Pharmaunternehmen nutzte gebrauchte Nasenstäbchen für Corona-Tests

Bild: freepik

Die Horrormeldungen um katastrophale Hygienezustände bei der Herstellung von Medizinprodukten reißen nicht ab: Nach dem Aufruhr um vermeintliche „Morgellons“ in Schutzmasken sorgte zuletzt ein Video von armen Kindern aus Indien für Entsetzen, die unter schrecklichsten Bedingungen Testkits zusammenbauten. Nun flog ein weiterer Skandal auf: Eine Pharmafirma aus Indonesien hat offenbar gebrauchte Teststäbchen wiederverwendet.

Das Unternehmen Kimia Farma wird beschuldigt, bereits verwendete Abstrichstäbchen gewaschen und neu verpackt zu haben. Zum Einsatz kamen diese kontaminierten Testkits dann beispielsweise am Flughafen Kualanamu in Medan. Tausenden Passagieren sollen der Polizei zufolge die gebrauchten Teststäbchen in die Nasen gebohrt worden sein.

Die Kontamination führte zu verfälschten Tests, weswegen der Betrug letztendlich aufflog. Ein Zivilpolizist wurde am Kualanamu International Airport positiv mit einem solchen Stäbchen getestet – Kontrolltestungen blieben allerdings negativ. Auch zwei indonesische Menschenrechtsanwälte, die fast wöchentlich für Anhörungen nach Jakarta fliegen mussten, waren betroffen. Einer von ihnen beschwerte sich, die Tests wären viel zu tief durchgeführt worden, außerdem seien pro Test mehrere Abstriche nötig gewesen. Er vermutet nun, dass die Verwendung der gebrauchten Stäbchen die Prozedur erschwert hatte.

Das fragliche Pharmaunternehmen ist landesweit tätig. Das genaue Ausmaß des Betruges ist noch unklar: Aktuell wird von umgerechnet 104.000 Euro ausgegangen, die erschlichen worden sind. Das Testzentrum von Kimia Farma am Flughafen von Kualanamu wurde geschlossen, weitere Ermittlungen laufen.

Testgeschäft zieht Betrüger magisch an

Die Corona-Tests sind weltweit zum milliardenschweren Geschäft geworden. Dass so schwarze Schafe angezogen werden, ist nicht verwunderlich: Es bleibt zu befürchten, dass Betrügereien wie diese in Indonesien weltweit noch um einiges häufiger vorkommen. Solche minderwertig hergestellten und mitunter gesundheitsgefährdenden Testkits können auch nach Europa exportiert werden: Hier ist der Bedarf an Tests dank der Testpflichten schließlich besonders groß. Man kann sich also auch hierzulande leider nicht in Sicherheit wiegen – man erinnere sich nur an die Schul-Tests in Deutschland, in denen ein gefährliches Gift entdeckt worden ist…

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