Was geschah wirklich in der Geschichte der Impfungen? Konnten die Pocken und Poliomyelitis tatsächlich nur mittels Impfung besiegt werden, oder hat dieses Narrativ viel mehr mit Lobbyismus und Pharmaindustrie zu tun? Wie liegt der Fall bei den Masern? Der Medizinhistoriker Dr. Gerd Reuther nimmt den Zuhörer in seinem Vortrag mit auf eine kleine Zeitreise und stellt dabei eine gänzlich andere Sichtweise als die in den Büchern vermittelte dar. Bilden Sie sich selbst ein Urteil …
Univ. Doz. Dr. med. Gerd Reuther ist Facharzt für Radiologie und Buchautor. In seinen Werken
- Die Kunst, möglichst lange zu leben. Ein Arzt verrät, worauf es wirklich ankommt.
- Der betrogene Patient. Ein Arzt deckt auf, warum Ihr Leben in Gefahr ist, wenn Sie sich medizinisch behandeln lassen.
- Heilung Nebensache. Eine kritische Geschichte der europäischen Medizin von Hippokrates bis Corona
… stellt er die Frage, ob tatsächlich immer aufwändigere Behandlungen nötig sind, um Krankheiten zu heilen und gesund alt zu werden – die Statistik zeigt, dass Medizin mehr Schäden als Erfolgsgeschichten verursacht. Er deckt auf, dass sie häufig nicht auf das langfristige Wohlergehen von Patienten abzielt, sondern in erster Linie bestrebt ist, die Kassen von Kliniken und Praxen zu füllen. Denn Ärzte, Apotheker und Pharmaindustrie wollten schon immer das Beste der Menschen – ihr Geld. Dabei werden gesundheitliche Schäden nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern, wie etwa mit den Impfungen gegen Covid-19, auch absichtlich herbeigeführt. „Die Blutspur der Schulmedizin“ zieht sich bis in die heutige Zeit, wobei speziell seit Entstehung der Pharmaindustrie das körpereigene Immunsystem von Ärzten zunehmend als lästige Konkurrenz betrachtet wird.
- Dr. Gerd Reuther: „Die Medizin strebt Gesundheitsschäden von Patienten bewusst an“
- Dr. Gerd Reuther: Die Selbstheilung ist einfach kein Geschäftsmodell
Anlässlich der Gesundheitstage der Gesellschaft für Gesundheitsberatung im Frühjahr 2021 beleuchtete Reuther nicht nur die Frage, ob Impfungen gegen Covid-19 das entscheidende Element für ein Ende der Corona-Pandemie und der mit ihr verbundenen Maßnahmen sein können. Der Medizinhistoriker analysierte die Vergangenheit der Impfungen per se, von ihren ersten Anfängen bis hin zu ihrem heutigen Status als vermeintliche Rettung vor den schwersten Seuchen.
- „Impfungen haben keine einzige Erkrankung zum Verschwinden gebracht. Das wollen viele Menschen nicht wahrhaben, auch viele meiner Kollegen nicht. Aber die Fakten sind erdrückend. Jeder, der sich eine Stunde mit Impfungen beschäftigt hat, wird das feststellen.“
- „Polio war eine Erfindung der Chemie-Industrie, um Schäden durch Pestizide zu verschleiern. Ein natürlicher Erreger musste dafür herhalten.“
Sehen Sie Dr. Reuthers Vortrag „Impfungen – Segen oder Fluch? Eine historische Perspektive“ auf der Webseite der GGB oder hier im Artikel. Er wird im Folgenden zusammengefasst wiedergegeben.
Eine gänzlich andere Risikokategorie
Der Begriff des Impfens, erklärt Reuther, stammt ursprünglich aus dem Gartenbau: Man pfropft einer Pflanze etwas ein, um sie zu verändern. Der allgemeine Hauptgrund, weswegen geimpft wird – so hat das jeder im Kopf – ist die Verhütung infektiöser Krankheiten. Als jedoch Ende des 19. Jahrhunderts die Pharmaindustrie in das Impfen einstieg, kam bald auch die Therapie von Krankheiten auf den Plan: Geimpft wird, um eine vorhandene Erkrankung wie etwa Krebs oder Diabetes zu besiegen. Im Zuge von Corona kam der Ansatz aus dem Gartenbau auf die Agenda, nämlich ein Lebewesen durch die Impfung zu beeinflussen. Dies ist, so die Überzeugung des Radiologen, grundsätzlich abzulehnen.
Bei der Betrachtung des Impfens als Teil einer medizinischen Behandlung geht es um die Verhütung infektiöser Krankheiten. Dabei wird zwar pauschal von „Impfen“ gesprochen, jedoch bestehen sehr große Unterschiede.
Geimpft wird durch die Gabe modifizierter Erreger, das heißt, von Erregern, die „irgendwie so abgeschwächt / modifiziert sein sollen, dass sie nicht mehr wirklich krank machen und vor allem keinen Tod produzieren können“, so Reuther. Oder man verabreicht keinen Erreger, sondern genetisches Material. Dieses soll dann im Impfling die Produktion von einzelnen Komponenten dieses Erregers bewerkstelligen, die dann wiederum als Reiz für eine Immunantwort zur Verfügung stehen: „Was bei dieser Differenzierung und bei dieser Diskussion jetzt auch der neuen Impfstoffe nicht wirklich gesagt wird, ist, dass wir von einer ganz unterschiedlichen Risikokategorie reden.
Warum? Weil die Gabe der modifizierten Erreger, wie wir sie jetzt die letzten, sagen wir, 150 Jahre gekannt haben – das ist die Gabe von Material in unseren Extrazellulärraum. Das heißt, das Gewebewasser zwischen den Zellen. Und es kommt nichts in die Zellen. Und damit haben wir natürlich ein geringeres Risikopotenzial, als wenn Stoffe in das intrazelluläre Wasser, in unsere Zellen hineinkommen. Und das wird ja bewusst gewünscht bei diesen mRNA-Impfstoffen. Die müssen dort hinein kommen, weil nur in der Zelle die genetische Information, die man transferiert, abgelesen werden kann. Wir befinden uns plötzlich im Inneren einer Zelle. Da kann einfach viel mehr passieren.“
Die Impfstoffe gegen Covid-19 wurden lediglich bedingt zugelassen. Eine Vollzulassung kann es nur geben, wenn entsprechende Daten zur Produktsicherheit von den Herstellern in ein, zwei, drei Jahren nachgeliefert werden. Das, so Reuther, sollte man wissen.
Impfungen stehen der Homöopathie näher als der Allopathie
Impfungen gelten als Klassiker der Schulmedizin. Sie zählen zur Allopathie wie etwa Chemotherapie, Schmerztherapie und dergleichen. „Aber wenn wir es uns genau anschauen“, macht Reuther aufmerksam, „sind die Impfungen nichts, was zur Allopathie passt. Denn die Allopathie behandelt üblicherweise ohne oder sogar gegen die körpereigene Abwehr. Während das, was die Impfungen machen – einen Reiz setzen, um die körpereigene Abwehr zu stimulieren, zumindest in der Planung, eigentlich homöopathisch ist. (…) Wir geben eine Information, die die körpereigene Gegenkraft stimuliert.“ Dies wurde bereits vom deutschen Arzt und Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, so formuliert. Er setzte sogenannte Nosoden – Krankheitserreger in einer sehr hohen Verdünnung, die zu einer Stärkung des Immunsystems führen sollten – ein.
Der Haupterreger im Impfstoff – nur unwirksames Kürprogramm?
Bei der Hormesis handelt es sich um eine Theorie, die davon ausgeht, dass Gesundheit durch die Aufnahme von Giften in geringer Menge gestärkt wird, weil man dadurch gegen sie resistent werden kann. Im weitesten Sinn, beschreibt Reuther, ist das Prinzip des Impfens ein Teil davon. Jedem Impfstoff sind biologisch inkompatible, nicht abbaubare Substanzen, sogenannte Adjuvantien bzw. Hilfsstoffe hinzugefügt. Beispielsweise Aluminiumhydroxid, Polysorbat 80 oder auch „andere Partikel, die vor wenigen Jahren italienische Forscher im Elektronenmikroskop gefunden haben und die sie zugeordnet haben, als wären das Partikel aus Müllverbrennungsanlagen. Also tatsächlich giftiges Material, was zusätzlich mit den Impfstoffen eingebracht wird, und Impfstoffhersteller konzidieren auch, dass ohne dieses giftige Material, was ja von Impfgegnern immer wieder kritisiert wird, die Impfungen gar nicht wirken würden. Und deswegen natürlich die Frage auch entstehen muss: Wenn wir sehr viele spezifische Impfstoffe haben, wirkt da eigentlich immer nur dieses kleine Arsenal von Giftsubstanzen, was beigemengt ist? Und ist der Haupterreger, den man beigibt, eigentlich nur ein Kürprogramm?“ Es lohnt, ist der Radiologe überzeugt, darüber nachzudenken und fügt hinzu, dass auch die neuartigen Covid-Impfstoffe Hilfsstoffe enthalten. Und zwar – trotz des völlig unterschiedlichen Prinzips – die gleichen, wie den klassischen Impfstoffen bisher beigegeben wurden.
Als Impfziele werden stets zum einen die möglichst langanhaltende Immunisierung gegen eine Infektionskrankheit, sowie zum anderen die Prävention der Weitergabe eines Erregers angeführt.
Beide wurden jedoch in den Zulassungsstudien der Hersteller der Covid-Impfstoffe gar nicht untersucht. Sie können, so Reuther, derzeit nicht beantwortet werden, obwohl es eigentlich die Hauptziele der klassischen Impfstoffe sind: „Und auch in der Geschichte werden wir sehen, ist es nicht so, dass selbstverständlich diese Ziele immer erfüllt würden. Mehr oder weniger häufig werden die gar nicht erfüllt und trotzdem gelten diese Substanzen als Impfstoffe.“
Seuchenbeseitigung durch Impfungen? Kann so nicht stimmen.
Bei Impfungen handelt es sich um ein bewährtes Verfahren, heißt es, weil es Impfungen bereits relativ lange gibt, so der Medizinhistoriker. Man spricht von einer in Europa 300 Jahre zurückreichenden Tradition, wobei sich allerdings die Art des Impfens erheblich geändert hat. Aus diesem Grund ist besagte 300-jährige Tradition für keinen einzigen Impfstoff gegeben.
Den Anfang machten die Pocken – zunächst ging es ausschließlich um die Pockenimpfung. 1721 Inokulation mit Pockenlymphe, gefolgt von der auf den englischen Landarzt Edward Jenner zurückgehende Vakzination mit Kuhpockenlymphe (1796). Ohne dass weitere Impfungen hinzukamen, wurde am 1. April 1875 das Deutsche Reichsimpfgesetz erlassen. Nach der Entdeckung von Krankheitserregern 1884 kam ein Impfstoff gegen Cholera hinzu. Reuther: „Der allerdings, als es zu einer Cholera-Epidemie 1892 in Hamburg kam, offensichtlich keinerlei Wirkung entfalten konnte und auf den auch gar nicht gesetzt wurde.“ Es folgte 1894 ein Impfstoff gegen die Pest, der jedoch erst viele Jahrzehnte später zum Einsatz kam. Gegen Diphtherie gab es bereits gegen Ende der 1890-er Jahre eine passive Immunisierung, der eigentliche aktive Impfstoff kam erst 1923 zur Anwendung.
Reuther: „Sie sehen bei dieser Abfolge, dass, wenn es häufig heißt, die Seuchen im 19. Jahrhundert seien zunehmend durch die Impfungen beseitigt worden, das nicht so ganz stimmen kann. Außer der Pockenimpfung sind ja diese Impfungen erst so langsam fabriziert worden. Die standen also gar nicht zur Verfügung. Und deswegen, wenn man sich so eine Kurve anschaut – Zahlenmaterial aus dem 19. Jahrhundert ist ja meistens schwierig – das ist eine Statistik der Stadt Wien, wo der Verlauf von Sterbefällen an Pocken, Typhus und Cholera eingezeichnet ist …
… dass Sie sehen, dass es immer wieder Spitzen der Sterblichkeit gab. Und das heißt, es gab immer wieder Epidemien an Pocken. Und zwar nach 1800 etwas weniger, aber Typhus und Cholera ist immer wieder aufgetreten. Und wenn es zum Schluss des Jahrhunderts nach 1875 weniger geworden ist, dann kann man auch nicht automatisch eine Kausalität mit den Impfungen daraus ableiten. Erstens mal, weil eben Typhus – und Choleraimpfungen zu dem Zeitpunkt noch gar nicht funktioniert hatten. Sondern auch, weil es ja andere wichtige Maßnahmen gab. Der Ernährungs– und Gesundheitszustand der Bevölkerung ist besser geworden. Es gab Kanalisationen und es gab eben Wasserleitungen, die sauberes Trinkwasser auch in die Großstädte transportiert haben. Und das waren die wesentlichen Faktoren, die eigentlich zu einem Verschwinden dieser Seuchen geführt haben, bevor die Impfungen so Anfang Mitte des 20. Jahrhunderts allmählich überhaupt weitere Verbreitung fanden.“ Den ersten Impfstoff gab es doch meistens deutlich früher als seine breite Anwendung:
Gegen eine „Geißel der Menschheit“, wie die Lungentuberkulose bisweilen genannt wird, gibt es bis heute keinen wirksamen Impfstoff. Und trotzdem spielt die Tuberkulose seit vielen Jahrzehnten eigentlich keine Rolle – jedenfalls nicht in den Industrieländern. Deswegen lohnt es, so Reuther, den Verlauf, die Häufigkeit von Erkrankungen und die Sterblichkeit gemeinsam mit der Einführung der Impfungen zu betrachten.
Bereits vor Einführung der Masern-Impfung wurde nicht mehr an Masern gestorben
Die Masern gelten dabei als Klassiker. Der Impfstoff wurde 1963 in den USA lizensiert und im Verlauf der späten 1960er / 1970er Jahre in den Industrieländern nahezu bevölkerungsweit eingeführt. Angeblich ist er maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Masern heutzutage dort eine seltene Kinderkrankheit sind. Reuther: „Wenn man sich diese Grafik von 1950 bis 1992 ansieht, kann man durchaus zum Eindruck kommen, dass zwar die Zahlen vorher schon etwas zurückgegangen sind, aber so der entscheidende Schwung eigentlich erst mit der Lizenzierung des Masernimpfstoffs kam. Blenden wir aber auch da mal die Zeitachse ein bisschen weiter zurück, dann sehen wir, dass die Sterblichkeit vorher massiv höher gewesen ist. Oder nochmals etwas weiter zurück – dass die Spritze mit der Einführung der Impfung zu einem Zeitpunkt kam, als die Sterblichkeit schon fast an der Nulllinie war. Der Rückgang der Sterblichkeit an Masern hat vor der Einführung bereits 98,5% betragen.“
„Und trotzdem“, fährt der Medizinhistoriker fort, „ist es in den Köpfen vieler Menschen immer noch verankert, dass die Masern deswegen heute keine Rolle spielen, weil wir impfen. Aber es stimmt einfach nicht. Es ist auch kein amerikanisches Phänomen. Diese Zahlen gibt’s auch für Deutschland.“
Die Einführung der Impfung geschah dort um 1972 / 73. Und hier kann bereits vorher ein drastischer Abfall der Zahlen beobachtet werden. Dr. med. Gerhard Buchwald (Autor des Buches „Impfen. Das Geschäft mit der Angst“; Anm. d. Red.) arbeitete zudem heraus, dass dieser Abfall mathematisch betrachtet eigentlich hätte schneller ablaufen müssen bzw. sich nach Einführung der Impfung eher verlangsamte. Der Rückgang der Masernsterblichkeit in Deutschland von 1906-1972, notiert Reuther, betrug vor Einführung der Impfung bereits 99,6 Prozent.
Einführung der Masern-Impfpflicht ist nur durch Impflobbyismus zu erklären
Dennoch wurde 2020 die Masernimpfpflicht eingeführt. „Und wenn wir uns die Zahlen anschauen von 2001 bis jetzt, dann sehen wir einen drastischen Rückgang der Masernfälle von 6.000 auf 123 im Jahr 2004.“
Das bedeutet, dass in den letzten Jahren die Zahl der Masernfälle ohnehin drastisch niedrig war und somit durch eine Impfpflicht kaum mehr zu verringern ist. „Es ist keine wirklich rationale Überlegung, die man aus diesem Kurvenverlauf ableiten kann, sondern das ist etwas, das man tatsächlich nur durch Impflobbyismus erklären kann“, betont Reuther. Dieser Impflobbyismus kommt die Gesellschaft nicht zuletzt auch wegen der Schäden teuer zu stehen. Diese werden vergleichsweise immer größer, je geringer der Nutzen ist. Und der Nutzen ist dann gering, wenn die Erkrankung selten ist. Bei den Masern lässt sich, so der Radiologe, das sehr einfach vorrechnen:
„Wir haben 500 Masernfälle pro Jahr. Dazu sollte man wissen, dass von den 500 Fällen nur die Hälfte etwa bei Kindern auftritt. 250 sind ältere Jugendliche und Erwachsene, die von einer Impfpflicht gar nicht erfasst werden. Also man kann nur 250 Fälle pro Jahr bei Kindern verhindern. Nach den Zahlen des RKI ein Todesfall pro 1000 Erkrankungen – bedeutet ein kindlicher Todesfall alle vier Jahre. Um diesen einen Todesfall zu verhindern, müssen wir vier Jahre lang alle Neugeborenen – das sind etwa 800.000 in D – impfen. Unter der Voraussetzung, dass der Impfstoff tatsächlich einen Impfschutz von 100% hätte. Was nicht mal das RKI behauptet. Und 4 x 800.000 sind 3,2 Millionen Impfungen. Und selbst Impfbefürworter geben zu, dass gut verträgliche Impfungen zu mindestens einem Todesfall pro einer Million Impfungen führen. Das wären dann mindestens drei Todesfälle in den vier Jahren, um einen einzigen Todesfall durch Masern zu verhindern. Sie sehen, die Bilanz kann gar nicht stimmen. Und es ist völlig irrational oder eben nur durch Lobbyismus zu erklären, dass man hier eine Masernimpfpflicht eingeführt hat. Und das gilt nicht nur für die Masern, sondern diese Relationen gelten natürlich auch für Mumps, Diphtherie, Röteln, Hämophilus influenzae B“, führt Reuther aus.
„Das sind alles Erkrankungen mit einer Häufigkeit, die kleiner als 100.000 ist. Und damit kann eine populationsweite Impfung keinen Nutzen, sondern ausschließlich Schaden bringen. Die Hepatitis B ist ein bisschen häufiger, aber die ist bei Kindern kein Thema. Keuchhusten bisschen häufiger. Und auf die Poliomyelitis gehe ich nachher noch ein“, so der Radiologe.
Die Impfungen können Todesfälle bei Kindern nicht verhindern
Für zahlreiche Erkrankungen, die viel häufiger sind und auch Kinder betreffen, existieren hingegen keine Impfstoffe. Im Gegensatz zu den Bestrebungen bei Covid-19 werden bei diesen auch keine großen Anstrengungen unternommen, welche zu entwickeln. Weder besteht diesbezüglich ein Wettbewerb, noch stellt die Bundesregierung nennenswerte Mittel zur Verfügung. Man erinnere sich, so Reuther, an EHEC vor einiger Zeit: „Das ging dann auch wieder mal vorbei und niemand hat weiter darüber geredet.“ Zu beachten ist auch, dass sich 93 Prozent der Sterbefälle bei Kindern in der EU trotz des empfohlenen Impfstatus ereignen – also obwohl die Kinder den im Land jeweils vorgeschriebenen Impfstatus hatten. Das bedeutet, dass die Impfungen diese 93 Prozent Todesfälle nicht verhindern, betont er. Abseits der sich bereits jetzt ergebenden Fragen und Widersprüche empfiehlt es sich, in der Geschichte zurückzugehen und speziell die Pocken und die Poliomyelitis zu betrachten. Die Impfstoffe gegen diese beiden Erkrankungen gelten als besonders große Impferfolge und haben, so das Narrativ, schlagartig zu einer weitgehenden Beseitigung dieser Krankheiten geführt. Beleuchtet werden folgende Fragen:
Als die Pockenimpfung lukrativ wurde, wandelten sich Ärzte von Impfgegnern zu Impfbefürwortern
Die Pocken waren der Beginn des Impfens und sind eine sehr erschreckende Erkrankung. Angst, so Reuther, hatte man gar nicht so sehr vor dem Sterben, sondern vor einer bleibenden Entstellung. Die Narben entstellen den Betroffenen ein Leben lang, vor allem bei Frauen wurde dadurch der „Marktwert“ gesenkt: „Da wurden ja auch viele Frauen zum Beispiel im Bereich des Vorderen Orients, Kaukasus, in den Harem abgegeben. Da war natürlich makellose Schönheit gefragt.“ Hinzukommt, dass man auch erblinden konnte.
Lange vor den Europäern wurde bereits von Naturvölkern versucht, Impfungen gegen Pocken einzuführen. Es handelte sich um keine ärztliche Aktivität, sondern wurde von den Menschen selbst durchgeführt. Die Bläschen bei Pockenerkrankten wurden angestochen und dieses Material vorsichtig zur Verimpfung in die Haut eingeritzt. Meistens erledigten dies spezialisierte Großmütter. Man wusste, dass die Pocken sehr ansteckend sind und dass man sich auch an Stoffen infizieren kann. Entsprechend wurden die Menschen, um sie gegen Pocken zu immunisieren, in die Bettwäsche oder Kleidung von Erkrankten gehüllt. „Dass das nicht immer gut ausgegangen ist, kann man sich vorstellen. (…) Einige Prozent derjenigen, die auf diese Art und Weise geimpft hat, haben das nicht überlebt“, notiert Reuther.
Dennoch scheint die Quote so weit erfolgreich gewesen zu sein, dass sich diese Methoden verbreiteten. Lady Mary Wortley Montagu, die Gattin des englischen Botschafters in Konstantinopel – sie erkrankte als Kind auch an Pocken, das Gemälde ist geschönt – brachte sie nach England.
Dabei stieß sie, führt der Medizinhistoriker aus, „erst mal auf großen Widerstand, vor allem bei der Ärzteschaft. (…) Die Ärzte waren erst mal keine Impfbefürworter, sondern waren Impfgegner gewesen, weil sie gefürchtet haben, dass sie dann viele Dienstleistungen, die sie bei Pockenkranken erbracht haben, nicht mehr erbringen können. Ganz nüchtern.“ Als sich jedoch die vornehmen Kreise für die Immunisierung gegen Pocken zunehmend erwärmen konnten, wurde ein gewisser Durchbruch erzielt. Die Mitglieder des englischen Königshauses ließen sich impfen bzw. inokulieren. Nachdem bereits eine einzelne Inokulation sehr lukrativ war – sie wurde mit einem Adelstitel und 10.000 Pfund abgegolten – begann auch die Ärzteschaft, sich dafür stark zu machen.“ Zunächst wurde nicht flächendeckend, sondern nur bei Epidemien immunisiert. „Was ja auch sehr verständlich war, denn die Bedrohung war ganz klar. Man konnte auch an dieser Inokulation versterben, obwohl man nie die Pocken bekommen hätte. Und das ohne Bedrohungsszenario einer Epidemie – da fand sich kaum jemand bereit“, so Reuther. Als in Amerika 1721 zum wiederholten Mal die Pocken mit einem Schiff in Boston angelandet sind, inokulierten zwei Ärzte, denen die Methode aus England bekannt war, jenen Teil der Menschen, die das wünschten. Damit hatte man das erste Mal in der Medizin eine statistische Auswertung einer medizinischen Maßnahme, weil die beiden Ärzte auch in Rechtfertigungspflicht standen.
Zahlenmanipulation damals und heute
Auf den ersten Blick scheint der Erfolg der Inokulation eindeutig – die Sterblichkeit um ein Sechstel reduziert. „Allerdings“, so Reuther, „ist das auch eine Zahlenmanipulation, so wie wir sie jetzt bei Corona praktisch bei allen Zahlen erleben. Denn man darf jetzt nicht rechnen, wie viele von den Nicht–Inokulierten gestorben sind, die Pocken hatten. Sondern man muss ja rechnen, wie viele von denen gestorben sind, die nicht inokuliert waren, einschließlich derjenigen, die die Pocken gar nicht bekommen haben. Denn wenn die Pocken in eine Stadt eingezogen sind, sind ja nicht alle krank geworden.
Und wenn man es dann auf die Gesamtbevölkerung, also die Krankgewordenen und die Nicht-Krankgewordenen ohne Inokulation sieht, dann kann die Zahl ganz anders aussehen. Ist zum Beispiel nur die Hälfte der Bevölkerung krank geworden, wäre die Sterberate natürlich nicht fünfzehn Prozent, sondern 7,5 Prozent. Und dann werden die Unterschiede schon geringer. Und es hätte natürlich auch immer andere Maßnahmen gegeben. Zum Beispiel eine soziale Distanzierung. Das haben die Menschen ja natürlicherweise gemacht. Wenn sie wussten, da sind die Pocken, da sind sie nicht hingegangen. Von daher ist der Unterschied als wesentlich geringer als 1:6 anzusehen. Das hat auch einige Jahrzehnte ein englischer Mediziner herausgearbeitet.“
Der britische Mediziner John Haygarth stellte fest, dass Geimpfte eine Zeitlang infektiös sind. Dies gilt bis in die heutige Zeit – auch Masern-Geimpfte sind nach ihrer Impfung infektiös und müssten eigentlich eine Weile isoliert werden. Haygarth bemerkte auch, dass ungefähr ein Drittel der Pockenerkrankungen, so man Inokulationen vornimmt, durch diese selbst erfolgen. Weil eben die Inokulierten andere Menschen anstecken. Aus diesem Grund sollten Inokulationen nur dann durchgeführt werden, wenn sie tatsächlich nützlicher sind als die unschädliche Maßnahme der sozialen Distanzierung. In der Frage, wie nahe man einem an Pocken erkrankten Menschen kommen darf, ohne sich anzustecken, errechnete er 18 inches (45cm) als ausreichende Distanz. In diesem Kontext weist Reuther darauf hin, dass Pocken ansteckender sind als Corona. Liegen die R-Werte bei Corona bei etwa 3, sind sie für die Pocken bei 5-6. „Von daher – damals mehr Evidenz als heute,“ so der Radiologe.
Dass Inokulationen einen gewissen Effekt hatten, dafür gibt es Belege – wenn auch keinen wirklich durchdringenden, wie Datenmaterial aus Kopenhagen zeigt:
Reduktion der Pockensterblichkeit ist kein Erfolg der Pharmaindustrie
Als dort ein Inokulationskrankenhaus eröffnet wurde, sank die Zahl der an Pocken Verstorbenen zunächst ab, um kurze Zeit später wieder anzusteigen. Auch nach Schließung des Krankenhauses erhöhte sie sich nicht weiter. „Das heißt also, der Effekt auf die Seuchenlage bei den Pocken war durch die Inokulation nicht wirklich gegeben. Es waren eher Einzelfälle, die vor Krankheiten bewahrt worden sind, aber es war nicht so, dass man dadurch etwas an der Sterblichkeit der Bevölkerung etwas geändert hat“, erklärt Reuther. Dies war erst der Fall, als die sogenannte Vakzination eingeführt wurde – mittels der Jenner’schen Impfung über die Kuhpocken kam es dann zu einer Reduktion der Erkrankung und der Sterblichkeit.
Reuther: „Das ist jetzt allerdings keine Erfolgsgeschichte der Pharmaindustrie, sondern das ist eine Erfolgsgeschichte einer Naturbeobachtung. Und zwar auch keine, die Mediziner gemacht haben, sondern die vorher die Menschen im Land gemacht haben. Die haben gewusst, wenn jemand mit Kühen umgeht oder auch mit Pferden und man sieht am Euter diese pockenartigen Hauterscheinungen, dann haben die später, wenn die Pocken ins Dorf gekommen sind, keine Pocken bekommen. Deswegen wussten die, dass eine gewisse Immunität entsteht, wenn man vorher so eine Kuh – bzw. Pferdepockenerkrankung durchgemacht hat.
Und das hat man lange vor Jenner gewusst. Und es ist auch so, dass Jenner nicht der erste war, der geimpft hat. Nachweislich haben die Forschungen inzwischen gezeigt, seit 1771, über 25 Jahre vor Jenner, haben mindestens sechs Nicht-Mediziner solche Inokulationen mit diesem Sekret von Kuhpocken bei ihren Angehörigen vorgenommen. Und das auch erfolgreich getan.“ Eine Immunisierung der ganzen Bevölkerung wurde dadurch jedoch nicht möglich, denn dafür waren sowohl Kuh – als auch Pferdepocken schlichtweg zu selten.
Jenners Verdienst bestand darin, dass er die Inokulation zu einer Methode machte. Zudem zeigte er, dass auch Sekret von an Kuhpocken erkrankten Menschen als Impfmaterial taugt – eine für die weitere Verbreitung der Impfung wesentliche Erkenntnis.
Es entwickelte sich eine Nachfrage nach diesen Impfstoffen überall in der Welt. Das untenstehende Bild zeigt Gefäße, mit denen diese Substanzen von Jenner verschickt wurden. Forscher überprüften vor kurzem, was sie konkret enthielten und stellten fest: Es sind Pferdepockenviren, keine Kuhpockenviren. Entsprechend, notiert Reuther, müsste man eigentlich von Equinisation anstatt von Vakzination sprechen – bei der Benennung nach der Kuh handelt es sich vermutlich um einen historischen Irrtum.
Das Reichsimpfgesetz hinkte der natürlichen Entwicklung hinterher
Vieles von dem aus England weltweit verschickten Material kam im eingetrockneten Zustand an und war wahrscheinlich nicht mehr wirksam, weswegen viele dieser Impfungen gar nicht funktionierten. Ein weiteres, zunächst nicht erkanntes Problem, das auch keinen Eingang in die Lehrbücher fand, war, dass eine Kuhpockenimmunisierung nicht, wie eine durchgemachte Pockenerkrankung, lebenslang immunisierte, sondern lediglich acht bis zehn Jahre. „Danach“, so Reuther, „hätte man nachimpfen müssen. Hat man aber nicht gemacht, weil man es zunächst nicht gewusst hat. Und deswegen hat sich da eigentlich an den Pockenerkrankungen gar nicht so viel geändert.“
Nach dem Jahr 1800 geht der Trend bei den Todeszahlen in London nach unten, wobei auch andere Effekte wie etwa Hygiene, Ernährungszustand der Bevölkerung, dabei eine Rolle gespielt haben. Reuther: „Man kann nur aus den Daten sagen, dass diese Vakzination von Jenner vermutlich einen positiven Einfluss auf die Pockenfälle und damit auf die Sterblichkeit an den Pocken genommen hat. Aber es war eben nicht diese Erfolgsgeschichte, so wie sie in den Schulbüchern überall abgedruckt ist. Das zeigen auch genauere Close ups von solchen Kurven, wo man sieht, wann genau eine Impfpflicht für Säuglinge kam, wann eine Verschärfung der Impfgesetze gemacht worden ist und wie sich die Zahlen entwickelt haben. Auch da ist vorher erkennbar, dass der Trend der Fälle nach unten gezeigt hat und dass auch nach diesen Verschärfungen immer wieder noch Erkrankungs- und Todesspitzen aufgetreten sind.“
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Deutschland. Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 gab es dort eine durch französische Kriegsgefangene ausgelöste größere Pockenepidemie. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass das am 1.4.1875 beschlossene Impfgesetz zu einem Zeitpunkt kam, zu dem die Pockenzahlen bereits eingebrochen waren: „Dieses Pflichtimpfgesetz für die Pocken hat also keinen durchschlagenden Erfolg mehr gehabt, sondern ist eigentlich der natürlichen Entwicklung hinterhergelaufen.“ Zum Ende des Jahrhunderts wurden auch Daten erhoben. Man stellte etwa fest, dass man durch die Pockenimpfung krank werden konnte – was bei der ursprünglichen Jenner’schen Pockenimpfung nicht geschehen war.
Es wurden dann jedoch die Lymphe nicht mehr von Kälbern entnommen, sondern von kuhpockenkranken Kindern. Reuther: „Und das hat man meistens bei Waisenkindern gemacht. Und die Waisenkinder waren aber meistens nicht gesund. Und die konnten dann natürlich andere Erkrankungen wie Syphilis weitergeben. Deswegen stieg dann auch die Zahl der Impfgegner. Und eine dieser Städte, wo man sich nicht hat impfen lassen, war die Stadt Leicester.“ Im Vergleich mit anderen Städten in England und Japan hatte die ungeschützte Bevölkerung in Leicester eine deutlich geringere Sterblichkeit als dort, wo geimpft worden ist. Diese neue Art der Impfung war jedenfalls auch keine Erfolgsgeschichte, bemerkt der Radiologe.
Im Laufe der Zeit wurde die Pockenimpfung sehr verändert. Erst im 20. Jahrhundert gab es biologische Tierpassagen für den Erreger bzw. eine chemische Abschwächung.
Mit diesen Veränderungen ging nicht nur eine Veränderung der Schutzwirkung einher, sondern es kam auch zu unerwünschten Wirkungen, die man zuvor bei der Jenner’schen Impfung nicht hatte. Der Vergleich der Todesfälle durch die Pocken mit jenen durch die Impfungen zeigt eine in etwa gleiche Größenordnung, die auch in anderen Ländern beobachtet werden konnte.
Eine extrem negative Bilanz
1924 wurde in Prag der Zusammenhang der Pockenimpfung mit der damals stets tödlichen Gehirnhautentzündung nachgewiesen. Dieser Zusammenhang wurde lange bestritten – es war das Jahr 1953, als der Bundesgerichtshof in Karlsruhe erstmals Schadenersatz für Impfschäden zusprach und damit diesen Zusammenhang bestätigte.
Da kaum mehr Pockenfälle vorhanden waren, gaben viele Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg die Impfung auf, wie etwa England im Jahr 1949. In Deutschland hingegen wurde bis 1979 geimpft – die Bilanz dieser 30 Jahre waren sieben gesicherte Pockenfällen, mindestens 360 Tote sowie mindestens 984 Dauerschäden durch die Impfung. „Also eine extrem negative Bilanz“, notiert Reuther. „Und dann hat man 1980 bei der Weltgesundheitsorganisation gejubelt, dass die Pocken ausgerottet sind. Also dieser Jubel musste einem schon ein bisschen im Hals stecken bleiben. Und die Pockenimpfung war übrigens die einzige Impfung, die mir mal angediehen ist. Weil meine Mutter damals auch glaubte, die Pocken wären so gefährlich, sie müsse mich impfen lassen. Nachdem sie noch lebt, hat sie mir noch erzählen können, dass ich danach drei Monate lang mehr tot als lebendig gewesen bin.“
Zu schön, um wahr zu sein
Noch skurriler liegen die Dinge bei der Impfung gegen Poliomyelitis. Reuther: „Die Polio gilt ja auch als eine Grundkrankheit, die es schon immer gegeben hat von Anbeginn der Menschen. Und deswegen sehen Sie überall in den Lehrbüchern diese Steineinritzung aus Ägypten, 18. Dynastie, wo man einen Menschen sieht, der ein Bein hat, das verkürzt und atrophisch ist, offensichtlich gelähmt ist. Und da sagt man ja, das ist eben die Polio. Die gibt’s eben schon seit damals.“
Allerdings ist dieses Bild das einzige bzw. immer gleiche Bild, das als Beleg herangezogen wird. Während aus der Zeit davor nichts dergleichen bekannt ist, wurden die ersten Poliofälle erst im 19. Jahrhundert sicher belegt. Zunächst waren dies Einzelfälle. Ein epidemisches Auftreten der Poliomyelitis fand erst Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts statt. „Und das macht“, so Reuther, „natürlich alles schon ein bisschen fragwürdig. Ein krankmachendes Virus, was sich so spät in der Menschheitsgeschichte erst bemerkbar gemacht haben sollte?“ Eine gerne gezeigte Grafik ist jene, die Poliomyelitis vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in unsere Zeit darstellt. Darauf ist zu sehen, dass die Zahl der Erkrankungen immer häufiger wird und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nochmals enorm ansteigt. Mit der Einführung der Impfung in den späten 1950er Jahren – in Amerika die Salk-Vakzine und in Russland orale Vakzine – verschwand die Poliomyelitis und der Spuk war vorbei.
„Zu schön, um wahr zu sein“, bemerkt Reuther. „Auch zu glatt, um wahr zu sein, wenn man sich diese Geschichte anschaut.“ Nicht nur ist erkennbar, dass die Vakzine erst im absteigenden Schenkel der Krankheitsfrequenz zum Einsatz kamen. „Außerdem war es immer merkwürdig, dass das Poliovirus bei den meisten Erkrankungen gar nicht nachgewiesen war. So wie bei Corona. Erstmal konnte man das Poliovirus bis 1940 ja gar nicht nachweisen. Erst da gab es das Elektronenmikroskop, wo man Viren nachweisen konnte.
Aber auch dann hat man das Virus in der Regel nicht nachgewiesen, sondern nur etwa bei einem Prozent der Fälle. Die anderen 99 Prozent wurden gar nicht untersucht, und bei dem einen Prozent der Fälle, die man untersucht hat, hat man nur in der Hälfte das Poliovirus gefunden.“ Hilfreich ist ein Blick auf die topografische Verteilung von Polio. „Das ist eine Karte der USA, und hier sehen Sie, dass auch für eine epidemische Ausbreitung eines natürlichen Erregers die ganze Verteilung irgendwie nicht stimmt. Natürlich ist die Ostküste damals relativ dicht besiedelt gewesen im Vergleich zu den anderen Gebieten. Aber trotzdem – es war eigentlich im Wesentlichen auf die Ostküste begrenzt. Und hat sich da auch nicht weiter ausgebreitet.“
„Man hat die Leute richtig eingenebelt“
Es war also angezeigt, sich auch andere Gedanken zu machen. „Da gibt es eine Statistik, die gerne als reine Korrelation, als sozusagen Fake News abgetan wird: Die Korrelation der Zahl der Poliofälle mit dem Eiscreme-Verbrauch. Und die ist überraschend parallel. Was alleine noch nichts besagen muss, denn eine Korrelation ist eben keine Kausalität. Aber eine Kausalität setzt in der Regel eine zeitliche Korrelation voraus. Und es muss nicht unbedingt der Zucker in der Eiscreme selbst sein. Sondern auch etwas anderes. Ich darf Sie hier noch erinnern an eine andere Korrelation, zum Beispiel Herzinfarkte und Kaffeekonsum. Hat man ja jahrzehntelang gesagt. Kaffeetrinker bekommen Herzinfarkte. Bis man festgestellt hat, dass Kaffeetrinker auch überproportional Raucher gewesen sind. Das war der Zusammenhang“, erklärt der Medizinhistoriker.
Im Fall der Poliomyelitis war es nicht der Zucker, sondern es lag an den Pestiziden, mit denen der Zucker angebaut worden war. Dabei handelte es sich um arsenhaltige Pestizide im 19. Jahrhundert, später wurden DDT und andere Chemikalien eingesetzt. Die gestrichelte Linie zeigt die Ausbringung dieser Pestizide in ihrer Häufigkeit, der Polioverlauf wird – frappierend übereinandergelagert – blau dargestellt. Von unten kommend sieht man die Durchimpfungsraten, wobei deutlich wird, dass der eben sehr spät und sehr langsam eingesetzte Impfstoff an der Erkrankungshäufigkeit eigentlich nichts geändert haben konnte. Hingegen wird Poliomyelitis immer seltener, als die Pestizid-Anwendung eingeschränkt wurde. Diese betraf nicht nur den Zucker, der primär an der Ostküste der USA und in Europa konsumiert wurde. Es war auch Obst, das besprüht wurde.
Beim Einsatz der Chemikalien bei Pflanzen blieb es jedoch nicht. Neben den Feldern wurden auch Kinder eingesprüht, als Entlausungsmittel und gegen alle Arten von Krankheitserregern. Man hat, beschreibt Reuther, die Leute richtig eingenebelt.
Die bei diesen Vorgängen entstandenen extrem hohen Konzentrationen an Giften wirkten sich auf die motorischen Vorderhornzellen aus und führten zu schlaffen Lähmungen – exakt solche, wie der Poliomyelitis zugeschrieben werden. Weswegen eine Darstellung wie jene der Poliomyelitis in Deutschland – die hohen Fallzahlen und dann nach der Schluckimpfung das plötzliche Verschwinden der Erkrankung – nicht die Realität abbilden:
Die ernüchternde Wahrheit
Neben der Pestizid-Anwendung ist im Kontext der Polio noch etwas anderes zu betrachten, notiert Reuther: „Man hat bis zum Zeitpunkt der Impfungen jeden Fall im Kindesalter mit einer Lähmung, ob über Stunden, Tage, Wochen, Monate oder eben unendlich lang als Polio bezeichnet. Und als man die Impfung eingeführt hat, hat man die Fallkriterien geändert. Dann galt Polio nur noch als Polio, wenn die Lähmung im Kindesalter mindestens 60 Tage bestanden hat. Von daher mussten die Fallzahlen auch ohne Einschränkung der Pestizid-Anwendung massiv zurückgehen.
Was aber dann eben hochgegangen ist und was das ganze dann auch kausal erklärt ist: auf der rechten Seite sehen Sie es: dass andere Erkrankungen plötzlich häufig waren. Die gestrichelte Linie, das ist Polio, die eben Anfang der 1960er Jahre dann verschwunden ist. Und das schwarze, das sind Hirnhautentzündungen. Die durch Erreger, aber auch durch Impfungen entstehen können, führen eben auch durch den Entzündungsprozess zu Lähmungen. Und wenn man jetzt nur noch bestimmte Lähmungen als Polio bezeichnet hat, hat man die anderen Krankheiten eben auch irgendwie benennen müssen. Und das waren dann Hirnhautentzündungen. Und die waren dann plötzlich häufig gewesen. Das heißt also, da sind nicht einfach Erkrankungen verschwunden und plötzlich gab es keine Kinder mehr mit Lähmungen. Sie hatten nur eine andere Diagnose.“
„Die Wahrheit“, resümiert Reuther, „ist schockierend und ernüchternd zur Polio, obwohl jeder in Deutschland auch unter den Laien glaubt, Bescheid zu wissen, dass die Polio eine schlimme Erkrankung war, die wir Gott sei Dank hinter uns haben. Die Polio war eine Erfindung der Chemie-Industrie, um Schäden durch Pestizide zu verschleiern. Ein natürlicher Erreger musste dafür herhalten. Das Poliovirus gibt’s. Das lebt in unserem Darm seit Millionen von Jahren. Ohne uns krank zu machen. Der Nachweis eines Virus bei einem Kranken besagt gar nix. Man muss auch nachschauen, wie häufig dieser angebliche Erreger auch bei Gesunden vorhanden ist.“
Der plötzliche Kindstod – ohne Ursache?
Corona führte, hält der Radiologe fest, durch den gesellschaftlichen Shutdown zu multiplen Schäden in der Gesellschaft, von denen viele nicht wieder gut zu machen sein werden. Der Spuk zeigte jedoch auch einige Dinge auf, die vielleicht gar nicht hätten sichtbar werden sollen. Beispielsweise wird anhand einer Grafik der amerikanischen Seuchenbehörde deutlich, dass, als der nationale Notstand ausgerufen worden war (gelbe Linie), die Zahl der Todesfälle der unter 18-Jährigen völlig ausbrach aus dem bisherigen, langjährigen Verlauf. Es gab plötzlich um ein Drittel weniger Tote unter 18 Jahren.
Man könnte nun sagen, dass sich aufgrund der sozialen Distanzierung weniger Unfälle ereigneten. Jedoch – daran lag es gar nicht. Reuther: „Es sind vor allem kleine Kinder gewesen, die weniger gestorben sind. Und da konnte man erst mal gar nichts finden. Aber findige Köpfe haben dann doch mal nachgeschaut, was da passiert ist. Und haben sich mal die Impfstoffbestellungen angeschaut. Festgestellt, dass die Zahl der Masernimpfdosen schon zwischen dem grünen und dem gelben Pfeil, also bis etwa Mitte März, zurückgegangen ist und dann bei der Erklärung des nationalen Notstandes drastisch weniger Masernimpfungen stattgefunden haben. Und das fällt genau damit zusammen, wo wir hier diesen Abfall haben. Eine zeitliche Korrelation zunächst. Muss keine Kausalität sein. Aber Sie wissen alle, es gibt ja diesen Begriff des plötzlichen Kindstodes, der ja eben keine Ursache hat und der immer wieder auftritt und wo man im Dunklen tappt. Und der natürlich auch ein Sammelbecken sein kann für Reaktionen, die nach Impfungen entstanden sind.“
Amerikanische Impfgegner produzierten bereits T-Shirts, auf denen „Vaccines cause SIDS (Sudden Infant Death Syndrome)“ steht. Das wäre etwas, regt Reuther an, das es zu untersuchen gilt. Denn es ist Tatsache, dass in den USA der plötzliche Kindstod anstieg, seit in den 1990er Jahren die Impfungen erheblich favorisiert wurden. Die Bevölkerung jedenfalls ist ziemlich zweigeteilt, die Spaltung kann auch beim Thema Impfen beobachtet werden.
„Es gibt in der 300-jährigen Impfgeschichte kaum verwertbare Zahlen“, hält der Radiologe fest. „Und das ist vielleicht auch kein Zufall. Weder der Nutzen ist klar gesichert. Er ist vielleicht nur für die Jenner’sche Impfung gesichert. Aber vor allem die Risiken werden nicht registriert. Sie sehen das jetzt auch bei den Covid-Impfungen. Man hat angefangen zu impfen, ohne dass ein begleitendes Monitoring stattfindet. Die Norweger haben das gemacht. Und die haben dort zum Beispiel dramatisch höhere Zahlen von unerwünschten Auswirkungen, als bei uns kommuniziert werden.“ Die Risikoreduktion ist bei den meisten Impfungen minimal, notiert Reuther. Eine Masernimpfung kann nicht viel nützen, wenn sowieso nur 500 Masernfälle im Jahr in Deutschland bei 83 Millionen Einwohnern auftreten. Selbiges zeigt sich bei den Covid-Impfungen. Die Absolute Risikoreduktion ARR aus den Zulassungsstudien liegt unter ein Prozent.
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Entscheidend hinsichtlich der Covid-Impfungen ist zudem, dass es sich um eine Gesundenbehandlung handelt. Es geht um Gesunde, die einer Maßnahme unterzogen werden. „Und plötzlich kann der krank oder tot sein. Und das ist eine verdammt hohe Verantwortung, die ich in der ganzen Diskussion um Corona vermisse. Gesundenbehandlungen haben grundsätzlich einen ganz anderen Anspruch, was die Sicherheit anbetrifft, als Medikamente. Und trotzdem sind diese Impfungen bedingt zugelassen worden, obwohl die Sicherheitsdaten gar nicht vorliegen. Es ist eigentlich völlig unverständlich und nur erklärbar dadurch, dass die Europäische Zulassungsbehörde zu 90 Prozent von der Pharmaindustrie finanziert wird“, notiert Reuther.
Am Ende seines Vortrags fasst Dr. Gerd Reuther wie folgt zusammen:
- „Impfungen haben keine einzige Erkrankung zum Verschwinden gebracht. Das wollen viele Menschen nicht wahrhaben, auch viele meiner Kollegen nicht. Aber die Fakten sind erdrückend. Jeder, der sich eine Stunde mit Impfungen beschäftigt hat, wird das feststellen.“
- „Für die Impfungen, die von der Pharmaindustrie angeboten werden, gibt es keine faktenbasierten Nutzen-Risiko-Abschätzungen. Der Wunsch dafür bzw. die Forderung danach kam von der WHO vor 32 Jahren. Und seit 32 Jahren sind die Impfstoffhersteller der Aufforderung nach entsprechenden Daten nicht nachgekommen.“
- „Und selbst, wenn Schäden selten sind: Im Einzelfall sind sie eben nicht vorhersagbar. Wer will ein Risiko eingehen, ohne dass er eine konkrete Bedrohung wie eine tödliche Epidemie sieht? Alle derzeitigen Impfungen bergen Gesundheitsrisiken, deren Auftreten im Einzelfall nicht vorhersagbar ist.“
- „Eine natürlich erworbene Immunität ist der beste Schutz, den man haben kann.“
Was der Medizinhistoriker in der aktuellen Corona-Debatte vermisst, ist die Frage nach der bereits bestehenden Immunität. Wenn ein Erreger, führt er aus, über Monate präsent ist, muss er längst zu einer Immunität in der Bevölkerung von 70, 80 Prozent geführt haben. Vor einer Impfkampagne wäre dementsprechend zuerst zu untersuchen, wer immun ist. Denn einen Immunen, hält er fest, muss man nicht impfen. „Deswegen sollten wir abschließend vielleicht zwei Laborratten zuhören, die eine Empfehlung geben, was man denn jetzt machen soll.“
„Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen vor allem, dass Sie sich keine Angst machen lassen.“