Der türkische Präsident will eine islamische Allianz gegen Israel schmieden. Er will die aufgeheizte Stimmung wegen des Gaza-Krieges dafür nutzen. Eine weitere rhetorische Eskalation im Nahen Osten. Wie wird Jerusalem darauf reagieren?
In einer weiteren Eskalation im Nahen Osten hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, oft als „Sultan vom Bosporus“ bezeichnet, einen Aufruf zur Bildung einer islamischen Allianz gegen Israel gestartet. Diese Entwicklung kommt inmitten der eskalierenden Spannungen zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Erdogan, bekannt für seine scharfe Rhetorik und seinen wachsenden Einfluss in der Region, nutzte eine Rede vor dem türkischen Parlament, um seine Vision einer vereinten islamischen Front darzulegen. „Als Muslime müssen wir uns vereinen und mit einer Stimme sprechen“, erklärte der türkische Staatschef mit Nachdruck.
Der türkische Präsident ging in seiner Ansprache noch weiter und stellte die Legitimität des israelischen Staates in Frage. In einem provokanten Statement fragte er: „Wo ist dieser Staat [Israel]? Auf welcher Karte ist er zu finden? Wer hat ihn gegründet?“ Diese Äußerungen spiegeln Erdogans zunehmend kritische Haltung gegenüber Israel wider und könnten die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter belasten.
Erdogan nutzte die Gelegenheit auch, um die westlichen Mächte für ihre Unterstützung Israels zu kritisieren. Er warf ihnen vor, „Komplizen des Massakers in Gaza“ zu sein, eine Anschuldigung, die die komplexe Dynamik der internationalen Beziehungen in der Region unterstreicht. Weiters kündigte der türkische Präsident an, dass er eine Reise in die Region plane, um Unterstützung für seine Vision zu gewinnen. „Ich werde eine Reise in die Region unternehmen, um diese Schritte gemeinsam zu unternehmen“, erklärte er, ohne jedoch spezifische Länder oder Termine zu nennen.
Erdogans Aufruf zur Bildung einer islamischen Allianz gegen Israel markiert eine signifikante Eskalation in der Rhetorik und könnte weitreichende Folgen für die regionale Stabilität haben. Experten sehen darin den Versuch der Türkei, ihre Position als führende Macht in der islamischen Welt zu festigen und gleichzeitig den Einfluss auf die Geschehnisse im Nahen Osten auszubauen.
Es bleibt abzuwarten, wie Israel und seine Verbündeten auf diesen aggressiven diplomatischen Vorstoß reagieren werden. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Erdogans Vision einer islamischen Allianz Realität wird oder ob sie auf diplomatischen Widerstand stößt. Erdogans Aufruf zu einer islamischen Allianz gegen Israel ist Teil einer Reihe zunehmend feindseliger Äußerungen gegenüber Jerusalem inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas. Bereits im Juli hatte der türkische Präsident sogar mit einer Invasion Israels gedroht, woraufhin Jerusalem Erdogan warnte, er könnte letztendlich das Schicksal Saddam Husseins teilen, sollte er seine Rhetorik fortsetzen.