für eine Beibehaltung der immer-währenden Neutralität Österreichs einsetzen.
Es liegt an uns
Bitte leitet diese Informationen an möglichst viele Menschen weiter! Die Kerngruppe für die Organisation dieser Veranstaltung besteht aus vier Personen, wir haben keine Partei, keine Organisation hinter uns, nur Freunde, die persönlichen Netzwerke und Medien wie TKP oder Report24, die uns unterstützen. Danke für Eure wertvolle Hilfe!
Ich bin das erste Mal für Frieden auf die Straße gegangen als ich 16 war. Heute bin ich 61 und muss mich – notgedrungen – im Rahmen meiner Möglichkeiten immer noch für Frieden einsetzen. Hätte man mir vor 45 Jahren gesagt, dass ich an der Organisation einer Kundgebung beteiligt sein würde, auf der sich Soldaten öffentlich für Neutralität aussprechen, hätte ich mein Gegenüber für verrückt erklärt.
Mit Menschen, die einen militärischen Hintergrund haben bzw. hatten, aktiv für eine friedliche Welt zusammenzuarbeiten, war bis vor kurzem für mich nicht denkbar.
Die Kundgebung „Soldaten für Neutralität“ belehrt mich eines Besseren. Ich bin diesen „Bürgern in Uniform“ sehr dankbar für ihren Mut und ihre Bereitschaft, öffentlich die Beibehaltung der immerwährenden Neutralität Österreichs einzumahnen! Damit setzen sie und alle Teilnehmer an der Kundgebung ein deutlich sicht- und hörbares Zeichen für den Frieden!
So ändern sich die Zeiten. Wir sehen uns am 21.9.2022 um 18.00 Uhr in Wien am Platz der Menschenrechte.
In eigener Sache: Mein journalistischer Mentor Tommy Hansen, der heute vor vier Jahren verstorben ist, hat mir beigebracht: „Mache Dich nie mit einer Sache gemein, auch nicht mit einer guten!“ Journalistisch zu arbeiten und gleichzeitig als Aktivistin und einer der Organisatoren der Veranstaltung diese Regel einzuhalten, ist kaum möglich und eigentlich wollte ich bei TKP oder Report24 nicht selbst über diese Kundgebung schreiben. Bis Peter F. Mayer mich aufforderte, es doch zu tun. Unter dem Motto „In eigener Sache“ werde ich in den nächsten Wochen kurz über die Vorbereitungen zu dieser Veranstaltung berichten.