Der Great Reset – oder: Der Weg in den autoritären Überwachungsstaat

Bild: freepik / perig76, Schwab: YouTube (Screenshot), Agenda2030: United Nations

Verschwörungstheorie oder bereits in vollem Gange? Der Begriff „Great Reset“ wird im linken Establishment gerne als krude Verschwörungsideologie abgetan, initiiert von Rechtsradikalen, sogenannten Schwurblern und „Corona-Leugnern“. Wer diesen emotional aufgeladenen Begriff nutzt, katapultiert sich meist selbst ins Aus. Die Vorstellung des „Great Reset“, einem durch Eliten veranlassten, gesamtgesellschaftlichen Umbruchs, passt nicht ins linksgrüne Marketingkonzept. Doch was ist wirklich dran am „Great Reset“, wer steckt dahinter und vor allem: Was ist das Ziel? 

Ein Kommentar von Max Bergmann

Dreh- und Angelpunkt ist das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum – WEF) und dessen Gründer Klaus Schwab. Gegründet wurde das WEF im Jahr 1971 durch ebendiesen als Stiftung in der Schweiz. Bekannt wurde es vor allem durch die alljährliche Versammlung in Davos: Dort treffen regelmäßig international bekannte Größen und Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aufeinander, um vornehmlich über Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik zu diskutieren und Lösungen für die Probleme der globalisierten Welt zu erarbeiten. Im Juni 2020 traf man sich unter dem Motto „The Great Reset“ – „Der große Umbruch“. Man wolle sich mit dem Ziel befassen, die Weltwirtschaft nach der Covid-19-Pandemie „nachhaltiger und gerechter“ zu machen.

Klaus Schwab: Covid-19-Pandemie sei eine „Gelegenheit, Wirtschaft neu zu denken“

Nur einen Monat nach der Zusammenkunft in Davos veröffentliche WEF-Gründer Schwab ein Buch, in dem er gemeinsam mit dem Autor und Ökonomen Thierry Malleret die Ziele der Initiative beschreibt. Es gehe darum, die Welt weniger zu spalten, weniger zu verschmutzen, weniger zerstörerisch, integrativer, gerechter und fairer zu machen (S. 239 in „Covid-19: Der große Umbruch“, Klaus Schwab und Thierry Malleret). Die Autoren stellen fest, die Pandemie wäre eine einmalige Gelegenheit, Wirtschaft völlig neu zu denken. Die Pandemie habe gezeigt, dass unsere alten Systeme nicht mehr zum 21. Jahrhundert passten, erklärte Schwab.

Covid-19-Pandemie als Rechtfertigung für möglichst radikale neue Weltordnung 

Das vermeintliche Ziel des WEF ist eindeutig: Ein möglichst radikaler, wirkungsvoller und globaler wirtschaftlicher Aufschwung und der Anspruch, die zukünftige Richtung der weltweiten Beziehungen, Volkswirtschaften und Prioritäten völlig neu zu gestalten. Glaubt man den Autoren, stehen für die ganze Welt gravierende Veränderungen ins Haus: Eine Umverteilung von den „Reichen zu den Armen und vom Kapital zur Arbeit“. Die Pandemie werde den Tod des Neoliberalismus einläuten, welcher „Wettbewerb über Solidarität“ stellt, schöpferische Zerstörung über staatliche Intervention und Wirtschaftswachstum über soziales Wohlergehen. Die Regierungen hätten „wieder die Oberhand“, auf der Skala zwischen „Regierung und Märkten hat sich die Nadel entschieden nach links bewegt“. Außerdem verweisen Schwab und Malleret auf die mögliche Verstärkung von Nationalismus und Deglobalisierung – der Distanzierung von der Weltmarktintegration.  

Ex-Vizekanzler warnt: Transhumanismus und Kommunismus

Vorarlberg Online“ sprach vor kurzem mit Ex-FPÖ-Parteiobmann und dem ehemaligen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (Team HC Strache, THC) über seine Wahrnehmungen in Bezug auf den „Great Reset“. Es sei belegt, dass sich schon lange vor der Covid-19-Pandemie 24 Gesundheitsminister verschiedener Länder getroffen hatten, „für den Fall einer Pandemie und was sie dann gemeinsam beschließen wollen“. Das trat dann kurz danach auch ein. Strache bestätigt den Eindruck, Schwab wolle den Planeten verändern – allerdings seiner Ansicht nach in eine Richtung, wo man Angst haben müsse und dagegen ankämpfen solle, so Strache im VOL Interview. „Nämlich in Richtung eines Transhumanismus und einer kommunistischen Entwicklung, wo die oberen Zehntausend offenbar im Vordergrund stehen und der Rest in den Interessenslagen offenbar nicht mehr diese Wertigkeit haben soll“. Intelligenter, gesünder, stärker und immer glücklich – der Transhumanismus steht unter anderem für die Verschmelzung der Biologie mit technischen Möglichkeiten. 

„Wer nicht links ist, wird fertiggemacht“

Auch, wenn die „neue Weltordnung“ vor allem von links regelmäßig geleugnet wird und als rechte Verschwörungstheorie abgetan wird: Der Weg dahin ist real, existent und wird von Linken und Grünen gepflastert. Strache stellt im VOL Interview die berechtigte Frage, inwieweit diese grundlegenden Veränderungen von der Bevölkerung gewollt sind: „Dass die oberen Zehntausend mit speziellen Einladungen zum World Economic Forum, … die großen Milliardäre dieser Welt und die wesentlichen entscheidenden Politiker und vielleicht noch ein paar prominente Schauspieler eingeladen werden, die dann dort besprechen, wie die Zukunft aussehen soll, unseres Planeten.“ Wir seien demokratisch genug strukturiert und sollten daher die Interessen aller Bürger und Menschen als wichtig ansehen, nicht nur die einer vermeintlich elitären Minderheit. Die Entwicklungen, die sich Klaus Schwab und offenbar auch eine Frau Merkel und ihre Unterstützer wünschen seien laut Heinz-Christian Strache dringend kritisch zu hinterfragen. Es sei elementar wichtig, dass sich die Konservativen global vernetzen, nicht nur die Linken. „Sonst erleben wir das, was wir heute überall erleben: Wer nicht links ist, wird fertiggemacht.“ In einem derzeit neu entstehenden Bündnis von 16 konservativen europäischen Parteien (auch die FPÖ ist beteiligt, eine Mitwirkung der deutschen AfD an der Allianz steht derzeit noch aus) wird genau dies angestrebt: Vernetzung mit dem Ziel, Europa zu reformieren.

Überwachung auf Schritt und Tritt – sieht so die neue Weltordnung aus?

Während die Regierungen dieser Welt unter dem Deckmantel der Covid-19-Pandemie trotz faktischer Null-Inzidenz weiterhin an fast allen bisherigen Maßnahmen festhalten, drängt sich immer mehr der Eindruck auf: Das Ganze ist gewollt und folgt einem roten Faden. In Deutschland beispielsweise ist der Besuch eines Baumarkts, Bekleidungsgeschäfts oder einer Gaststätte weiterhin nur nach Registrierung möglich. Benutzt werden soll die von der Regierung bereitgestellte „Corona-Warn-App“ oder die wegen datenschutzrechtlicher Bedenken viel kritisierte „Luca-App“ zum Check-In. Name, Adresse, Datum und Uhrzeit des Besuchs werden gespeichert – wofür die Daten in der Zukunft verwendet werden könnten bleibt unklar. Es wäre jedenfalls nicht das erste Mal, dass Daten, die angeblich zum Zwecke der Infektionsnachverfolgung erhoben wurden, von Behörden und Polizei für andere Zwecke missbraucht wurden. Schon fast propagandaartig wurde vor der Verwendung von Bargeld gewarnt – es könnte infektiös sein. Bezahlt werden soll wo immer es geht digital oder mit Karte – zur Freude von Datensammlern und Erstellern digitaler Bewegungsprofile. Es setzt ein Gewöhnungseffekt ein – und das ist, womit die Verantwortlichen und Hintermänner rechnen.

Social-Scoring wie ihn China: Deutschland auf dem Weg in den Totalitarismus

Für Aufsehen sorgte vor einigen Tagen das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Bevölkerung könne, dem Vernehmen des Ministeriums nach, anhand des Verhaltens am Arbeitsplatz, der Anzahl der Verkehrsverstöße oder dem CO2-Fußabdruck bewertet werden. Die WELT formulierte treffend: „Wer sich unterwirft, klettert im Ranking nach oben. Wer aber unangenehm auffällt, der bekommt Abzüge. Nachteile und Diskriminierung im Alltag und Berufsleben sind die Folge.“ Ein derartiges Bewertungssystem könnte bereits ab 2030 in Deutschland Alltag sein. Wer sich dann nicht das Bio-Schnitzel aus artgerechter Haltung vom Schweinebauern nebenan leisten kann: Punkteabzug, der Kauf des Billig-Fleischs wurde durch die vermutlich bald fehlende Möglichkeit der anonymen Barzahlung registriert. Der Autor des Essays zu diesem Thema, der Kultur-und Politikwissenschaftler Karim Fathi, führte aus: Bonuspunkte sollen „maßgeblich beeinflussen, wer begehrte und begrenzt verfügbare Weiterbildungsangebote ohne Wartezeit wahrnehmen darf“. Totalitäre Systeme wie China nutzen derartige Punktesysteme schon lange – um die Bevölkerung bei Laune zu halten, und sie zu motivieren, der Staatspropaganda weiter zu folgen. 

Great Reset keine Verschwörungstheorie, sondern bittere Wahrheit

Es bleibt kein Zweifel, der Plan des „Great Reset“ existiert und wird nach Kräften propagiert – auch wenn das linke Establishment dies regelmäßig und vehement abstreitet. Es ist der von einer elitären Minderheit zementierte Weg in eine neue Weltordnung, in der demokratische Strukturen, wie wir sie kannten, keinen Platz mehr haben. Überwachung und Kontrolle durch die Machthaber werden zunehmen, die Bevölkerung in ihren Rechten weiter und dauerhaft beschnitten. Totalitäre und autoritäre Strukturen, wie wir sie im westlichen Europa unserer Zeit nicht kannten, etablieren sich zunehmend, die Meinungs- und Pressefreiheit wird ungeachtet von den Massen weiter und Schritt für Schritt eingeschränkt. Die Bevölkerung beginnt, sich an die so viel propagierte „Neue Normalität“ zu gewöhnen. Wer jetzt mitmacht, ist Mitläufer. Wer jetzt mitmacht, lässt zu, dass die Geschichte sich wiederholt. Wer jetzt mitmacht, kann später aber nicht sagen, er habe von nichts gewusst. Wir sind es der jungen Generation in diesem Europa schuldig, aufzustehen, für eine demokratische Zukunft in Freiheit: Aufstehen nicht morgen, nicht übermorgen, nicht nächstes Jahr, sondern jetzt! 

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