Der Blockwart heißt jetzt „Meldeheld“: Greenpeace erntet Shitstorm für Denunziations-Aufrufe

Screenshot via greenpeace.de/engagieren/nachhaltiger-leben/mehrweg-pflicht-gastronomie

Worte wie „Denunziant“ oder „Blockwart“ sind alles andere als positiv besetzt – das weiß man wohl auch bei Greenpeace. Die umstrittene „Umweltorganisation“, die selbst von ihrem eigenen Mitgründer aufs Schärfste kritisiert wird, ruft die Bürger daher dazu auf, „Meldeheld:innen“ zu werden, um Anzeigen gegen Gastro-Unternehmen zu forcieren, die nur Einweg-Plastikverpackungen anbieten. Die Online-Kampagne für das hauseigene neue „Single Use-Meldeportal“ kommt in den sozialen Netzen allerdings alles andere als gut an. Denn eines wissen geschichtsbewusste deutsche Bürger: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“

Greenpeace Deutschland fordert dazu auf, Verstöße gegen die Mehrweg-Angebotspflicht über ein Meldeportal zu denunzieren, damit die betreffenden Gastro-Betriebe kontrolliert werden und ihr Vergehen geahndet wird. Seit 1. Januar sind Restaurants, Lieferdienste und Co. gesetzlich verpflichtet, Mehrwegbehälter zum Mitnehmen anzubieten und diese auch wieder zurückzunehmen. Ausgenommen sind lediglich sehr kleine Läden mit maximal fünf Mitarbeitern und weniger als 80 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Der zusätzliche Aufwand für die durch die Corona- und Energiekrise ohnehin gebeutelten Unternehmer schert im grünen Deutschland kaum jemanden. Auch die Vorteile für die Kunden muss man mit der Lupe suchen. Besonders schlau: Unternehmen, die das Gesetz befolgen, implementieren zumeist ihr eigenes Mehrweg-Pfandsystem – Kunden sind dann gezwungen, ihr gebrauchtes Geschirr im selben Laden bzw. ggfs. in Filialen derselben Kette abzugeben. Da werden viele wohl bereitwillig auf Einweg-Geschirr setzen, um sich sinnlose Wege zu ersparen.

Weiteren Widerstand gegen das Mehrweg-Geschirr scheint Greenpeace Deutschland versehentlich selbst hervorgerufen zu haben, denn die infantil anmutende, an gängige Memes angelehnte Social Media-Kampagne für das Meldeportal führt nicht zu Begeisterungsstürmen – im Gegenteil: Die meisten User sind offen angeekelt von den Denunziationsaufrufen. Stasi- und Nazi-Vergleiche ließen nicht lange auf sich warten. Mehrere User kündigten an, nun demonstrativ nur noch Einweg-Plastikverpackungen zu nutzen – Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. Andere kündigten an, fortan nie wieder für die Organisation spenden zu werden. Und nicht nur Greenpeace wird scharf kritisiert: Auch die Melder verdienen nach Ansicht der User keinerlei Respekt. Die werden bekanntlich nicht als „Meldehelden“, sondern gemeinhin als „Meldemuschis“ bezeichnet…

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